Menden. Gegen die massiv verstärkte Mendener Reserve verliert der HSV Herbede. Welcher Regelverstoß den Wittener Trainer danach auf die Palme bringt.

Äußerst schlecht gelaunt ist Marko Weiß, Trainer des HSV Herbede, nach der 21:25 (9:14)-Niederlage seiner Mannschaft bei der SG Menden Sauerland Wölfe II wieder nach Witten abgereist. Weiß legte im Anschluss an die Partie wegen eines angeblichen Regelverstoßes der Schiedsrichter sogar Einspruch gegen die Wertung des Landesliga-Vergleichs ein.

Der Grund für den Einspruch findet sich in den Tiefen des westfälischen Handball-Regelwerks. Dieses verbietet den Spielern, ein Harz-Depot anzulegen, also beispielsweise eine Portion Harz an den Schuhen zu lagern, um dann bei Bedarf die Hände wieder klebrig zu machen. Das führt normalerweise zu persönlichen Zeitstrafen. Als die Schiedsrichter so ein Depot bei Mendens Patrick Müller feststellten (35.), gaben sie aber eine Strafe gegen die Bank. Marko Weiß erklärt: „Der Trainer hat natürlich nicht den starken Müller, sondern einen anderen vom Feld genommen. Müller bekam später in der 45. Minute seine zweite Zeitstrafe. Das wäre dann seine dritte und somit die Rote Karte gewesen, und das hätte schon einen Unterschied gemacht.“

Herbedes Marius Windfuhr muss rüdes Foul wegstecken

Die Pulsuhr des Trainers musste ohnehin Höchstarbeit verrichten, gab Weiß zu. Es begann damit, dass Menden mit gleich vier Oberliga-Spielern antrat: „Das machen die in jedem Heimspiel, denn sonst würden die kein einziges Spiel gewinnen. Ich weiß nicht, ob die U-21-Regel dafür gedacht ist.“

In der 20. Minute wurde der ohnehin schon angeschlagene Marius Windfuhr übelst gefällt. Er lag lange benommen auf dem Feld, sagt der HSV-Coach: „Ich habe ihm sogar einen Eimer gebracht, weil er kurz davor war sich zu übergeben. Die Schiedsrichter haben das aber noch nicht einmal gepfiffen.“

Zwischenzeitlicher Ausgleich durch Czerkawski zum 15:15

Es war dann nur noch zweitrangig, dass der Herbeder mit der Zeitspielauslegung der Referees nicht einverstanden war: „Dafür haben wir selbst auch zu viele eigene Fehler gemacht, ohne die wir deutlich besser abgeschnitten hätten.“

In den Anfangsminuten fielen kaum Tore, und Max Hoffmann traf in der sechsten Minute mit dem 2:1 zur letzten HSV-Führung. Die Gäste lagen schon mit 9:14 hinten (29.), kamen aber gut in die zweite Halbzeit. Alex Czerkawski glich zum 15:15 aus (38.), und es blieb lange sehr eng. Yannick Brämers 21:22 (57.) blieb dann aber das letzte Tor für die Herbeder.

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HSV: Bentlage, Schnur; Brämer (1), Czerkawski (4), A. Haupt (2), W. Haupt (1), Hoffmann, Meuren, Peeren, Radtke (2/1), Schmitz (4), Schorlemmer (1), M. Windfuhr (5), F. Windfuhr (1).

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