Witten. Es ist keine Ausnahme mehr, dass sich Erwachsene bei Spielen sehr junger Fußballer nicht im Griff haben und miese Vorbilder sind. Ein Kommentar.

Bei mehr als 25 Grad dem eigenen Nachwuchs beim Kicken zusehen. Die Kleinen haben Spaß, werden von ihren Eltern, die voller Stolz am Spielfeldrand stehen und bei Bier und Bratwurst mit der Mutter oder dem Vater des mitspielenden Kindes über dieses und jenes plaudern, angefeuert und von ihren Trainern motiviert. So schön hätte der Samstag auf der Anlage des SV Bommern 05 bei den Wittener Stadtmeisterschaften der Minikicker und D-Junioren aussehen können. Doch dies spiegelt nicht die Realität wider. Stattdessen: Spielabbrüche.

Ist es eine subjektive Wahrnehmung? Oder ist doch etwas dran, dass Eltern und Trainer der Kleinsten immer aggressiver werden? Dazu gibt es keine konkreten Zahlen, aber das spielt auch keine Rolle. Fakt ist: Auch am Samstag hatten sich wieder einmal die Erwachsenen nicht im Griff. Völlig ausgeblendet wird wieder einmal von Eltern und selbst von Trainern, die es doch wirklich besser wissen müssten, dass es gerade bei den ganz Kleinen nicht um Leistung, sondern um Spaß geht.

Die Erwachsenen vermiesen den Kindern den Tag

Diesmal war es ein Trainer des FSV Witten, nach dessen Beleidigung das Minikicker-Spiel gegen den TuS Heven abgebrochen wurde, bei den D-Junioren hatte sich Ruhrtals Coach nicht im Griff und musste sogar der Anlage verwiesen werden. Bommerns Jugendleiter Thomas Nockenberg stellte nach dem Turnier die berechtigte Frage, wie es überhaupt sein könne, dass die Vereine solche Trainer duldeten. Die Erwachsenen vermiesen den Kindern deren Tag, im schlimmsten Fall schaut sich der Nachwuchs das Verhalten ab.

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Wie geht man dagegen vor? Um das zu stoppen, dürfen keine Beleidigung, kein respektloses Verhalten und schon gar kein körperlicher Übergriff toleriert werden. Die Vereine müssen klare Kante zeigen und die Trainer mit sofortiger Wirkung entlassen.

Bei den Trainerlehrgängen wird erklärt, dass die Eltern das Spielfeld und die Coachingzone während des Spiels metaphorisch als Insel sehen sollen, die erst wieder betreten werden kann, wenn das Wasser zurückgeht – nach Abpfiff. Liebe Eltern: Nehmt es euch doch noch mal zu Herzen. Am Ende leiden immer die, für die man doch das Beste will: die Kinder.

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