Witten. Im Vorjahr war Ann-Kathrin Wigmann (SU Annen) noch TV-Expertin bei der Darts-WM. Wie sie das aktuelle Turnier in London verfolgt.
Seit einiger Zeit schon rücken rund um den Jahreswechsel zwei sportliche Großveranstaltungen in den Blickpunkt des internationalen Interesses: die Vier-Schanzen-Tournee der Skispringer in Deutschland und Österreich sowie die Darts-Weltmeisterschaft in London. Letztere findet natürlich auch in Witten größere Beachtung - eine Spielerin der SU Annen war im Vorjahr sogar noch als TV-Expertin im Einsatz.
Für Ann-Kathrin Wigmann war es „eine großartige Erfahrung“, wie sie seinerzeit berichtete, das Weltmeisterschafts-Turnier zumindest von einem deutschen Fernsehstudio aus verfolgen und kommentieren zu dürfen. Sie verbrachte die Zeit während der WM 2023 in München, gab ihre Expertise für den übertragenden Sender „Sport 1“ ab. „Die haben sich in diesem Jahr aber nicht bei mir gemeldet. Es ist kein zusätzlicher externer Experte mit dabei“, sagt die 29-Jährige. Doch auch mit der Rolle als Zuschauerin kann sich die Wittenerin gut anfreunden.
Wittenerin hatte Humphries als WM-Favorit auf dem Zettel
„Ich habe mir die Spiele in den letzten Tage alle angesehen“, ist sie in Sachen WM natürlich auf dem Laufenden. Dass die beiden einzigen Frauen im Teilnehmerfeld schon in Runde eins scheiterten, war für Wigmann keine allzu große Überraschung - schließlich habe das Niveau in der Weltspitze noch weiter zugenommen. Der Berliner Ricardo Pietreczko hatte dabei die Japanerin Mikuru Suzuki mit 3:0-Sätzen bezwungen.
Gab es im vorigen Jahr noch mit der Halbfinal-Teilnahme von Gabriel Clemens (Saarlouis) ein viel beachtetes Aha-Erlebnis aus Sicht des deutschen Darts-Sports, scheiterten die letzten vier Teilnehmer nun bereits komplett in Runde drei der Weltmeisterschaft. Für Pietreczko, von dem man sich vorab einiges erhofft hatte, kam das Aus gegen den Engländer Luke Humphries, der dann bis ins Halbfinale vorstieß.
Vier Deutsche verabschieden sich in Runde drei
„Für mich war Humphries schon vorher der Favorit auf den Titel. Er hat einfach ein sensationelles Jahr gespielt, gewann unter anderem drei Major-Titel“, so Ann-Kathrin Wigmann über den 28-Jährigen, der sich im Viertelfinale gegen Dave Chisnall (5:1) durchsetzte. Gegen Pietreczko hätte der Brite aber durchaus stolpern können. „Die Möglichkeit gab‘s durchaus, Ricardo hatte ja schon mit 3:0 geführt“ - dann aber vier Sätze in Folge verloren.
In einem Jahr, wo es vor allem für die seit Jahren dominierenden Stars der Szene nicht einmal in die Nähe des WM-Endspiels reichte, haben sich nun neue Namen in den Vordergrund gespielt. „In der ersten Runde flog ja schon James Wade raus, dann Peter Wright, Gary Anderson und der Vorjahres-Weltmeister Michael Smith“, so Wigmann überrascht.
Und auf einmal redet die Darts-Welt vor allem vom 16-jährigen Senkrechtstarter Luke Littler. Der war selbst für die Wittenerin, die seit vielen Jahren schon zumindest auf europäischem Niveau eine etablierte Akteurin ist und die Asse der Szene gut kennt, zuvor ein unbeschriebenes Blatt. „Der sagte mir gar nicht. Aber es ist erstaunlich, wie abgezockt er sich bei der WM gibt. Irgendwie wirkt er überhaupt nicht wie ein 16-Jähriger. Er spielt, als wäre er schon immer dabei gewesen“, wundert sich die frühere deutsche Jugendmeisterin. Jetzt hat sich der Junioren-Weltmeister des Verbandes PDC in den Fokus der Öffentlichkeit geworfen.
Ann-Kathrin Wigmann, die mit der SU Annen in der zweiten NRW-Liga nach der Hinserie auf dem dritten Tabellenplatz liegt und mit ihren Teamkollegen noch ein wenig weiter nach vorn klettern möchte, hat sich für die Darts-Saison 2024 einiges vorgenommen. „Ich werde auch wieder ein paar internationale Turniere spielen“, so die Annenerin. Ende Januar geht‘s nach Bukarest zu einem WDF-Wettbewerb, danach stehen die „Dutch Open“ in den Niederlanden auf dem Programm. Mit ihrem Sieg beim DDV-Ranglistenturnier in Hamburg vor ein paar Wochen hatte die 18. der nationalen Damen-Rangliste ihren Aufwärtstrend schon bestätigt.
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