Witten. Der VfB Annen will nach den unruhigen Wochen zuletzt zur Ruhe kommen. Das Ergebnis des Derbys gegen den TuS Heven kann dabei helfen.

Der VfB Annen sendet mit dem 0:0 gegen den Favoriten TuS Heven ein Lebenszeichen aus dem Tabellenkeller. Die neuen Trainer Hendrik Paulkowski und Yunus Basalan haben dem Team Leben eingehaucht. Die Luft ist dennoch dünn.

Pünktlich zum Derby auf dem Kunstrasenplatz neben dem Wullenstadion hörte es auf zu regnen, so kamen schließlich doch einige Zuschauer, um sich das Spiel zwischen dem VfB Annen und dem TuS Heven anzuschauen. Viele Highlights bot die Partie allerdings nicht.

Hevener Neuzugang fliegt beim Punktspieldebüt vom Platz

Zwar kämpften die Annener unter ihren neuen Spielertrainern von Beginn an, Chancen kreierte allerdings keine der beiden Mannschaften. Nach knapp 25 Minuten kam Annens Flügelstürmer Sinan Sari mal vors Tor, jedoch nicht zum Abschluss, ein Schuss von Hevens Tim Dosedal ging weit neben das Tor.

Die erste Halbzeit kam insgesamt ohne großes Spektakel aus. Ein Freistoß von Annens Mercan Türkyilmaz ging nur knapp über das Tor, viel mehr passierte jedoch nicht mehr. Die Partie wurde von beiden Teams hart geführt, blieb jedoch fair. Trotz vieler Fouls musste Schiedsrichter Daniel Seim nicht einmal die Gelbe Karte zeigen.

Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie unspektakulär, die Hevener hatten deutlich mehr Ballbesitz, konnten daraus aber kein Kapital schlagen, Annen verteidigte gut. In der Schlussphase gab es dann aber eine strittige Szene. Annens Hari Coric zog von der rechten Seite in den Strafraum, kam nach einem Zweikampf zu Fall. Der Unparteiische ließ das Spiel weiterlaufen, die Gastgeber forderten ohne Erfolg einen Strafstoß.

In der Nachspielzeit erwies Hevens Neuzugang Lorent Rama seinem Team noch einen Bärendienst. Nach einer Beleidigung flog er mit glatt Rot vom Platz. So blieb es bis zum Schluss beim 0:0. Ein Ergebnis, das keinem der beiden Teams weiterhilft.

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Annen steht weiterhin auf dem vorletzten Tabellenplatz der Bezirksliga 10, zehn Punkte hinter der SG Castrop-Rauxel, die über dem Strich steht. Die Hevener hingegen liegen im Tabellenmittelfeld weit hinter den eigenen Erwartungen zurück: „Man hat gemerkt, dass wir fünf, sechs Ausfälle haben. Wir hatten viel Ballbesitz, waren aber nicht zwingend genug“, so Hevens neuer Coach Maik Knapp. Trotz der Kritik lobte er die Defensivarbeit seines Teams. „Wir haben über 90 Minuten nichts zugelassen, das war okay. Am Ende ist es aber trotzdem zu wenig.“

Hevens Tim Dosedal sucht in dieser Situation den Abschluss.
Hevens Tim Dosedal sucht in dieser Situation den Abschluss. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Knapp zeigte sich aber enttäuscht darüber, dass die Partie ohne Schiedsrichtergespann über die Bühne ging: „Wir haben diese Absprachen bei Derbys. Das hat zwar heute keinen Unterschied gemacht, der Schiedsrichter hat gut gepfiffen, es ist aber schade, dass man sich nicht an Absprachen hält.“ Annens Paulkowski äußerte sich dazu nur kurz: „Davon wussten wir nichts. Da müsste man bei den Verantwortlichen Nachfragen, wieso es kein Gespann gab.“

Mit dem Spiel seines Teams war er rundum zufrieden: „Das war eher ein Spiel für Taktikliebhaber. Aber unsere Einsatzbereitschaft war herausragend. Allgemein bin ich sehr zufrieden.“ Am kommenden Sonntag treffen die Schwarz-Weißen im Kellerduell auf die SG Castrop-Rauxel.

VfB Annen: Reinhard; Özer, Sari, Basalan, Schliewe (57. Hustert), Peci, Coric (80. Qava), Türkyilmaz, Schuster, Conde (85. Meier), Colak

TuS Heven: Wirges; Kasumi, Bosco, Herrmann, Kaedi (45. Boutayeb), Schöppner, Turgut, Karakurt (52. Rama), Tumbul (60. Wiedemeyer), Dosedal, Osma

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