Gelsenkirchen/Wattenscheid. Christian Britscho bietet die erste Elf von Wattenscheid 09 auf - gegen Landesligist YEG Hassel wird es dennoch ein Fight bis zum Schluss.
- Die SG Wattenscheid 09 ist durch ein Tor in der Nachspielzeit in die zweite Westfalenpokal-Runde eingezogen: 2:1 bei YEG Hassel
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Mit weit ausgebreiteten Armen stürmte Nico Lucas auf den Fanblock der SG Wattenscheid 09 zu, für die es am Hasseler Lüttinghof kein Halten mehr gab, während bei YEG Hassel bittere Enttäuschung herrschte: Mit 1:2 unterlag der Gelsenkirchener Landesligist am Mittwochabend dem großen Favoriten Wattenscheid. Das entscheidende Tor erzielte Nico Lucas mit einem platzierten Linksschuss nach einem blitzsauberen Konter in der Nachspielzeit, Arda Nebi hatte von der rechten Seite zurückgelegt. Die Wattenscheider „Generation Westfalenpokal“, wie es auf einem Banner am Fanblock stand, darf sich auf die zweite Runde freuen. YEG dagegen blieben die Komplimente der Gäste als Mutmacher.
YEG Hassel macht Wattenscheid 09 das Leben schwer
„YEG hat gut verteidigt, hat gut die Zeit von der Uhr genommen“, meinte Wattenscheids Trainer Christian Britscho. „Eigentlich muss uns das egal sein, wir müssen das Tempo eher hochbekommen und von daher waren wir selber schuld, dass wir es so eng hatten.“ YEG-Trainer Marcel Radke machte seiner dezimierten Mannschaft ein großes Kompliment: „Das ist unglücklich. Die Jungs haben ein überragendes Spiel gemacht mit dem Personal. Die Nachspielzeit war der Killer für uns, weil uns die Luft gefehlt hat und die personellen Alternativen.“
Christian Britscho setzte im Prinzip auf die Mannschaft, die sich schon im Verlauf der Vorbereitung als A-Elf abgezeichnet hatte, während sein Gegenüber Marcel Radke eine durch Verletzungen und Sperren Mannschaft zusammenstellte, die aber den deutlich besseren Start erwischte: Mit dem ersten Angriff ging YEG nach gut drei Minuten in Führung, Yüksel Terzicik verlängerte eine Flanke per Kopf ins lange Eck – Lars Holm schaute nur hinterher.
Wattenscheid glich zwar zehn Minuten später durch Casalino aus, von zwei Klassen Unterschied war bei wechselndem Wetter auf dem Hasseler Rasenplatz aber nichts zu sehen. Die Hasseler standen kompakt, gingen giftig in die Zweikämpfe und Wattenscheid machte wenig aus dem Ballbesitz – die manchmal guten Ansätze von Fabrizio Fili oder Marco Cirillo aus dem Zentrum verpufften oder scheiterten an eigenen Nachlässigkeiten.
Wattenscheid 09 bringt in Hälfte zwei Joker Lerche
Abermals Casalino, gefährlichster Wattenscheider, und Nico Lucas mit einem Schuss aus 20 Metern waren am nächsten dran, 09 noch vor der Pause in Führung zu bringen – YEGs bester Versuch auf der anderen Seite war ein Überraschungsschuss von der Mittellinie, der sich gefährlich Richtung langes Eck senkte.
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Wattenscheids Trumpf in Hälfte zwei sollte die Breite des Kaders sein, eine Viertelstunde vor Schluss gab auch Dennis Lerche sein Comeback – bis dahin war es übersichtlich vorne. Die bis dato beste Chance der zweiten Hälfte hatte aber YEG, als Terzicik nach einer Ecke frei zum Kopfball kam, Lars Holm aber mit einem guten Reflex abwehrte. Auf der anderen Seite scheiterte dann auch Lerche per Kopf nach einer Ecke nur knapp.
Kapitän Marvin Schurigs Linksschuss nach Pass von Cirillo fünf Minuten vor Schluss ging übers Tor, Broos bekam keinen Druck hinter seinen Kopfball – aber in der Nachspielzeit kam noch Nico Lucas, der YEG Hassels Traum von der Sensation zunichtemachte.
„Wattenscheid hätte sich über ein Elfmeterschießen nicht beschweren dürfen“, klagte Radke. Britschos Fazit: „In der 55., 60. Minute war die Phase, wo meine Spieler gemerkt haben: Scheiße, der Alte hat recht, wir müssen jetzt. Dann haben wir auch zugelegt und haben gewonnen. Dass es verdient ist, ist unstrittig, schön war es nicht und souverän auch nicht.“
Tore: 1:0 Terzicik (4.), 1:1 Casalino (14.), 1:2 Lucas (90.+2)
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