Witten. Sechs Wittener Teams in der Bochumer Kreisliga A2 und mindestens zwei werden immer wieder als Titelkandidat genannt. Die große Umfrage zum Start.

Endlich beginnt die Saison in der Fußball-Kreisliga A. Mit einem Aufsteiger aus der B-LigaB und den beiden Bezirksliga-Absteigern mischen nun gleich sechs Wittener Teams in der Staffel A2 mit. Das verspricht viele Derbys, zwei davon gleich am ersten Spieltag. Wir haben mit den Trainern über ihre Saisonziele, die Titelfavoriten und den Ausblick auf das erste Spiel gesprochen.

DJK Ruhrtal Witten (Trainer Mark Heinrich)

„Die Qualität der Kreisliga A ist deutlich gestiegen, viele neue Mannschaften sind dabei. Es wird sehr lange spannend bleiben“, prophezeit Ruhrtals Coach Mark Heinrich vor dem ersten Saisonspiel gegen den ewigen Rivalen TuRa Rüdinghausen.

Während viele Wittener Teams in den vergangenen Jahren aus der Kreisliga A auf- oder abgestiegen sind, mischten die beiden Teams immer wieder lange im Aufstiegsrennen mit, lieferten sich spannende und ausgeglichene Duelle, am Ende reichte es jedoch nie. Das Saisonziel Aufstieg nimmt Heinrich allerdings nicht in den Mund: „Wir wollen auf jeden Fall unter die ersten fünf, Aufstieg ist aber nicht das Thema.“

Heinrich sieht andere Teams im Favoritenkreis, unter anderem den kommenden Gegner: „Langendreer 04, TuS Hattingen, Ehrenfeld zähle ich zum Favoritenkreis. Und TuRa Rüdinghausen kann natürlich immer gefährlich werden. Am Ende werden Kleinigkeiten entscheiden, da das Teilnehmerfeld enger zusammengerückt ist.“

Nach der zufriedenstellenden Vorbereitung geht es nun also direkt ins erste Derby gegen TuRa Rüdinghausen (So., 15.00 Uhr, Husemannplatz): „Wir wissen genau, was auf uns zukommt. Mit Markus Scherff hat sich TuRa aber nochmal deutlich verstärkt. Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sich auf Augenhöhe bewegen. Aber wir spielen zu Hause, haben hart gearbeitet und wollen jetzt selbstverständlich gewinnen“, zeigt sich Heinrich kämpferisch.

TuRa Rüdinghausen (Trainer Holger Stemmann)

TuRa-Coach Holger Stemmann kommt selbst nicht aus dem Wittener Raum, ist aber mittlerweile schon seit längerer Zeit bei den Mellmausländern. Auch er spürt das Kribbeln mit sechs Wittener Teams in einer Liga: „Für mich als Auswärtinge ist das nicht ganz so wichtig, aber ich merke schon, dass die Derbys immer etwas verursachen und alle Bock auf die Saison haben. Das freut mich dann natürlich auch.“

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Im Favoritenkreis sieht Stemmann eine ganze Reihe von Teams: „Per se die Absteiger, Langendreer 04, Hedefspor, Ruhrtal und Ehrenfeld. Da werden eine ganze Menge Mannschaften dabei sein, die regelmäßig oben mitspielen.“ Sein eigenes Team nennt Stemmann nicht, die Begründung folgte prompt: „Wir können mit allem Leben, was besser als Platz fünf ist.“

Auf Nachfrage, ob der Aufstieg Thema sei: „Der Aufstieg ist konkret kein Thema. Ich zögere etwas mit der Antwort. Wir sehen uns durchaus als Mannschaft, die oben angreifen kann, wenn es läuft. Aber die Vergangenheit hat eben gezeigt, dass die Konstanz fehlt – und dann reicht es auf keinen Fall.“ Vereinzelt habe man das Potential jeden zu schlagen, am Ende sei es aber fraglich, ob das reicht, ergänzte der Coach. Seine Prognose für das erste Saisonspiel gleicht dem seines Gegenübers: „Das ist ein Duell auf absoluter Augenhöhe, wenn beide Mannschaften aufeinandertreffen, wurde es immer intensiv, die Bilanz ist ausgeglichen. Wir dürfen nicht pennen und müssen direkt da sein.“

TuS Stockum (Trainer Julian Zimmer)

Gerade aus der Bezirksliga abgestiegen kam es beim TuS Stockum zum großen Sommerumbruch. Der neue Coach Julian Zimmer gastiert mit seiner neu zusammengestellten Truppe in Bommern bei der Reserve des SVB – direkt das zweite Derby des ersten Spieltags. Zimmer zeigt sich vor dem Auftakt demütig: „Wir haben keine Platzierung als Saisonziel ausgeschrieben. Der Umbruch bedarf Zeit, wir müssen eine Einheit werden. Wir peilen das obere Drittel an“, so Zimmer.

