Witten. Nach der Klatsche in Dorstfeld war der Trainer des Wittener TV kurz davor, die Brocken hinzuwerfen. Warum der Vorstand weiterhin auf ihn zählt.
Niedergeschlagenheit allenthalben herrschte beim Handball-Landesligisten Wittener TV nach dem über weite Strecken ganz schwachen Auftritt gegen den ATV Dorstfeld. Nach der Niederlage mit zehn Treffern Differenz zum Auftakt der Rückserie sind die Schwarz-Weißen weiterhin Drittletzter (6:14-Punkte). Trainer Philipp Gallinowski schien schon drauf und dran, seinen Job hinzuwerfen.
„Das wird er aber nicht tun. Wir planen weiterhin mit Philipp als unserem Trainer. Wir wissen ja, dass er ein sehr emotionaler Typ ist. Er hat aber große Teile dieser jetzigen Mannschaft selbst zusammengestellt“, teilte Sven Wedig, Sportlicher Leiter des Landesligisten, mit. Keine Frage, dass man derzeit im Club mit der Situation völlig unzufrieden sei. Weil die Mannschaft in einigen Spielen der Hinrunde durchaus angedeutet hat, dass sie zu größeren Taten fähig ist. Herausgekommen aber sind dennoch bislang nur sechs Pluspunkte nach inzwischen zehn von 18 absolvierten Partien.
WM-Partie gegen Norwegen zusammen im Wittener Clubheim geguckt
Nach der 20:30-Klatsche gegen heimstarke Dorstfelder, wo der WTV nur in der ersten Halbzeit einigermaßen mithalten konnte, hatte Philipp Gallinowski deutliche Worte gewählt: „Ich bin mit meinem Latein am Ende. Das Team zerfällt so langsam in seine Einzelteile und ist seit Anfang des Jahres in seiner Entwicklung um zehn Schritte zurück gegangen.“ Auch habe er kein wirkliches Aufbäumen gesehen nach dem Vier-Tore-Rückstand zur Pause, kämpferische Qualitäten ließen die Ruhrstädter gänzlich vermissen, fügten sich vielmehr in ihr Schicksal.
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„Einige in der Mannschaft scheinen derzeit nicht zu 100 Prozent bei der Sache zu sein“, so Sven Wedig. Die Automatismen, die sich in einem Handball-Team auf diesem Niveau nach einigen Monaten gemeinsamen Wirkens durchaus zeigen sollten, sind nicht zu erkennen. Durchaus zu Recht moniert Gallinowski, dass seine Mannschaft in den beiden Partien in Westerholt (18:20) und in Dorstfeld (20:30) vor allem offensiv kaum etwas auf die Reihe bekommen habe.
WTV-Vorstand Sven Wedig beklagt fehlende Routine im Kader
„Dorstfeld hat sicherlich einen guten Tag erwischt. Das war eine ganz andere Mannschaft als noch in der Hinrunde, der ATV war auf zwei, drei Positionen verändert. In der Form werden sie sicherlich nicht viel verlieren in der zweiten Serie“, würdigte Wedig die Dortmunder. Dennoch müsse man den Blick in erster Linie auf die eigenen Akteure richten - und in denen sieht der Sportliche Leiter allemal genug Potenzial. „Das ist eine noch sehr junge Mannschaft. Vielleicht ist es ein Manko, dass kein Leader vorhanden ist. Einer, der auch mal besonnen vorangeht.“ Wedig sieht die WTV-Mannschaft „meilenweit von dem entfernt, was sie eigentlich kann.“
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Möglich, dass gerade jetzt eine Teambuilding-Aktion wie am Montagabend genau die richtige Maßnahme ist. „Wir haben uns mit der Mannschaft in unserem Vereinsheim am Sonnenschein getroffen und haben zusammen das WM-Spiel der Deutschen gegen Norwegen geschaut. Das war ganz anschauliches Taktik-Training“, so Wedig. Ob das dann auch bei WTV gefruchtet hat, wird sich frühestens am 4. Februar im wichtigen Heimspiel gegen die HSG Rauxel-Schwerin zeigen, die drei Punkte mehr auf dem Konto hat.
Bislang in eigener Halle nur mit magerer Ausbeute
„Wir haben in der Hinrunde sicherlich fünf, sechs Punkte unnötig liegen lassen. Es ist nicht zu spät, jetzt noch die Kurve zu kriegen. Immerhin haben sich die Jungs ja schon auf ganz anderem Niveau präsentiert“, denkt Wedig dabei wohl vor allem an den Heimsieg gegen die ETG Recklinghausen oder an die Punktgewinne gegen die HSG Herdecke/Ende oder den FC Erkenschwick. „Die nächste Saison in der Landesliga dürfte wegen der geplanten Staffel-Reduzierung ähnlich hart werden. Aber ich glaube, dass wir es noch schaffen können, Sechster zu werden“, sagt Sven Wedig. Diese Position müsse mindestens erreicht werden um in der Klasse bleiben zu können.
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