Bommern. Auf die Frauenfußball-WM schauen auch Jenny und Mandy Hoang vom SV Bommern 05 derzeit ganz genau. Warum sie zum DFB-Team und zu Vietnam halten.
Aus ihrer Mannschaft sind sie längst nicht mehr wegzudenken. Die beiden Schwestern Jenny und Mandy Hoang haben ihren festen Platz im Kader der Fußballfrauen vom SV Bommern 05. Dass ihr Team in der vorigen Saison den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte, daran hatten die Studentinnen großen Anteil. Die Vorbereitung auf die neue Serie hat gerade erst begonnen - da bleibt den Hoang-Schwestern genug Zeit, auch die Frauenfußball-Weltmeisterschaft zu verfolgen. Und da gilt ihr Interesse vor allem der Elf aus der Heimat ihrer Eltern: Vietnam ist einer der WM-Debütanten in Australien und Neuseeland.
Dass die Fußballerinnen aus Südostasien nach zwei Vorrunden-Niederlagen (0:3 gegen die USA, 0:2 gegen Portugal) nicht mehr weiterkommen können, ist keine große Überraschung. „Die Gegner sind auch richtig stark, Vietnam war da schon Außenseiter“, sagt Jenny Hoang. Also heißt es nun Daumen drücken auch für die deutsche Nationalelf, deren Partien die Bommeraner Spielerinnen natürlich auch aufmerksam verfolgen. „Da fiebern wir schon mit. Ich glaube, dass Deutschland bei der WM recht weit kommen kann. Die Mannschaft spielt auf einem hohen Niveau. Auch die USA sind für mich ein Favorit“, so die 21-Jährige.
Jenny Hoang fand über eine Freundin den Weg zum SV Bommern 05
Wie die ältere der beiden Schwestern zum Fußball kam? „In der Grundschule haben ein paar Jungs gefragt, ob ich nicht ins Tor gehen wolle in den Pausen. Ich war damals etwas größer als sie“, sagt Jenny Hoang mit einem Grinsen. Zum SV Bommern kam sie dann über eine Freundin, die sie mitnahm zum Training der U-13-Mädchen - seither hat sie dort ihr sportliches Zuhause. Ihre Schwester Mandy „wollte anfangs gar nicht Jennys Spiele sehen, das hat mich nicht so interessiert“, verrät die 19-Jährige, die in der Grundschule sogar mal mit dem Ringen begann. Irgendwann aber versuchte sie es doch mal beim Ballsport, machte beim Training der U 15 am Goltenbusch mit und ist gleich dort geblieben.
„Wir haben jetzt in Bommern eine richtig tolle Mannschaft, die Meisten sind schon seit der U 13 zusammen. Wir unternehmen auch in der Freizeit viel gemeinsam“, lässt Jenny Hoang, die in Dortmund Wirtschaftsingenieurwesen studiert, wissen. Nach dem verpassten Aufstieg 2022 waren die Spielerinnen von Trainer Olaf Kunstmann zwar ziemlich geknickt - ein Jahr später aber war die Freude über die Kreisliga-Meisterschaft (mit 135 geschossenen Toren und nur einer Niederlage) umso größer.
Bei der WM drücken die Schwestern auch dem DFB-Team die Daumen
Das zweite Gruppenspiel der DFB-Frauen bei der WM am Sonntag gegen Kolumbien wollen sich die Bommeranerinnen im Freundeskreis zusammen anschauen. „Bei uns an der Uni ist gerade Prüfungsphase, das erste Spiel konnten wir daher nicht sehen“, so Jenny Hoang. Sie findet es spannend, dass bei der Weltmeisterschaft auch so viele kleine Nationen dabei sind. „Denen drückt man besonders die Daumen, damit sie was erreichen gegen die großen Favoriten.“ Ihre Schwester Mandy sieht das ganz ähnlich, hat neben der deutschen Elf noch einen weiteren Tipp für den Titelgewinn: „Ich finde, die Japanerinnen machen das ganz gut.“ Haben ja die beiden ersten Spiele auch deutlich für sich entschieden.
In Vietnam, der Heimat ihrer Eltern, waren die beiden Wittenerinnen bislang zweimal. „Wir haben natürlich noch Verwandte dort“, sagt Jenny Hoang. Familiär vorbelastet in Sachen Fußball sind die jungen Frauen nicht wirklich. „Unser Vater spielt im Verein Tischtennis, unsere Mutter hat Badminton gespielt.“
Am Sonntag erstes Testspiel mit Bezirksliga-Neuling SVB
Wenn die deutschen Fußballerinnen das Duell mit Kolumbien hinter sich haben, steht für die Hoangs und ihren SV Bommern 05 am Sonntag (17 Uhr, Goltenbusch) das erste Testspiel gegen Viktoria Kirchderne auf dem Programm. Jenny ist im zentralen Mittelfeld zu Hause, sieht ihre Stärke in der Spielübersicht. „Ich bin da eher so der kreative Typ, auf Außen fehlt mir einfach der Platz“, flachst die 21-Jährige. Für ihre jüngere Schwester, Studentin der Raumplanung, geht’s derweil am liebsten die Flügel ‘rauf und ‘runter. „Mandy ist ziemlich flink“, wirft Jenny ein.
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Und torgefährlich ist sie allemal: 14 Treffer hat sie in der Vorsaison erzielt, ihre ältere Schwester erzielte elf Tore. In der kommenden Saison darf es gerne wieder so laufen für die SVB-Kickerinnen, die zusammen mit Aurora Rexhepi zuletzt Bommerns U-13-Mädchen trainierten, jetzt für die U 15 zuständig sind. Auf so engagierte junge Frauen kann der Club mächtig stolz sein.
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