Witten. Nils Kathagen, Gründer der Wittener Firma ITSR, Hauptsponsor der Fußball-Stadtmeisterschaften, zu seiner Motivation und über Benefiz-Gedanken.
Eine über drei Jahre laufende Übereinkunft traf das in der Ruhrstadt ansässige Unternehmen „ITSR“ im vorigen Jahr in Absprache mit der Fußball-Fachschaft. Die Profis in Sachen digitaler Technik sind inzwischen Namensgeber der Wittener Stadtmeisterschaften. Im Sommer glückte ein prima Start, auch das erste Hallenfußball-Turnier fand mit dem Reservecup großen Anklang. Sehr zum Gefallen von ITSR-Geschäftsführer Nils Kathagen (37), der sich im Interview über seine persönliche Motivation sowie das Potenzial der Wettbewerbe äußerte und sich bereits auf die Hallenstadtmeisterschaft am Wochenende freut.
Im vergangenen Jahr firmierte die Stadtmeisterschaft im Wittener Fußball erstmals unter dem Namen „ITSR-Cup“. Wie fällt Ihre bisherige Bilanz aus? Die jüngsten Eindrücke vom Reservecup sind ja noch frisch.
Kathagen: Auf jeden Fall bislang sehr positiv. Im Sommer konnte man auf der Anlage von TuRa Rüdinghausen von einem guten Start sprechen. Auch wenn da die Turniertermine teilweise mit Spielen der großen Revierclubs kollidierten. Das Hallenturnier am Wochenende hat mich wirklich überrascht, an beiden Tagen war die Halle ziemlich voll, auch die Organisation kam richtig gut an. Daher steigt jetzt natürlich die Erwartungshaltung vor der Stadtmeisterschaft.
Auch interessant
Sie haben das Turnier ja live vom Parkett aus miterlebt - als Spieler des TuS Heven II. Wie kamen die Neuerungen rundherum bei den Besuchern an? Gab es da schon Rückmeldungen?
Auch da habe ich nur Gutes gehört. Wir hatten ja gemeinsam mit der Fachschaft einiges schon am Reservecup-Wochenende angestoßen. Es gab ein interaktives Geschicklichkeitsspiel, dazu hatten wir eine 3-D-Brille im Einsatz. Wichtig war mir, dass wir wieder einiges für den guten Zweck tun konnten. Die Zuschauer haben für den Verein „Kinderlachen“ gespendet, da sind an beiden Tagen inklusive des Losverkaufs für die Tombola schon 800 Euro zusammengekommen - das konnte sich sehen lassen. Am Sonntag kommt Vereinsgründer Christian Vosseler selbst nach Witten in die Halle. Im Sommer hatten wir während der sechs Stadtmeisterschafts-Tage 1500 Euro spenden können - ich denke, jetzt wird es noch einmal mehr.
Rein sportlich wird die Stadtmeisterschaft ja gewiss noch mal eine Steigerung mit sich bringen. Auch dort wird es ein paar Dinge geben, die neu sind für Wittener Stadtmeisterschaften. Was halten Sie von den Innovationen?
Also, dass es an beiden Tagen einen DJ geben wird, der für Stimmung sorgt, dazu zum ersten Mal eine Rundum-Bande in der Halle, die schon am Freitagabend aufgebaut wird, das spricht schon mal für Rambazamba. Ich gehe auch davon aus, dass der Besuch noch einmal besser wird als in der Vorwoche. Ich hoffe mal, dass mein Verein TuS Heven die Organisation genau so gut hinbekommt wie am vergangenenen Wochenende der SV Herbede - das war richtig stark.
Hätten Sie nicht mit Ihrer B-Liga-Mannschaft vom TuS Heven auch noch gerne dort mitgespielt?
Das ganz sicher - wenn man irgendwo antritt, dann will man auch Erfolg haben. Aber wir haben einfach schlecht gespielt, so ehrlich müssen wir sein. Das war für den TuS Heven leider schon eine ziemliche Blamage. Ich hatte vorher lange überlegt, ob ich überhaupt mitspiele. Am Sonntag bin ich 37 geworden, habe abends ‘reingefeiert im Hevener Vereinsheim. Da wäre es nicht optimal gewesen, sich vorher noch zu verletzen (lacht).
Auch interessant
Wie kam es seinerzeit zur Überlegung, sich auf diese Weise im Wittener Fußball zu engagieren? In erster Linie, um dem Sport einen kleinen Schub zu verpassen oder um Werbung in eigener Sache zu machen?
Ach, ein paar komische Ideen habe ich eigentlich immer schon gehabt (lacht). Ich denke, da hat schon beides eine Rolle gespielt. Natürlich wollte ich dem Wittener Fußball etwas Gutes tun. Ich bin ja selbst hier groß geworden, habe von den Minis bis zur A-Jugend für meinen Heimatverein SV Herbede gespielt, die letzten drei Jahre war ich jetzt beim TuS Heven - das ist dort jetzt meine letzte Saison. Aber natürlich geht es auch um eine gewisse Art der Markenbildung, wir wollen damit unsere Firma hier gerne noch ein wenig bekannter machen. Immerhin suchen wir ja auch ständig weitere Mitarbeiter und Auszubildende.
Wie groß ist das Engagement von ITSR für den Wittener Fußball, kann man das beziffern?
Wir haben da schon einiges investiert, man kann da sicherlich im Minimum von einer deutlich fünfstelligen Summe sprechen. Im Sommer haben wir eine Menge ins Turnier gesteckt, verdient haben wir dadurch bislang aber gewiss nichts. Letztlich ist man froh, wenn man am Ende mit plus, minus Null ‘rauskommt. Auf jeden Fall bereuen wir es nicht, dass wir uns mit der Fußball-Fachschaft zusammengetan haben. Bislang waren die Erfahrungen ja auch recht positiv.
Auch interessant
In den letzten Jahren der Stadtmeisterschaft war es meist ein großer Namens- und Geldgeber, der den gesamten Bereich in Sachen Marketing abgedeckt hat. Jetzt sah man im Foyer der Husemannhalle eine Sponsorenwand mit vielen Logos von Unterstützern. Ein Modell, das Sie mit tragen?
Das ganz sicher. Wir hoffen, dass sich für die nächsten Turniere noch weitere Sponsoren finden, damit die Veranstaltung noch weiter wächst. Die Stadtwerke sind inzwischen auch mit im Boot, das Volumen soll weiter aufgestockt werden.
Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.