Minden. Nach dem kurzen Aufwind gegen Soest werden dem TuS Bommern in Hahlen die Flügel gestutzt. Was Trainer Krefter vor allem auf die Palme brachte.

Ziemlich niedergeschlagen klang Nils Krefter, Trainer des Oberligisten TuS Bommern, nach der 28:33 (13:18)-Pleite beim TSV Hahlen. Mit so großen Hoffnungen waren die Wittener nach Ostwestfalen gereist, wollten ein weiteres Zeichen setzen in Sachen Kampf um den Klassenerhalt. Wollten wie beim Sieg gegen Soest ihre Qualitäten in die Waagschale werfen. Daraus aber wurde nichts, und der TuS-Coach stellte im Nachgang fest: „Das war ein Tag zum Vergessen. Wir haben hier nicht unser wahres Gesicht gezeigt.“

Wofür eine eingehende Teambesprechung am Donnerstagabend, wenn dann doch überhaupt nicht auf die Kernpunkte reagiert wird, wenn Absprachen nicht eingehalten werden? Für Bommerns Coach Nils Krefter war es ziemlich frustrierend, im Mindener Vorort mitzuerleben, wie sich sein Team mit simpelsten Mitteln vom Aufsteiger aus der Bahn werfen ließ. „Wir haben extra darauf hingewiesen, dass man die gefährlichsten Schützen von Hahlen nicht aus der Nahwurfzone abschließen lassen darf. Aber da hat sich niemand dran gehalten“, wetterte der 42-Jährige.

Bommerns Defensive lässt zu viele Würfe aus Nahdistanz zu

Dessen Team einen ganz mäßigen Start erwischte, gleich mal nach wenigen Minuten mit 2:5 im Hintertreffen lag. Immerhin lief es danach ein wenig besser, Lukas Burbaum glich zum 8:8 aus (15.). Wie man sich dann aber innerhalb von gerade mal zehn Minuten total aus dem Konzept bringen lässt und in einer so wichtigen Partie nur noch auf dem Beifahrersitz Platz nimmt, das demonstrierten die Bommeraner, die nicht wirklich fokussiert wirkten, bis zum 10:17-Rückstand nach knapp 26 Minuten. „Das machst du dann in einem solchen Spiel gegen einen guten Gegner ja kaum noch wett“, befand der TuS-Trainer.

Erst die verbesserungswürdige Ausbeute im Angriff zu Beginn, dann eine „katastrophale Abwehrleistung“ - es gab zu viele Baustellen für den Bommeraner Übungsleiter, den er auch mit seiner ersten Auszeit nicht abarbeiten konnte. „Wirklich besser wurde es danach auch nicht“, so Krefter knurrig, denn erst vier Minuten später warfen seine Grün-Weißen das nächste Tor. Auch Keeper Clemens Uphues spielte nicht auf gewohntem Level, räumte seinen Platz für Julian Stumpf, der ebenso glücklos blieb. Als die Seiten gewechselt wurden, betrug der Rückstand fünf Treffer.

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Verdiente sich ein Lob des Trainers: Bommerns Torben Kremer (M.) überzeugte in Hahlen.
Verdiente sich ein Lob des Trainers: Bommerns Torben Kremer (M.) überzeugte in Hahlen. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Zwischenzeitlich auf drei Tore dran - dann reißt der Faden erneut

„Es hätte aber durchaus mehrfach die Chance gegeben, das Spiel noch zu drehen“, so Krefters Erkenntnis. Nur: Irgendwie fehlten seiner Mannschaft am Samstagabend vor ungewohnt leeren Rängen in Hahlen die Mittel. Der Gastgeber indes kam weiterhin viel zu leicht zu seinen Torerfolgen, allein das Rückraumduo Lasse Klöpper (12) und Keanu Reimler (5) stellte die TuS-Defensive vor so manches Rätsel. „Hinzu kam, dass bei uns Ole Vesper schon früh zwei Zeitstrafen kassierte. Ich musste dann umstellen, habe Felix Groß auf der Halbposition decken lassen, weil ich bei Ole nicht riskieren wollte, ihn zu verlieren“, so Krefter.

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Beim 19:22 (38.) war der TuS Bommern sogar wieder in Reichweite der Ostwestfalen, doch dann folgten wieder rund zwölf Minuten mit lediglich drei eigenen Toren - das 28:22 (52.) war für Hahlen praktisch die Vorentscheidung. Bommerns Bester im zweiten Abschnitt war Max Büchel, der jetzt auftaute und insgesamt neunmal traf. An der klaren Niederlage indes konnte auch er nichts mehr ändern. „Die Mannschaft war nach dem Spiel sehr selbstkritisch, alle waren ziemlich enttäuscht. Vor der Partie gegen Menden sind wir nun gehörig unter Druck“, sagt Nils Krefter, der den Hinrunden-Abschluss gegen das Team des Ex-Bommeraners Marcel Tarlinski am nächsten Samstag unbedingt gewinnen will.

TuS: Stumpf, Uphues; Eigenbrodt (3), Büchel (9/2), M. Jung, Groß (1), Matthies, Kremer (1), Burbaum (4), Lindner (4), Lemke (3), Cokelc, Vesper (3), Reuter.

„Spielfilm“: 0:1, 3:1 (4.), 6:3, 6:6 (12.), 8:8, 10:8 (16.), 15:9 (23.), 18:11 (27.), 18:13 (HZ); 22:16 (34.), 22:19 (38.), 26:21 (45.), 29:24 (53.), 31:25 (56.), 33:27 (60.), 33:28.

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