Dortmund. Beim Liga-Vorletzten in Huckarde geht der SV Herbede mächtig baden. Wer sein letztes Spiel im Wittener Dress machte und was die Trainer störte.
Sie wollten ihre Serie von Sieg und Niederlage im wöchentlichen Wechsel endlich ad acta legen, bei der DJK BW Huckarde drei Zähler einsacken. Doch für die Bezirksliga-Fußballer des SV Herbede war es ein völlig enttäuschender zwölfter Spieltag, an dem es eine verdiente 0:4-(0:1)-Schlappe setzte. Nur ein Spieler der Wittener zeigte eine starke Leistung – und der war vorerst zum letzten Mal für die Schwarz-Weißen von der Kemnade am Ball.
Für ihren Torhüter Dominic Sousa Da Costa hätten sich die Wittener gewiss einen anderen Abschied gewünscht. Der 29-Jährige, der ansonsten Vertreter von Gian Luca Rexhäuser ist, durfte am Sonntag von Beginn an ‘ran – eine feine Geste des Trainerteams. Und der Mann zwischen den Pfosten, der demnächst für ein Jahr nach Neuseeland geht, dort mit „Work and Travel“ gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin das Glück am anderen Ende der Welt sucht, war in Huckarde der einzige SVH-Akteur, der eine fehlerfreie Partie zustande brachte.
Trainer des SV Herbede lobt Torhüter Dominic Sousa Da Costa
„Dominic hat uns vor einer höheren Niederlage bewahrt. Das war ansonsten heute enttäuschend“, so Herbedes Trainer Jan Kastel, der ebenso wie sein Partner Maik Kortzak konsterniert wirkte nach der Abfuhr in Dortmund. Eine Woche nach dem Top-Auftritt gegen die DJK Wattenscheid war von diesem Esprit nichts mehr übrig. „Huckarde hat uns gut angelaufen, wir haben dagegen keine Mittel gefunden“, so Kastel. Und da durfte es auch nicht als einzige Entschuldigung gelten, dass Herbedes Innenverteidiger-Hüne Lennart Johannsen erkrankt fehlte. „Wir hatten heute keine Aggressivität, keine Leidenschaft“, befand der Herbeder Trainer und traf damit den Nagel auf den Kopf.
Schon nach zehn Minuten ging BW Huckarde mit 1:0 in Führung, als Fabio Mund-Reyes auf dem Flügel Emran Sisman stehen ließ und trocken vollendete. Aufbäumen des SVH? Kaum zu erkennen. Die hellwachen Dortmunder waren bissiger in den Zweikämpfen, jagten jedem Ball hinterher, als ginge es an diesem letzten Sonntag im Oktober schon um den Klassenerhalt. „Wir hatten keine einzige Torchance in Halbzeit eins“, so Kortzak frustriert. Auf der anderen Seite hingegen vereitelte Keeper Sousa Da Costa zweimal mit starken Paraden weitere Einschläge.
Huckardes flinke Offensivspieler nicht in den Griff zu bekommen
In Abschnitt zwei ging’s eigentlich gut los für Herbede, denn Niklas Lohkamp bot sich eine prima Schussmöglichkeit - er verzog aber deutlich (49.). Wenig später griff wieder der SVH-Schlussmann in höchster Not gegen Mund-Reyes ein (53.) und parierte auch gegen Nils Birnkraut (64.). Zwei Minuten später war dann aber nichts mehr zu kitten: Huckarde kam über die rechte Seite, am zweiten Pfosten wartete Khaled Al-Salti, jagte den Ball zum 2:0 in die Maschen (66.).
Die Ballbesitz-Phasen des SVH währten immer nur für ein paar Sekunden – dann war in Bedrängnis das Spielgerät auch schon wieder futsch. Die starke Offensivreihe der Gastgeber sorgte dann eine Viertelstunde vor Schluss für die Vorentscheidung. Diesmal ging es über links, der auffällige Mund-Reyes passte klug vors Tor, wo Bryan Walter leicht zum 3:0 traf (78.). In der Nachspielzeit setzte er sogar noch das 4:0 drauf (90.+4) – Herbedes Defensive hatte sich längst in Luft aufgelöst.
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So haben sie gespielt
SVH: Sousa Da Costa; Schwarz (80. Babral), Putz, Engelbrecht, Sisman (50. Najdanovic), Karakurt, Lohkamp (65. Özer), Marmulla (61. Schubert), Kraus, Peja (46. Deniz), Holthaus.
Torfolge: 1:0 (10.), 2:0 (68.), 3:0 (78.), 4:0 (90.+4).
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