Recklinghausen/Werdohl. Die Partie des HSV Herbede in Werdohl steht dicht vor dem Abbruch. Für den Wittener TV gibt’s trotz Abreibung in Recklinghausen Lob vom Trainer.
Die beiden Handball-Landesligisten aus der Ruhrstadt, der HSV Herbede und der Wittener TV, brachten keine Auswärtspunkte mit. Der WTV schlug sich aber bei der PSV Recklinghausen recht achtbar. Die Stimmung in Werdohl war so aufgeheizt, dass Herbedes Trainer sogar daran dachte, frühzeitig das Feld zu verlassen.
HSV Plettenberg/Werdohl - HSV Herbede 33:23 (19:10). So richtig wusste HSV-Coach Marko Weiß auch nicht, warum die Atmosphäre am Ende des Spiels so feindselig war, denn es ging um nichts mehr: „In der Schlussphase wurden meine Spieler aber mit unsäglichen Schimpfworten beworfen.“ Als es dann in der 57. Minuten zwei Rote Karten und auch Zeitstrafen gab - jeweils eine für die Sauerländer und eine für den HSV -, hatte Weiß keine Lust mehr: „Ich wollte eigentlich meine Jungs vom Feld holen, aber das hätte wohl zu noch mehr Ärger geführt.“ Die Einladung zu einem Getränk und einer Bratwurst schlug Weiß aber aus: „Nach den Vorfällen haben wir lieber unser eigenes Bier getrunken.“
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Nach einer langen Anfahrt kamen die Herbeder nicht gut ins Spiel, so der Trainer: „Die Verteidigung war gar nicht so schlecht, aber wir haben vorne viele freie Dinger liegen gelassen.“ Erst nach dem 2:8 (11.) fanden die mit einer Rumpfbesetzung angetretenen Herbeder ihren Rhythmus. Dennoch lagen sie zur Pause mit 10:19 klar hinten. Weiß sagte: „Ich wollte die zweite Halbzeit gewinnen. Das hat mit 13:14 zwar nicht ganz geklappt, aber es war schon in Ordnung.“
HSV: Filter; Busch (2), Czerkawski (3), Hake, Hoffmann, Meuren, Radtke (11/6), Schmitz (3), Schulte (1), J. Windfuhr, M. Windfuhr, Brämer (2).
PSV Recklinghausen - Wittener TV 38:23 (15:12). Die als Absteiger längst feststehenden Wittener haben sich beim turmhohen Favoriten lange Zeit so präsentiert, wie es Trainer Philipp Gallinowski sehen wollte: „Man hat die Trainingsfortschritte auch auf dem Feld erkannt. Wir sind nun so ungefähr auf dem Stand vom letzten Oktober.“
Die Wittener kamen gut in die Partie, und Nico Röhrle erzielte in der 14. das 8:6 für die Gäste, doch nach Jonas Oberbossels 10:9 (23.) gingen die nächsten fünf Treffer an den Tabellendritten aus der Festspielstadt. Das lag daran, dass die WTV-Handballer viele gute Chancen nicht mehr nutzten und auch noch eine miserable Quote von insgesamt drei Fehlwürfen von der Linie hatten.
Aus dem 19:10-Halbzeitstand machte die PSV schnell ein 25:13 und hatte damit das Spiel schon gewonnen. Gallinowski sagte: „Ich hätte mir im zweiten Durchgang etwas mehr Widerstand von meiner Mannschaft gewünscht. Ich nehme aber die positiven Erkenntnisse mit, und davon gab es genug.“
WTV: Schlechtendahl, Pohl, Nowak; N. Röhrle (5), Santos (5), Oberbossel (3), Neuhaus (2), Brecht (2), Mohri, Solmecke (4), Jollet (4), Stahl, Steuck.
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