Rheinfelden. Beim TuS Adelhausen führt der KSV Witten vor dem letzten Kampf mit 15:13. Warum es dann am Ende wieder nicht zu einem Erfolgserlebnis reicht.

Die bisherigen Resultate des Gastgebers aus Baden-Württemberg hatten beim KSV Witten 07 die Hoffnung aufkeimen lassen, dass zumindest beim TuS Adelhausen etwas zu holen sei. Doch die Ringer aus dem Revier erlebten eine weitere bittere Enttäuschung, kassierten im Kellerduell eine unglückliche 15:16-Niederlage.

„Da kam wieder alles Mögliche zusammen. Hier und da einen Punkt zu wenig gewonnen, auf der anderen Seite in einigen Duellen einen Punkt zu viel abgegeben - das ist einfach bitter“, fasste Trainer Samet Dülger seine Gefühlslage zusammen. Natürlich spielt für die Wittener auch die strapaziöse Anreise gewiss eine Rolle. Es ist nun mal alles andere als eine optimale Vorbereitung, nach einem anstrengenden Bundesliga-Duell wie am Samstag beim 7:17 gegen Heilbronn am anderen Morgen ganz früh los zu müssen, um nach rund sechs Stunden Autofahrt pünktlich beim TuS Adelhausen auf der Matte stehen zu können.

Zwei Kämpfe am Wochenende, zweimal vier Zähler für Mika Labes

„Das hat sicherlich auch eine Rolle gespielt“, so der KSV-Coach - allein daran wollte er die Niederlage aber gewiss nicht festmachen. Immerhin konnte er sich zumindest ein wenig darüber freuen, dass Mika Labes (57 F) einen Tag nach seinem ersten Bundesliga-Erfolg gleich den zweiten feiern konnte. Gegen Ianis Buzan siegte er technisch überlegen schon nach gut zwei Minuten.

Schon der zweite Sieg in der Bundesliga gelang Eigengewächs Mika Noel Labes (hinten) vom KSV Witten in Adelhausen. Wie schon am Abend zuvor gegen Heilbronn sammelte er im ungewohnten freien Stil vier Teamzähler.
Schon der zweite Sieg in der Bundesliga gelang Eigengewächs Mika Noel Labes (hinten) vom KSV Witten in Adelhausen. Wie schon am Abend zuvor gegen Heilbronn sammelte er im ungewohnten freien Stil vier Teamzähler. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Eröffnet wurde der Nachmittags-Kampf in der 75-kg-Klasse - die Begegnung zwischen Burak Emin Salviz und Kevin Henkel wurde vorgezogen. Der Wittener Freistil-Ringer ist für diese Gewichtsklasse aber einfach nicht gemacht, war beim 3:15 chancenlos, befand sich zudem ständig auf dem Rückzug. Ein herbes Handicap für den KSV, dass hier Ibro Cakovic wegen seines Mittelhandbruchs so lange ausfällt. Überlegen war dann nach Mika Labes’ glattem Sieg auch der Litauer Mantas Knystautas (130 G), der beim 12:0 gegen Felix Krafft aber den perfekten Start nicht mit einer „Vier“ veredeln konnte. Die beiden weiteren Partien vor der Pause gingen dann an Adelhausen: Kuran Izadi (61 G) gab bei seinem 0:14 gegen Nedyalko Petrov ebenso drei Zähler ab wie Kiril Kildau (98 F) beim 2:11 gegen Sebastian Jezierzanski.

Noah Englich verliert nach Kopfklammer beinahe das Bewusstsein

Altmeister Andrei Perpelita (66 F) war im zweiten Abschnitt dann seinem Widersacher Nico Megerle überlegen, holte aber nur zwei Teamzähler durch ein 6:3. „Auch da wäre durchaus noch was drin gewesen - aber Andrei hat alles versucht, am Ende noch eine Zweier-Wertung zu holen“, so Samet Dülger. Der dann mit ansehen musste, wie Noah Englich (86 G) trotz eines exzellenten, selbstbewussten 7:0-Beginns gegen den Kroaten Bozo Starcevic noch eine vermeidbare Niederlage bezog, die mit entscheidend dafür war, dass der KSV letztlich leer ausging. Englich geriet bei einer Kopfklammer in eine gefährliche Situation, landete dann auch auf den Schultern. „Er war kurz davor, Sterne zu sehen, wäre fast weg gewesen“, wertete der KSV-Coach die Szene.

Mit 9:13 lagen die Wittener nun im Hintertreffen - jetzt wartete eine Herkulesaufgabe. Seine Pflicht jedenfalls erfüllte Donior Islamov (71 G) durch ein flottes 16:0 gegen Norman Trübe. Und aus dem Ausgleich wurde dann sogar eine Gästeführung, denn Gregor Eigenbrodt (80 F) schaffte seinen ersten Saisonsieg, bezwang dank einer taktisch starken Leistung Georg Harth mit 4:1. Doch das 15:13 für die Wittener reichte am Ende eben doch nicht, weil Ilie Cojocari (75 G) dem ungarischen Weltklasse-Ringer Robert Fritsch nicht ganz gewachsen war und mit 0:8 verlor.

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„Wäre es beim 0:7 geblieben, hätten wir zumindest einen Punkt mitgenommen“, so Dülger geknickt - doch dieses Wochenende war alles andere als ein erfolgreiches für das Tabellenschlusslicht der West-Staffel, der weiter auf den ersten Zähler wartet.

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