Stockum. Im brisanten Derby hat der VfB Annen beim TuS Stockum die Nase vorn. Warum der Trainer der Gastgeber den Schiedsrichter danach aufs Korn nahm.
Im Kampf gegen den Abstieg hat der VfB Annen am Sonntag einen ganz wichtigen Sieg eingefahren. Im Derby beim TuS Stockum gelang ein 2:1 (1:0)-Erfolg. Es war eine sehr intensive Partie, in der die Schlussoffensive der Platzherren nichts mehr einbrachte.
Trotz eisiger Kälte war der Besuch an der Pferdebachstraße ganz ordentlich. Die Teams begannen verhalten, Annen erwischte aber den etwas besseren Start. In der 15. Minute glückte dem VfB im Anschluss an einen Freistoß die 1:0-Führung, als Fitim Peci goldrichtig stand. „Der Schiedsrichter pfeift einen Freistoß, der niemals einer war. In der Halbzeit frage ich ihn, und er sagt, dass er darüber nicht spricht“, so TuS-Coach Torsten Zöllner nach dem Spiel angesäuert. Weitere Torchancen blieben in der Folge rar. Nachdem Zöllner kurz vor der Pause ein weiteres Mal seinem Unmut freien Lauf ließ, sah er Gelb (44.). Die letzte Aktion vor dem Wechsel hatte Trainersohn Jan Zöllner. Sein Freistoß blieb jedoch harmlos (45.).
VfB Annen hat in Top-Techniker Coric entscheidenden Akteur
Im zweiten Durchgang nahm die Partie mehr Fahrt auf, die erste Gelegenheit gehörte den Gästen. Hari Coric wurde geschickt, legte ab auf Sinan Sari, dessen Schuss allerdings bei Stockum-Torwart Meikel Wagner landete (53.). Es blieb eine hitzige, umkämpfte Partie, nach einem Duell an der Eckfahne standen Annens Conde und Stockums Motiejunas Stirn an Stirn (60.). Der TuS hatte zwar nun mehr vom Spiel, auf klare Chancen wartete man vergebens. Ganz im Gegenteil: Mit Beginn der Schlussphase setzte sich Hari Coric im Konter über die rechte Seite durch und schob problemlos zum 2:0 für den VfB ein (73.).
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Nun war Stockum unter Druck, Annen legte den Fokus auf das Verteidigen. TuS-Joker Louis Friedrich tauchte in der Schlussphase gleich zwei Mal frei vor dem Tor auf, vergab allerdings kläglich (78., 83.). Ein Konter der Gäste wurde vor dem Strafraum der Rot-Weißen fair verteidigt, Schiedsrichter Merlin Kedzior pfiff aber erneut gegen die Stockumer, die spätestens jetzt mächtig unzufrieden mit dessen Leistung waren (80.). „Der Schiedsrichter hatte kein ausgeglichenes Maß. Es ist in so einem Derby natürlich schwierig, wenn der Schiedsrichter das Spiel nicht unter Kontrolle hat“, so Zöllner. In den Schlussminuten kamen die Stockumer in Person von Maksim Dreßel (84.), Engincan Koc (86.) und Marc Dettlaf (88.) noch zu Chancen, der Ball wollte aber nicht ins Tor.
Stockums Engincan Koc trifft zum ganz späten Anschluss
Der VfB setzte aufs Kontern, eine Coric-Hereingabe wurde vor dem freien Tor fahrlässig vergeben (89.). „Wir haben den Gegner durch unsere schwache Chancenverwertung am Leben gehalten, wir hätten schon deutlich früher führen müssen“, so VfB-Trainer Matthias Jabsen. Erst in der 90. Minute ließ Torwart Timo Reinhard den Ball vor die Füße von Koc abprallen, der zum 1:2 einschob. Unmittelbar danach wurde es hektisch. Der Torschütze wollte schnell den Ball aus dem Tor holen, traf dabei wohl Reinhards Hand. Der Schlussmann schrie auf, musste minutenlang behandelt werden.
Für die letzten Aktionen kam auch Wagner mit nach vorne, nach Ballverlust versuchte Coric, von der Mittellinie zu treffen. Der Ball fand aber nicht den Weg ins leere Tor (90.+4). Die letzte Aktion gehörte El-Chakif, der eine flache Hereingabe von Leander Dreßel nicht gut genug aufs Tor bringen konnte (90.+9). „Wir haben gekämpft, diszipliniert Fußball gespielt und am Ende verdient gewonnen“, so Jabsen erleichtert. Sein Gegenüber sah das anders: „Wir haben mutig nach vorne gespielt und nicht die Köpfe hängen gelassen. Wir haben nicht verdient verloren. Jetzt müssen wir die Mannschaft aufbauen“, so Zöllner.
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TuS Stockum: Wagner; Koc, El-Chakif, M. Dreßel, L. Dreßel, Zöllner, Sychold (89. Dettlaf), Schmidt (73. Friedrich), Motiejunas, Fabis, Plümer.
VfB Annen: Reinhard; Engel, Peci, Sari, Basalan, Drammeh, Coric, Schuster, Conde, Colak (86. Qava), Gronemann.
Torfolge: 0:1 Peci (15.), 1:1 Coric (73.), 1:2 Koc (90.).
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