Julian Zimmer, Trainer des TuS Stockum.
Julian Zimmer, Trainer des TuS Stockum. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Auch er sieht Langendreer 04 und den TuS Hattingen als Favoriten, erwähnt darüber hinaus TuRa Rüdinghausen und die DJK Ruhrtal. Zimmers Antworten halten sich kurz, er geht schnell auf das Duell gegen den SV Bommern II ein: „Es ist direkt ein Derby, das wird ein heißer Tanz. Wir haben endlich wieder 20 Leute im Training. Wir müssen mit unserer jungen Truppe gegen ein eingespieltes Team mit vielen alten Haudegen gegenhalten.“

SV Bommern II (Trainer Holger Schumacher)

Die vergangene Saison war eine emotionale Achterbahnfahrt für die Reserve des SV Bommern. Nach einer durchwachsenen Hinrunde übernahm Holger Schumacher als Spielertrainer, es folgte der Aufschwung mit einer langen Siegesserie, ehe zum Saisonende wieder die Puste ausging und man kaum noch einen Punkt holte. Nichtsdestotrotz wurde letztendlich der souveräne Klassenerhalt geschafft.

Für die kommende Saison gibt es zwei Ziele: „Wir wollen zum einen so viele Punkte wie möglich holen und den Klassenerhalt so früh wie möglich eintüten. Darüber hinaus wollen wir natürlich auch ein paar Spieler für die erste Mannschaft ausbilden“, so Schumacher. Auch er erwartet eine deutlich stärkere Kreisliga A als im vergangenen Jahr: „Da wird nicht wie im letzten Jahr ein Team dominieren. Ich vermute, dass es am Ende zwischen allen Wittener Teams, so wie Langendreer 04 und Wiemelhausens Reserve ausgemacht wird.“

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Vor dem ersten Gegner, dem TuS Stockum habe man großen Respekt: „Sie werden gallig sein, haben in der Vorbereitung souverän unsere Erste geschlagen. Aber wir haben einen Plan geschmiedet und wollen auf jeden Fall gewinnen, aber sie werden uns alles abverlangen.

VfB Annen (Trainer Yunus Emre Basalan)

Der VfB Annen ist mit dem TuS Stockum aus der Bezirksliga abgestiegen. Auch dessen Trainer Yunus Emre Basalan erwartet eine enge und spannende Liga. Die Schwarz-Weißen treffen mit dem SV Langendreer 04 sofort auf einen von Basalans genannten Aufstiegsfavoriten: „Das wird ein spannendes, ausgeglichenes Spiel. Die Mannschaft, die disziplinierter auftritt, wird gewinnen“, so Basalan.

Die Annener wollen unter die Top 3. Dieses Ziel ist aber an wichtige Bedingungen geknüpft: „Das klappt wirklich nur, wenn alle da sind und gesund sind. Das ist die Voraussetzung“, betont der Spielertrainer.

SV Herbede II (Trainer Christian Schacht)

Die Herbeder Reserve setzte sich am Ende in der Kreisliga B gegen die Konkurrenz durch, SVH-Coach Christian Schacht zeigt sich vor der Saison ambitioniert: „Als Aufsteiger ist das Ziel natürlich erstmal der Klassenerhalt. Intern habe ich aber Platz 8-12 ausgerufen.“ Laut Schacht täuschen die durchwachsenen Ergebnisse der Vorbereitung: „Wir haben bewusst gegen stärkere Gegner getestet, viele Leute haben gefehlt. Jetzt sind wir wieder voll im Saft und haben mit Max Peters noch einen guten Stürmer bekommen.“

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Auch Schacht sieht Rüdinghausen und Ruhrtal als Top-Favoriten um den Aufstieg. Am ersten Spieltag trifft sein Team direkt auf einen anderen Aufstiegsaspiranten: Teutonia Ehrenfeld: „Sie sind schwer einzuschätzen. Mit der Idee, mit der wir Fußball spielen werden wir hoffentlich was holen.“

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