Witten. Die Ruder-Familie des RC Witten kam wie immer am 1. Mai zum Anrudern zusammen. Welche Ziele Top-Athlet Finn Wolter in dieser Saison verfolgt.
Mit dem Wettergott müssen sie einen dauerhaften Pakt geschlossen haben beim Ruderclub Witten, denn traditionell zum 1. Mai lachte die Sonne über dem Vereinsareal an der Wetterstraße - das von vielen Besuchern verfolgte Anrudern brachte die große RCW-Familie einmal mehr zusammen.
„Man merkt, dass jetzt nach der Coronazeit alles wieder in Gang kommt“, freute sich der Vereinsvorsitzende Marcel van Delden über den großen Zuspruch. Auch die ersten Regatten seien schon recht erfolgreich verlaufen aus Sicht des RC Witten, dem es wieder mal gelungen ist, einen florierenden Nachwuchsbereich aufzubauen, der sich jetzt bei seinen ersten sportlichen Herausforderungen auf den Gewässern der Region gewissermaßen die Hörner abstoßen kann.
RC Witten ehrt seine langjährigen Mitglieder
Gute Tradition ist es beim Ruderclub aus der Ruhrstadt, das zu Beginn am 1. Mai verdiente Mitglieder für ihre langjährige Vereinszugehörigkeit geehrt werden. Seit 40 Jahren im Club ist Georg Breucker, auf 60 Jahre hat es Detlef Hunke gebracht, und gleich sieben Jahrzehnte im RC Witten liegen schon hinter Klaus Stinshoff - für alle drei gab es vom Vorsitzenden eine schmucke Ehrennadel als Anerkennung.
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Sportwart Uwe von Diecken zeichnete im Anschluss die eifrigsten Trainingskilometer-Absolventen des vorigen Jahres aus. Max Händel (1378 km) lag bei den Kinder-Ruderern vorn, Julia Irmler und Annika Steinau bei den Juniorinnen und den Damen. Nationalkader-Ruderer Finn Wolter brachte es auf stattliche 3471 km, auch Götz Büttner (Masters) konnte sich mit seinen 2473 km sehen lassen. Zudem stellte der RC Witten zwei neue Boote in seinen Dienst. Die Renn-Einer für den Leistungssport bzw. für den Jugendbereich (mit den Namen „Omma ihr Einer“ und „Black Mamba“) wurden fachgerecht mit Sekt getauft.
Finn Wolter mit Platz fünf bei der Kleinboot-DM nicht zufrieden
Viele Fragen zu seiner Saison und seinen weiteren Plänen musste Finn Wolter beim Anrudern beantworten. Das Wittener Leichtgewichts-Ass hatte das große Ziel ins Auge gefasst, es in den besten Doppelzweier des DRV zu schaffen. „Bei einem Ergometertest in Leipzig habe ich die Vorgabe von 6:14 Minuten aber nicht erreicht“, so Wolter. Acht Sekunden fehlten ihm am Ende. „Dadurch wurde ich nicht zum wichtigen Leistungstest in Hamburg eingeladen.“ Auch mit seinem Abschneiden bei der Kleinboot-DM war er als Fünfter nicht zu 100 Prozent zufrieden. „Vielleicht bin ich das Finale bei der DM etwas zu locker angegangen. Nachher war ich dann etwas verkrampft, als die anderen wegfuhren“, sagte Wolter.
Generell habe er von seinem Leistungsstand her „eine gute, solide Basis erreicht“, darauf gelte es nun aufzubauen. Sein Fokus richtet sich nun auf die Teilnahme an der U-23-Weltmeisterschaft, dort wolle er im Doppelzweier mitrudern. „Vielleicht sogar im Einer“, so der RCW-Athlet. Auch die Weltspiele der Studierenden in China seien ein großes Ziel für ihn - so schnell wolle er sich nicht aus der Bahn werfen lassen.
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Rotsee-Regatta ist ein weiteres mögliches Ziel für diese Saison
„Als nächstes werde ich jetzt bei der internationalen Regatta in Duisburg im Zweier mit Oskar Kroglowski aus Kiel rudern. Wir haben zuletzt in Essen schon gemeinsam getestet. In Duisburg warten starke Konkurrenten auf uns“, sagte Finn Wolter, der eventuell in diesem Jahr auch noch beim Weltcup in Luzern an den Start gehen wird. Die DRV-Topbesetzung im Doppelzweier des Leichtgewichts-Ruderns wolle er spätestens 2024 noch einmal angreifen. „Dieses Ergo-Ergebnis hat mich schon noch eine Weile beschäftigt. Ich bin aber einfach mehr der Outdoor-Ruderer - da liegt meine große Stärke.“ Davon will er zeitnah auch den Bundestrainer wieder überzeugen.
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