Witten. Nach komfortabler Führung macht es der TuS Bommern gegen die TG Hörste mächtig spannend. Beim 37:33-Erfolg ragt ein Akteur der Wittener heraus.
Einmal ganz tief durchpusten, dann war Nils Krefter bereit für eine erste Stellungnahme zum Spiel seines TuS Bommern gegen Oberliga-Aufsteiger TG Hörste. „In den letzten Minuten war es eine ziemlich wilde Partie - das hätten wir uns eigentlich ersparen können“, so der TuS-Coach, dessen Team aber in einer hektischen Schlussphase die Nerven im Zaum hatte, mit 37:33 (21:15) durchaus verdient gewann und damit zumindest vorübergehend wieder Platz eins erkämpfte.
Apropos Kampf: Ein solcher war es wirklich über das Gros der 60 Minuten am Bommerfelder Ring. „Enorm viele Eins-gegen-eins-Duelle, das war absolut intensiv“, befand Krefter bei seinem kurzen Rückblick auf das erste Aufeinandertreffen überhaupt mit dem Club aus Ostwestfalen. Ganz wie er es zuvor schon gemutmaßt hatte, war Neuling TG Hörste ein unbequemer Gegner, der sich immer wieder herankämpfte, selbst wenige Minuten vor dem Abpfiff noch nicht endgültig in die Knie zu zwingen war.
Bommerns Trainer sieht ein stetiges Auf und Ab
Allerdings war das, so fiel auch das Fazit von Bommerns Trainer aus, ein Resultat dessen, dass die Gastgeber auf zwischenzeitlich starke Phasen, in den man sich mit drei bis fünf Treffer absetzen konnte, ebensolche Schwächeperioden folgen ließen. „Wir hatten heute viele Höhen und Tiefen in unserem Spiel, die Fehlerquote war sicherlich zu hoch. Alleine im Abschluss waren wir oft nicht konsequent genug - viel mehr hätten wir heute nicht liegen lassen dürfen“, so Krefter kritisch. Dann hätte die TG Hörste wohl mehr als einen Fuß in der Tür zu einem möglichen Teilerfolg in Witten gehabt.
Allerdings blieb 4:3-Führung der Gäste nach knapp fünf Minuten deren letzte in der gesamten, spannenden Begegnung. Nach dem 9:8 (13.) hatten die Bommeraner eine ihrer stärksten Phasen, setzten sich bis zur 20. Minute auf 14:8 ab. „Da war unsere Deckungsarbeit sehr aufmerksam“, lobte Krefter. Der insgesamt mit der Vorstellung in Durchgang eins gut leben konnte, beim 16:9 (23.) durch einen Gegenstoß von Felix Groß waren es erstmals sieben Tore Differenz. Zur Pause war ein komfortables 21:15 an der Anzeigetafel abzulesen.
15-Minuten-Comeback von Max Büchel wirkt sich positiv aus
Statt allerdings nach dem Seitenwechsel ebenso konsequent weiterzumachen, leistete sich der TuS Bommern ein veritables Tief bis zum 21:19 (33.), holte die Gäste durch einige technische Fehler zurück ins Match. Die Achterbahnfahrt setzte sich fort über ein 25:20 (37.) durch eines der 13 Tore des an diesem Abend herausragenden Ole Vesper bis hin zum 27:26 (45.), als die TG Hörste plötzlich drauf und dran war, die Partie zu kippen. „Mit deren offensiver Deckung haben wir uns schwer getan, auch haben wir von den Außen zu viele Tore kassiert“, merkte Nils Krefter an. Der flinke TG-Linksaußen Silas Burstädt glänzte mit zehn Treffern, Hörstes sonstigen Topscorer Silvan Tarner hingegen hatte die TuS-Defensive meist gut im Griff - von seinen sieben Treffern erzielte er sechs alleine durch Strafwürfe.
Der TuS Bommern gewinnt gewohnt souverän gegen TG Hörste
Wie zuvor angekündigt, ließ Krefter in der Schlussviertelstunde erstmals in dieser Spielzeit Max Büchel aufs Feld. „Eigentlich sollte ich ja nur in der Abwehr helfen“, so der etatmäßige TuS-Spielmacher. Um seine Mitspieler zu entlasten, sprang er aber auch in der Offensive ein, brachte Ruhe und Struktur in die Aktionen, bereitete Treffer vor und traf selbst vorentscheidend zum 33:28 (56.). In dieser Phase verdiente sich auch der für Clemens Uphues eingewechselte Keeper Julian Stumpf eine gute Note, parierte einige Male in brenzligen Situationen - das war die halbe Miete auf dem Weg zum vierten Saisonsieg, den Kreisläufer Lenox Cokelc mit dem 35:32 knapp eine Minute vor Schluss besiegelte.
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