Witten. Den B-Junioren des FSV Witten winkt nachträglich der Aufstieg in die Landesliga. Warum Meister BSV Menden ein folgenschwerer Punktabzug droht.
Auf der Zielgeraden der Bezirksliga-Saison hatten die B-Jugend-Fußballer des FSV Witten den Titelgewinn noch aus der Hand gegeben, wurden letztlich Zweiter hinter dem BSV Menden, der sich somit schon als Neu-Landesligist wähnte. Dagegen hat der FSV Witten jetzt Einspruch eingelegt und in der ersten Instanz vor dem Bezirkssportgericht auch Recht bekommen. Bleibt es dabei, spielen die „Junglöwen“ demnächst doch in der Landesliga.
Konkret ging es den Wittenern um die Wertung des Punktspiels zwischen dem BSV Menden und der JSG Grünenbaum/Stöcken (4:0). In dieser Partie hatten die Mendener dabei offenbar einen jungen Torhüter eingesetzt, der in den Wochen zuvor im April auch schon zweimal in der A-Jugend des Vereins am Ball war. „Laut der Statuten darf aber nach dem 1. Mai nicht mehr zurückgewechselt werden - bis zum 30. April hätte in solchen Fällen eine zehntägige Pause zwischen den Einsätzen genügt“, so FSV-Trainer Daniel Ehrhardt. Folglich gab’s einen fristgerechten Einspruch, der nun auch einen ersten Erfolg brachte.
Einspruch des FSV Witten erfolgt fristgerecht - grünes Licht in erster Instanz
Beim FSV geht man davon aus, dass auch die folgende Instanz beim Verbandssportgericht die gleiche Entscheidung treffen wird. „Die Regelung ist eindeutig, sonst hätten wir auch keinen Einspruch eingelegt“, ließ Ehrhardt wissen. Dessen Mannschaft hatte monatelang das Klassement in der Bezirksliga angeführt, musste dann aber im Saisonendspurt den Sauerländern knapp den Vortritt überlassen. Bekommt Menden nun aber drei Zähler abgezogen, rückt der FSV wieder auf und ist seinerseits Meister.
Für die Wittener wurde somit die Saisonabschlussfeier gleich zu einer kleinen vorweggenommenen Aufstiegs-Party. Wie Daniel Ehrhardt erklärte, werde ein großer Teil des jetzigen Kaders auch in der kommenden Saison zusammenbleiben. „Unsere Planungen sind inzwischen abgeschlossen. Alleine seit März hatte ich über 120 Anfragen von Spielern“, so der FSV-Coach, der die B-Junioren in der nächsten Spielzeit gemeinsam mit Jugendleiter Johannes Gabriel trainieren wird. Auf Offensivmann Henry Domke werden die Wittener dann aber nicht mehr setzen können - ihn zieht es zum U-17-Bundesliga-Aufsteiger VfB Waltrop.
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Mendens Jugendleiter Kai Murawski äußerte eine Vermutung, welche Motivation der Wittener Club mit seinem Einspruch verfolge: „Ein Mitglied des Jugendvorstands des FSV ist Co-Trainer beim Hombrucher SV. Und die wollten unseren Torhüter verpflichten. Er hat sich aber gegen Hombruch entschieden und wechselt nun zu deren größten Konkurrenten, dem TSC Eintracht Dortmund.“
Grundsätzlich hege er gegenüber dem Konkurrenten keinen Groll und könne ihn nachvollziehen. Er habe inzwischen sogar das Gespräch mit FSV-Jugendleiter Gabriel gesucht. „Wir hätten aber in der Situation auf einen Einspruch verzichtet, weil ich der Meinung bin, dass die Mannschaft aufsteigen solle, die es sportlich geschafft hat. Wir haben uns ja keinen Vorteil verschafft.“
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