Bochum/Witten. Die Vorfreude bei den Wittener Vereinen ist riesig. Läuft alles gut, folgt ein Lokalduell auf das nächste. Das sagen Klubs und der Fußballkreis.

Die Bochumer Kreisliga A2 wird in der kommenden Saison voraussichtlich einen gehörigen Wittener Einschlag bekommen. Wenn es bei der Ligeneinteilung keine Riesenüberraschungen gibt, kommen nicht weniger als sechs der 16 Mannschaften aus der Ruhrstadt, so dass es zu einer Derby-Inflation kommen wird – bis zu 30 Wittener Stadtduelle stehen dann an. Die Vorfreude ist entsprechend groß – auch wenn vom Kreis Bochum das natürlich noch niemand versprechen will.

TuRa Rüdinghausen und die DJK Ruhrtal sind die einzigen Teams, die schon in der letzten Saison dabei waren. Der VfB Annen und der TuS Stockum sind aus der Bezirksliga abgestiegen, während der SV Herbede II als Aufsteiger dazustößt. Der SV Bommern II dürfte nach dem Aufstieg der ersten Mannschaft wieder aus der Gruppe 1 zurück in die angestammte Liga wechseln. Dann hätte jede Mannschaft zehn Lokalduelle vor sich.

Für die Clubs ist das sicher eine tolle Sache. Zu den Nachbarschaftsduellen kommen immer noch einige Zuschauer mehr als zu den normalen Ligaspielen, was für die Kassierer einen sehr angenehmen Effekt ist.

Beim SV Herbede II wird keine Extra-Motivation nötig sein

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Das ist für Christian Schacht aber nur ein Aspekt. Er ist gerade mit der Reserve des SV Herbede aufgestiegen und will nun in der A-Liga gut aussehen: „Ich brauche meine Spieler nun in diesen zehn Spielen gar nicht mehr besonders zu motivieren. Wir haben darauf hingearbeitet und uns auf diese Lokalduelle gefreut. Dass es nun gleich zehn Stück sind, ist besonders erfreulich.“ Schacht sagt auch: „Wir haben ja auch immer viele Zuschauer bei uns auf dem Platz, und wenn es dann gegen Rüdinghausen, Ruhrtal und die anderen geht, werden noch mehr Leute kommen.“

Es gilt aber auch die alte Weisheit, dass in Lokalderbys alles passieren kann. Oft genug haben Siege der Außenseiter gegen Top-Favoriten schon Meisterschaften entschieden. Das sieht Holger Stemmann, Trainer von TuRa Rüdinghausen, genau so: „Das ist aber doch auch genau der Reiz solcher Partien. Auch wenn ich bei meinen Spielern eine gewisse Vorfreude erkenne, mache ich der Mannschaft keinen Druck vor solchen Spielen.“

SV Bommern II freut sich auf die Spiele mit besonderer Würze

Ganz besonders freut sicher Holger Schuhmacher auf die stadtinternen Spiele. Er musste mit seinem Team ein Jahr lang in der Gruppe eins ohne sie auskommen, und bekommt nun gleiche eine Überdosis: „Wir freuen uns, wenn wir wieder zurück in die Gruppe 2 kommen und wieder auf die anderen Wittener Teams treffen. Doch auch wenn das die besondere Würze ist, geht es für uns erst einmal um den Klassenerhalt. Ich schätze beide Gruppen gleich stark ein, so dass ich gute Chancen sehe, die Liga zu halten.“

Der SV Bommern II hofft auf eine Rückkehr in die Liga mit den Wittener Teams.
Der SV Bommern II hofft auf eine Rückkehr in die Liga mit den Wittener Teams. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Nur müssen die sechs Vereine auch noch abwarten, ob der Kreis ihnen keinen Strich durch die Rechnung macht. Unbedingt vermeiden will der Kreis, dass zwei Mannschaften eines Vereins in einer Staffel spielen – so wie beim SV Bommern in der vergangenen Saison, dessen Zweite gegen Wattenscheider und Bochumer statt Wittener Gegner spielen musste. Das betrifft in dieser Saison zwar keinen der Wittener A-Ligisten, allerdings den TuS Hattingen.

„Wir sind fleißig in der Planung“, sagt Jörg Kaminski, Vorsitzender im Kreisfußballausschuss, erklärt aber, dass es noch ein wenig dauern wird. Zunächst muss der westfälische Verband die Einteilung der überkreislichen Staffeln festlegen; mithilfe der Schlüsselzahlen werden dann die Spielpläne erstellt.

Staffeleinteilung kommt Mitte Juli

„Wir haben natürlich unsere Empfehlungen an den Verband abgegeben“, erklärt Kaminski – besondere Herausforderung ist etwa die Planung für Platzanlagen, auf denen zwei Bezirksliga-Teams spielen, wie in Herbede, wo neben den Männern des SVH auch die Frauen des Hammerthaler SV zu Hause sind.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist aber nicht einmal die Zusammensetzung der Ligen offiziell; noch bis zum 5. Juli läuft die Meldefrist für die Vereine. Mitte Juli will der Kreis dann die Staffeleinteilung bekanntgeben. Und sobald dann der Spielplan rauskommt, können sich die Kreisliga-Fans ganz viele rote Kreuze in ihren Kalender machen.

Diese Mannschaften haben sich für die Kreisliga A 2023/24 qualifiziert:

  • Aus Bochum: Concordia Wiemelhausen II, SV Langendreer 04, TuS Kaltehardt, SC Weitmar 45 II, SuS Wilhelmshöhe, RW Stiepel I, RW Stiepel II, Amac Spor Dahlhausen, SV Höntrop, Teutonia Ehrenfeld, Eintracht Grumme, SW Eppendorf, TuS Harpen II, BW Grümerbaum, Adler Riemke, RW Leithe, Türkiyemspor Bochum, SpVgg Gerthe, SF Westenfeld, SC Croatia Bochum, VfB Günnigfeld II, BV Hiltrop, SV Phönix Bochum
  • Aus Witten: TuS Ruhrtal, TuRa Rüdinghausen, SV Bommern II, SV Herbede II, TuS Stockum, VfB Annen
  • Aus Hattingen: Hedefspor, TuS Hattingen I, TuS Hattingen II.

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