Witten. Wie viel Frust passt in einen Spielertrainer? VfB Annens Yunus Emre Basalan war sauer auf den Schiri nach dem 2:3 gegen Weitmar. Was er forderte.

Es war am Ende das pure Drama zwischen dem VfB Annen und dem SC Weitmar 45 II. Die Annener verspielten eine 2:0-Führung und kassierten bei der 2:3-Pleite zu allem Überfluss auch noch zwei Platzverweise. „Der Verband muss etwas bei den Schiedsrichtern ändern“, sagte Yunus Basalan erbost nach der Partie. Außerdem überschattete eine schwere Verletzung die Partie.

Die Annener standen vor der Begegnung unter Druck, hatten nach vier Spielen erst vier Punkte auf dem Konto und waren mittendrin im Tabellenkeller. Doch gegen die Reserve aus Weitmar zeigten die Gastgeber ein anderes Gesicht, gingen in der 23. Minute durch Till Grenigloh in Führung. Bis zur Pause blieb es beim 1:0. Kurz nach Wiederanpfiff erhöhte Till Grenigloh auf 2:0 (47.), die Wittener hatten alles im Griff, verloren das Spiel dann aber plötzlich komplett aus der Hand. Binnen elf Minuten drehten die Bochumer die Partie. Erst erzielte Jan Gollub den Anschlusstreffer (51.), bevor Jan Emanuel ausglich (58.). Weitere vier Minuten später drehte Felix Beck die Partie dann komplett (62.).

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Zwei Treffer von Annens Till Grenigloh - dann kippt die Partie

„Wir haben die Gegentore selbst verschuldet, danach hat dann der Schiedsrichter die Partie für Weitmar geleitet“, so Spielertrainer Yunus Emre Basalan nach der Partie voller Frust. Denn die Annener hätten laut Basalan gleich drei klare Elfmeter bekommen müssen, die Pfeife von Schiedsrichter Kevin Bülhoff blieb allerdings jeweils stumm - zum Leidwesen der Platzherren.

Mit Einbruch der Schlussphase überschattete dann eine schwere Verletzung von VfB-Abwehrrecke Philipp Schliewe die Partie. Der Mittelfeldspieler verdrehte sich in einem Zweikampf übel das Knie, musste anschießend von einem Krankenwagen abgeholt werden - eine genaue Diagnose steht derzeit noch aus. Für ihn kam dann Basalan selbst aufs Feld, der in der langen Nachspielzeit eine Entscheidung des Schiedsrichters hinterfragte und wegen Meckerns zunächst Gelb sah. Als sich der Spielertrainer daraufhin wegdrehte und als Zeichen der Akzeptanz den Daumen hob, wertete der Unparteiische diese Geste als Respektlosigkeit und verwies den VfB-Coach mit Gelb-Rot des Feldes (90.+10).

Rote Karte gegen Jonas Harder in der 15. Minute der Nachspielzeit

Weitere fünf Minuten später, es war schon die 15. Minute der Nachspielzeit, zeigte Bülhoff glatt Rot gegen Annens Jonas Harder. Auch mit dieser Entscheidung haderte Basalan: „Selbst die gegnerischen Trainer haben gesagt, dass das maximal Gelb war, wenn überhaupt.“

Nach dem Spiel fand er dann ernste Worte: „Wir haben die Tore selbst verschuldet, aber danach kriegen wir drei ganz klare Elfmeter nicht und obendrein zwei absurde Platzverweise.“ Weiter hieß es: „Der Verband muss etwas in Sachen Schiedsrichter tun. Ich bin eigentlich kein Typ für sowas, aber so eine Schiedsrichterleistung habe ich lange nicht mehr erlebt.“ Die Annener bleiben somit im Tabellenkeller, treffen bereits am Donnerstag (21. September, 19.30 Uhr) auswärts auf den TuS Kaltehardt.

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