Witten. Gegen Spitzenreiter SG Ruhrtal brechen dem HSV Herbede zu viele Akteure weg. Ein Platzverweis kommt obendrauf. Warum Wittener TV leer ausgeht.

Eine deftige Heimniederlage bezog der HSV Herbede gegen Titelaspirant SG Ruhrtal - dabei war vor allem in Halbzeit eins deutlich mehr drin. Der Wittener TV hingegen unterlag denkbar knapp nur mit einem Treffer.

HSV Herbede – SG Ruhrtal 23:36 (10:15). Kurzfristig fiel bei den Hausherren Daniel Peeren aus, Matthias Schmitz hatte mit seiner lädierten Schulter zu tun, biss sich aber die 60 Minuten durch. Zudem bekam Marius Windfuhr in der Pause Kreislaufprobleme, musste im zweiten Durchgang passen. Zu allem Überfluss sah Daniel Busch in der 28. Minute eine mehr als fragwürdige Rote Karte. Coach Marko Weiß konstatierte: „Ich hatte in der zweiten Halbzeit kaum noch personelle Alternativen im Rückraum.“

Wenn man dann auch noch gerade in der ersten Halbzeit gegen einen Spitzenteam so viele Chancen liegen lässt, dann gibt es nichts zu gewinnen. Mehr als ein halbes Dutzend Hochkaräter ließen die Gastgeber im ersten Durchgang liegen. „Wir waren vor allem in den ersten 30 Minuten spielerisch nicht schlechter, daher war der Rückstand eigentlich viel zu hoch“, befand HSV-Coach Weiß.

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Fragwürdige Rote Karte gegen Herbedes Daniel Busch

Da er aber das Spiel noch gewinnen wollte, ging er nach der Pause auf Risiko: „Mit einer Umstellung auf eine 3:3-Deckung hätte es klappen können. Allerdings war Ruhrtal sehr gut auf diese Partie vorbereitet und hatte auf alles eine Antwort.“ Der Spitzenreiter baute seine Führung nach Belieben aus und lag nach 50 Minuten schon mit 30:20 vorn. „Ich hoffe nur, dass sich unserer personelle Situation bis zum nächsten Wochenende deutlich verbessert.“

HSV: Filter, Bentlage; Busch, Marius Windfuhr (2), Jonathan Windfuhr (1), Brämer (1), Albert Haupt (1), Schmitz (2), Czerkawski (4), Hake (1), Hoffmann, Schulte, Schauer, Radtke (9/3).

Für Marius Windfuhr (li.) vom HSV Herbede war die Partie gegen die SG Ruhrtal nach 30 Minuten wegen Kreislaufbeschwerden vorüber.
Für Marius Windfuhr (li.) vom HSV Herbede war die Partie gegen die SG Ruhrtal nach 30 Minuten wegen Kreislaufbeschwerden vorüber. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Wittener TV - HSG Rauxel-Schwerin 26:27 (9:12). Eine unglückliche Niederlage bezog die Gallinowski-Sieben gegen den Tabellenfünften. Die Wittener stehen mit nur zwei Siegen im Tabellenkeller, sind auf Zählbares dringend angewiesen. Das 26:27 in der Kreissporthalle war daher ein weiterer Tiefschlag für die Planungen.

Die ersten zehn Minuten waren klar in der Hand der Castroper Gäste. Nach zehn Minuten lag das Team von Phillip Gallinowski mit 2:7 zurück, für die Wittener waren lediglich Linus Kruse und Paul Jollet erfolgreich. Nach 13 Minuten nahm Gallinowski beim Spielstand von 3:7 die erste Auszeit. Aber auch in der Folge kam sein Team nicht näher an die Gäste heran. Lediglich Tom Neuhaus war in der Phase des Spiels erfolgreich. Er traf drei Mal, davon zwei Mal per Siebenmeter. Vor der Pause allerdings verkürzte der WTV durch zwei Neuhaus-Treffer sowie einen von Linus Kruse zum 8:10. Als die Seiten gewechselt wurden, hieß es 9:12.

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Starker Tom Neuhaus bringt Wittener TV wieder heran

Auch der zweite Durchgang gehörte zu Beginn den Gästen. Nach 40 Minuten führten die Castrop-Rauxeler mit 16:11. Nach einer Dreiviertelstunde wurde es jedoch richtig spannend. Zwei Tore von Jonas Oberbossel und die sichere Strafwurfquote von Wittens Tom Neuhaus sorgten für den zwischenzeitlichen 22:22-Ausgleich.

Die letzten Minuten versprachen Spannung, die Kräfte beim WTV reichten jedoch nicht aus. Erst kurz vor Schluss gab man mögliche Punkte aus der Hand. Zwar nahm Gallinowski noch eine Auszeit, es blieb jedoch beim Rückstand. Schlussendlich verlor der WTV hauchdünn, ist weiterhin Vorletzter.

WTV: Nowak, Pohl, Schlechtendahl; N. Röhrle (2), Oberbossel (2), Neuhaus (5/4), Brecht (1), Schalla (1), Mohri (2), Solmecke (3), Stahl, Kruse (4), P. Röhrle (2), Winter.

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