Heven. Der TuS Heven dominiert das Derby gegen den SV Herbede, hat herausragende Chancen. Warum die Gäste am Ende dennoch die drei Punkte entführten.
Zum ersten Mal in diesem Kalenderjahr hat Bezirksligist TuS Heven 09 den Platz als Verlierer verlassen. Ausgerechnet im Derby daheim gegen den SV Herbede setzte es für die Mannschaft von Trainer Maik Knapp eine 1:2 (1:1)-Niederlage. Die war unterm Strich gewiss glücklich für das Team von der Kemnade, das durch brutale Effektivität und mit einem herausragenden Torhüter glänzte.
Gerade erste hatte Schiedsrichter Björn Stempel, der gewiss schon bessere Tage erwischt hatte, die Partie kurz nach 17 Uhr abgepfiffen, da ging es abseits des Kunstrasens noch einmal hitzig zur Sache. Ein paar Heißsporne auf beiden Seiten - mittendrin Hevens Kubilay Turgut und Herbedes Michael Kraus - lieferten sich ein kleines Wortgefecht, es blieb zum Glück bei harmlosen Schubsern, weil Mitspieler und Teamverantwortliche flugs zur Stelle waren. Wenig später war der große Pulk auch aufgelöst.
Hevens Trainer Knapp ärgert sich über vergebene Möglichkeiten
Das Nachbarschaftsduell an sich verlief über weite Strecken sehr fair, Gelb gab’s zweimal gegen Hevener, dreimal gegen SVH-Akteure - zumeist jedoch wegen Meckerns. Grund zur Beschwerde hatte nach dem Abpfiff vor allem auch TuS-Trainer Maik Knapp. „Ich werde heute sicherlich mit einem 250-er-Puls ins Bett gehen. So ein Spiel dürfen wir eigentlich nie verlieren“, ärgerte er sich über einige vergebene Großchancen. „Wir waren hier sicherlich die bessere Mannschaft.“
In Sachen Spielanteile lag er da auch durchaus richtig, doch sein Team münzte die Überlegenheit nicht entsprechend in Tore um. Den einzigen Hevener Treffer gab’s schon nach gerade mal sechs Minuten, als der aufgerückte Innenverteidiger Maik Bollmann nach einem Eckball per Kopf zum 1:0 eindrückte. Glück hatten die Gäste, dass Tim Dosedal nicht nach 24 Minuten erhöhte - da bugsierte Herbedes Dustin Najdanovic den Kopfball noch so eben von der Linie.
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Herrmann verliert gleich zwei Mal das Duell mit Keeper Rexhäuser
Ein Spiel der Standards blieb es auch auf der anderen Seite. Nach 37 Minuten war es SVH-Routinier Patrick Bräuer, der per Kopf am ersten Pfosten eine Ecke veredelte - 1:1. „Was der Lange von Heven kann, kann ich schon lange“, flachste der Mittelfeldspieler nach der Partie. Kurz vor dem Wechsel hatten die Platzherren noch die Chance zur erneuten Führung, doch Marcel Herrmann patzte frei stehend nach Pass von Marvin Schöppner - Keeper Gian Luca Rexhäuser war mit einem tollen Reflex zur Stelle (44.).
Kaum hatte die zweite Hälfte begonnen, gab es dieses Duell gleich noch einmal. Von Tim Dosedal bedient, bekam Herrmann den Ball wieder nicht an Rexhäuser vorbei (49.) - diese Großtat konnte selbst SVH-Trainer Jan Kastel kaum fassen. „Gian Luca hat uns da heute absolut im Spiel gehalten.“
Ex-Hevener Najdanovic markiert den Herbeder Siegtreffer
Der TuS Heven blieb weiter am Drücker, nach einem Distanzschuss fand auch Emre Karakurt seinen Meister in Rexhäuser (68.), den sie wohl bald in „Hexhäuser“ umbenennen dürften. Entlastung seitens des SVH gab’s nur sporadisch. Der große Vorteil der Gäste: Kastel konnte kräftig durchwechseln, brachte fünf Neue und somit die entsprechende Frische für die Schlussphase.
Und genau da hatte Herbede diesen einen entscheidenden Moment - natürlich wieder im Anschluss an einen Eckball: Kurz von rechts bedient, gewann Dustin Najdanovic (ausgerechnet der Ex-Hevener, der erst im Winter zum SVH gewechselt war) das Laufduell gegen Kubilay Turgut, nahm den Ball direkt und jagte ihn aus 17 Metern unhaltbar für Kevin Wirges oben links ins Dreieck zum 2:1-Erfolg. „Mich freut dieses 2:1 heute vor allem für unseren Vorsitzenden Marcus Hahn. Ich weiß, wie wichtig ihm gerade dieser Sieg ist“, so SVH-Trainer Jan Kastel.
TuS: Wirges; Bosco, Bollmann, Kasumi, Schöppner, Tumbul (70. Rama), Karakurt (80. Turgut), Osma, Kaedi (57. Boutayeb), Dosedal, Herrmann.
SVH: Rexhäuser; Ackermann (55. Kraus), Babral, Schwarz (80. Peja), Restel, Sieweke, Lohkamp (85. Engelbrecht), Bräuer (70. Pache), Hope, Najdanovic, Holthaus (81. Igel).
Torfolge: 1:0 Bollmann (6.), 1:1 Bräuer (37.), 1:2 Najdanovic (82.).
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