Witten. Die Drachenboote kehren am Wochenende zurück auf die Ruhr. Der Kanu-Club Witten ist froh, dass die unschöne Corona-Delle wieder ausgebeult ist.
Noch zieht der Fluss beschaulich-ruhig seine Bahnen, doch damit ist es an diesem Wochenende (22./23. Juni) vorbei, wenn die Drachenboote ihre Rückkehr auf die Ruhr feiern. Der Kanu-Club Witten ist froh, dass dass die Corona-Delle ausgebeult ist, denn die Anmeldezahlen bei den „Days of Thunder“ und der School Dragon Battle sind wieder deutlich in die Höhe gegangen.
Jule Dominik, die Pressesprecherin der Wittener Kanuten, ist ein Stein vom Herzen gefallen. Noch im letzten Jahr nahmen nur 74 Boote an den Days of Thunder teil. Das lag natürlich daran, dass sich kurz nach Corona die Teams noch nicht wieder gefunden hatten und zudem noch eine Ansteckungsangst herrschte. Das ist nun vorbei, freut sich Dominik: „Jetzt haben wir mit 88 Teilnehmern am kommenden Wochenende und 74 Jugendmannschaften am Samstag darauf wieder die Normalität erreicht.“
Der Verein freut sich über Mehreinnahmen, die er gut gebrauchen kann
Die Rückkehr zur Normalität bedeutet auch, dass die Wittener Kanuten auch zukünftig ihr Budget wieder aufstocken können. Der Vorsitzende Felix Krampe betonte in den letzten Jahren immer wieder, dass die Einnahmen aus den Drachenboot-Wochenenden sehr wichtig seien, um die Kosten zu decken oder neu zu investieren.
Die Startgebühr pro Erwachsenen-Boot beträgt weiterhin 500 Euro, bei 20 Paddlern ist das keine allzu üppige Summe pro Teilnehmer. Bei einer Steigerung um 14 Boote heißt das aber, dass die Kanuten wesentlich mehr Geld in ihrer Kasse haben. „Das ist für einen kleinen Verein schon eine erkleckliche Summe“, freut sich die Pressesprecherin.
Der Kanu-Club Witten freut sich auf 88 Teilnehmer-Teams und 99 Rennen
Das führt auch dazu, dass bei den Days of Thunder schon in der Vorrunde am Samstag und Sonntag 88 Rennen in den Leistungsgruppen Sport, Damen und Fun anstehen. Den Anfang machen am ersten Tag um 9.30 Uhr vier Damen-Boote, und am zweiten Tag kämpfen die Drachenboote ebenfalls bereits ab 9.30 Uhr um die Plätze in den Endläufen.
Hinzu kommen noch die zehn Finalrennen am Sonntagmittag ab 12.50 Uhr.
Die meisten Boote kommen aus Witten und starten in der Fun-Gruppe. Da nahmen Mannschaften mit so illustren Namen wie „AS Tralkörper“, „Promille Managers“, „Champussis“ oder „Bootox Luder und Docs“ teil. Doch die Days of Thunder haben einen guten Ruf weit über die Ruhrstadt hinaus, so Jule Dominik: „Es kommen Boote aus dem ganzen Ruhrgebiet, und auch unsere alten Freunde aus Hannover sind wieder dabei“
Die Trinkerbells wollen den Vorjahressieg wiederholen
Auch Jule Dominik hat wieder eine Mannschaft zusammenbekommen: „Wir haben mit den Trinkerbells im letzten Jahr in der Damen-Abteilung gewonnen. Das ist natürlich ein Ansporn, das noch einmal zu versuchen.“
Die Arbeit hat aber für die Mitglieder des KC Witten Vorrang. Jedes Team besteht aus 20 Paddlern, einem Trommler und einem Steuermann. Das sind schon alleine 1760 Teilnehmer. Hinzu kommen noch mehrere Tausend Zuschauer, die alle versorgt werden müssen.
Die Mannschaften denken sich fantasievolle Lager aus
Einige Teams übernachten auf dem Campingplatz neben dem Bootshaus. Alle anderen haben aber eine Parzelle auf der angrenzen Wiese gebucht, wo sie Zelte aufbauen und sich treffen können. Auch da gibt es immer wieder Überraschungen, erinnert sich Jule Dominik an die letzten Jahre: „Manche Teams haben große Parzellen gebucht und bauen dort fantasievolle Unterkünfte auf.“
Die Wittener Kanuten haben am Mittwoch mit dem Aufbau begonnen: „Die Getränke und Essensstände müssen aufgebaut und auch viele Meter an Flatterband ausgerollt werden.“ Natürlich gibt es auch wieder eine Bühne mit Live-Musik. Am Samstagabend wird dort die Band Party-Inferno zum Tanz aufspielen.
Die Zuschauer sollten mit dem Bus oder dem Fahrrad anreisen
Das ganze Areal rund um das Clubhaus In der Lake und entlang der 250 Meter langen Rennstrecke wird nach den Days of Thunder wieder etwas zurückgebaut, doch die KCW-Sprecherin blickt schon ein wenig weiter: „Für die Schülerrennen am folgenden Samstag müssen wir alles wieder aufbauen.“
An die Zuschauer hat Dominik eine Bitte: „Am besten sollte man nicht mit dem Auto kommen, denn die Parkplätze sind schon für die Teilnehmer und Helfer reserviert. Ideal wäre eine Anreise mit dem Bus oder sogar mit dem Fahrrad. Dann kann man sich auch mal ein Bier gönnen oder die Caipirinhas in unserer Lounge probieren.“ Wittens größte Sportveranstaltung benötigt nach den professionellen Vorbereitung nun nur noch eines, was dieser Tage nicht selbstverständlich erscheint: möglichst gutes Wetter.
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