Bommern. Nach dem Erfolg gegen Loxten hat TuS Bommern rosige Aussichten auf den Klassenerhalt. Erster Neuzugang soll Ergänzung zu Alexander Lindner sein.
Es muss wohl schon einer der besseren Gegner in der Handball-Oberliga aufkreuzen, damit der TuS Bommern seine bestmögliche Leistung abrufen kann. Daheim gegen die Sportfreunde Loxten betrieben die Grün-Weißen mit Erfolg Wiedergutmachung für die Pleite in Gevelsberg, erarbeiteten sich eine recht komfortable Leistung im Kampf um den Klassenverbleib. Obendrein gab’s inzwischen das Okay des Vereins für den ersten Transfer zur neuen Saison.
Wem sie diesen wichtigen 33:29-Erfolg zu verdanken hatten, das wussten die Bommeraner Handballer nur zu gut. Nach dem Schlusspfiff liefen sie auf ihren Schlussmann Clemens Uphues zu, verteilten reichlich Schulterklopfer - und das völlig zu Recht. Der TuS-Keeper zeigte am Samstagabend einmal mehr eine Glanzleistung, trieb die Akteure des Gegners aus Ostwestfalen mit seiner Bierruhe zwischen den Pfosten schier zur Verzweiflung. Dabei taute Uphues erst zur zweiten Hälfte so richtig auf. „Ja, einige Male in der ersten Halbzeit war das nicht gut“, ärgerte sich der Torhüter selbst über Gegentreffer der Marke „Haltbar“.
Bommerns Neuzugang trotz jahrelanger Routine immer noch „hungrig“
So war spätestens ab Mitte der zweiten Halbzeit absehbar, dass der TuS Bommern den 16. Sieg der Saison an Land ziehen würde. Linkshänder Philipp Lemke, der sich diesmal ungewohnterweise vor allem als Defensivspieler eine gute Note von Trainer Nils Krefter verdiente, hatte schnell die Erklärung für den Erfolg parat: „Ganz klar, dass lag an diesen Dingern“, deutete er augenzwinkernd auf seine neuen Schnürsenkel, mit denen ihm Teamkollege Max Büchel kurzfristig ausgeholfen hatte. Bemerkenswert auch, wie gut sich der sonst eher im Rückraum-Zentrum aktive Felix Eigenbrodt auf dem rechten Flügel schlug. Dort bekam er diesmal den Vorzug vor Alexander Lindner, machte nicht nur wegen seiner drei Treffer - und das als Rechtshänder - auf sich aufmerksam.
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Ehe es nun in die letzten fünf Partien der Oberliga-Saison geht (bei der TSG Harsewinkel am Freitagabend geht’s los), hat der TuS Bommern seine erste Verpflichtung für die Spielzeit 2023/24 unter Dach und Fach gebracht. Vom Dortmunder Landesligisten ATV Dorstfeld wird Jürgen Lepine zu den Wittenern wechseln. „Er ist zwar schon etwas älter, aber immer noch absolut fit und hat Lust, bei uns zu spielen“, so TuS-Trainer Nils Krefter, der den 39-Jährigen selbst kontaktiert hatte, nachdem sie die Bommeraner zuvor schwer getan hatten, einen geeigneten Akteur für den rechten Flügel zu finden.
Beim OSC Dortmund schon mit drei jetzigen TuS-Akteuren zusammengespielt
„Jürgen Lepine ist ein idealer Gegenpart zu Alexander Lindner, das sollte gut harmonieren. Wichtig war uns, dass er vor allem auch stark und sehr variabel in der Deckung ist, Jürgen war immer ein sehr unangenehmer Gegenspieler“, lässt Krefter wissen. Vor fünf Jahren war Lepine von seinem langjährigen Club OSC Dortmund - bei dem er schon in der Oberliga gemeinsam mit den heutigen Bommeranern Philipp Lemke, Markus Schmitz und Julia Stumpf gespielt hatte - nach Dorstfeld gewechselt. „Ich wollte es da eigentlich etwas ruhiger angehen lassen, aber wir sind gleich in die Verbandsliga aufgestiegen“, so der Wirtschafts-Ingenieur, der aktuell in Florida seinen Urlaub verbringt.
Nach einiger Zeit stellte Jürgen Lepine, der in Lücklemberg als Jugendlicher begann, u. a. auch für Borussia Höchsten und Eintracht Hagen am Ball war, dann aber für sich fest: „Das mit dem ,ruhiger machen’ ist irgendwie noch nicht so meins. Mir macht Handball auf diesem Niveau immer noch Spaß. Ich glaube, ich kann durchaus noch mal ein oder zwei Jahre oben angreifen“, so der Routinier, der nach dem Anruf von Nils Krefter auch bald zusagte. „Der TuS Bommern hat genau die Mannschaft, auf die ich Lust habe. Das ist eine Truppe, die sich auch untereinander blendend versteht.“ Lepine schaute sich in der Rückserie das Bommeraner Heimspiel gegen Westfalia Herne (27:23) an, in dem die Wittener eine ihrer besten Leistungen zeigten.
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Wenn die Grün-Weißen in den verbleibenden Partien noch mindestens vier Zähler holen, um im schlechtesten Fall auf Platz acht durchs Ziel zu gehen, dann sollte einem Oberliga-Debüt im TuS-Trikot von Lepine im kommenden Herbst nichts mehr im Wege stehen. Ob es noch weitere Neuverpflichtungen geben wird? „Momentan sieht es wohl aus finanziellen Gründen nicht danach aus“, so der TuS-Coach. Allerdings geht er davon aus, dass ab der Serie 2023/24 mit den derzeit Langzeitverletzten Markus Schmitz und Kai Ferber zwei Akteure wieder zur Verfügung stehen, die dann quasi mit Neuzugängen gleichzusetzen sind, weil sie in der laufenden Saison nicht einmal zum Einsatz kamen.
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