Herbede. Der Trainer ist sprachlos nach der 90-minütigen Horror-Vorstellung seines Teams. So gerät der SV Herbede daheim gegen Huckarde unter die Räder.

Gegen den Tabellendritten Westfalia Huckarde war der SV Herbede maßlos überfordert. Schon nach einer halben Stunde war das Spiel zugunsten der Gäste aus Dortmund entschieden. Am Ende setzte es eine deutliche 0:6 (0:3)-Klatsche. Jetzt wird an der Kemnade auf einmal wieder vom Abstiegskampf gesprochen.

Die Gäste aus Huckarde gingen als Tabellendritter als Favorit in die Partie gegen das Team von Jan Kastel. Und der Favoritenrolle wurden die Rot-Weißen von Beginn an gerecht. Schon in der fünften Minute musste SVH-Keeper Gian Luca Rexhäuser nach einem gewaltigen Schnitzer von Adrian Babral das erste Mal hinter sich greifen, eine knappe Viertelstunde später sorgten die Gäste dann per Doppelschlag schon beinahe für die Vorentscheidung (21., 26.).

Torhüter Gian Luca Rexhäuser verhindert noch höhere Pleite des SV Herbede

Von Herbede kam viel zu wenig, alle Offensivbemühungen verliefen im Sande. Mit dem 0:3-Rückstand ging man in die Pause. Doch auch im zweiten Durchgang wurde es nicht besser. Kurz nach Wiederanpfiff erhöhte die Westfalia nach einem Angriff über die linke Seite auf 4:0. Zwar gab Michael Kraus kurz nach dem Treffer ein Herbeder Lebenszeichen, sein Schuss aus knapp 16 Metern konnte allerdings von Huckardes Schlussmann pariert werden.

Zwei weitere schön herausgespielte Angriffe der Dortmunder vereitelte Keeper Rexhäuser in höchster Not. Einmal hielt Herbedes Nummer eins per Fuß, ein weiteres Mal schmerzhaft mit dem Gesicht, weshalb er einige Minuten behandelt werden und mit einem Stopfen in der Nase weiterspielen musste. Durch seine Paraden verhinderte er ein ums andere Mal einen höheren Rückstand.

Erst erfolgreich in der „Zweiten“ am Ball, dann auch noch im Bezirksliga-Dress: Michael Kraus (vorne) vom SV Herbede.
Erst erfolgreich in der „Zweiten“ am Ball, dann auch noch im Bezirksliga-Dress: Michael Kraus (vorne) vom SV Herbede. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Zusätzlich zum schwachen Auftritt der Hausherren fehlte dann auch noch das Glück. Nach einem Angriff über die rechte Seite bekam Patrick Bräuer den Ball, sein direkter Abschluss ging allerdings an das Aluminium, so blieb der Anschlusstreffer verwehrt. In der Schlussviertelstunde zeigten die Gäste weitere sehenswerte Angriffe und machten das Ergebnis noch deutlicher. Erst erhöhte man auf 5:0, kurz danach lief Huckardes Stürmer nach einem langen Ball frei auf Rexhäuser zu und schob zum 6:0 ein.

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Patrick Bräuer trifft nur das Aluminium

Ein komplett gebrauchter Tag in Krisenzeiten für den Aufsteiger. Cheftrainer Jan Kastel war nach dem Abpfiff aus Frust gar nicht erst zu einem Statement bereit, Betreuer Jan Garzareck stand Rede und Antwort - wenn auch wenig ausführlich: „Es sind enttäuschende Wochen im Moment. Es fällt schwer, etwas dazu zu sagen. Wir haben einige Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze verspielt und sind jetzt mittendrin im Abstiegskampf“, so Garzareck. „Es ist wichtig, deutlich zu sagen, dass wir mittendrin stecken. Wir müssen wieder an unsere Grundtugenden denken: zu fighten, wenn es spielerisch mal nicht klappt. Aber das heute war eine geschlossene Mannschaftsleistung im negativen Sinne“, ergänzte er.

In den nächsten vier Wochen treffen die Herbeder lediglich auf Teams aus der oberen Tabellenhälfte, in diesen Partien muss dann ein ganz anderes Gesicht gezeigt werden.

SVH: Rexhäuser; Sisman, Ferber, Babral, Restel, Kraus (68. Engelbrecht), Bräuer (46. Fröhlich), Sieweke, Lohkamp (62. Hope), Najdanovic, Holthaus.

Torfolge: 0:1 (5.), 0:2 (21.), 0:3 (26.), 0:4 (53.), 0:5 (74.), 0:6 (80.).

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