Heven. Eine unsportliche Szene erhitzt die Gemüter beim Duell zwischen dem TuS Heven und Weitmar 45. Wie Spieler und Trainer darauf reagierten.
Zehn Minuten vor Schluss schien die Bezirksliga-Partie zwischen dem TuS Heven 09 und dem SC Weitmar 45 (2:4) ein wenig aus dem Ruder zu laufen. Schuld daran war eine Szene des Wittener Angreifers Marcel Herrmann, die auf Fußballplätzen generell verpönt ist. Am Sonntag passte sie aber irgendwie ins Bild bei den Blau-Weißen, die aktuell kein gutes Bild abgeben.
Es ging ohnehin hoch her in der zweiten Halbzeit dieser Begegnung zwischen zwei Mannschaften, die von ihrem Potenzial her zu den Top-Teams dieser Spielklasse gehören. Der TuS Heven allerdings kann diese Möglichkeiten momentan einfach nicht bzw. viel zu selten abrufen. Regelmäßige Umstellungen innerhalb des Kaders bringen zusätzlich Unruhe, Undiszipliniertheiten wie nun gegen die Bochumer gießen zusätzlich Öl ins Feuer beim ehemaligen Oberligisten, der sich vor der Saison auf die Fahnen geschrieben hatte, um den Aufstieg mitspielen zu wollen.
Hevener Stürmer erzielt zuvor zwei Treffer gegen Weitmar
Was war passiert in besagter 80. Minute? Ein Wittener Spieler lag in Höhe der Mittellinie am Boden, der SC Weitmar spielte den Ball fairerweise ins Seitenaus. Macht man ja so im Fußball. Was man dann allerdings nicht macht, ist das, wozu sich TuS-Torjäger Marcel Herrmann urplötzlich aufschwang - und was selbst seinen Mitspielern kurzzeitig die Gesichtszüge entgleiten ließ. Den freundlichen, lockeren Pass der Hevener in Richtung des gegnerischen Torhüters Nick Strathmann erlief Herrmann, rauschte ab in Richtung SC-Kasten. Hätte ja das 3:3 werden können. Allerdings scheiterte der zuvor zweimalige TuS-Torschütze am Schlussmann, schlug frustriert die Hände vors Gesicht und sackte in sich zusammen.
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An der Seitenlinie spielten sich daraufhin wilde Szenen ab. Weitmars Trainer- und Betreuerstab stürmte auf TuS-Coach Björn Sobotzki und Co. zu, ereiferte sich ob der offenkundigen Unsportlichkeit Herrmanns. Inmitten dieser hochkochenden Emotionen fuhren die 45-er indes einen Konter, den Ravyar Ali mit dem 4:2-Endstand abschloss. Womit die Diskussionen um die Szene zuvor jedoch noch kein Ende fanden. Auch nicht nach dem Spielende. „Sowas geht einfach nicht. Ich kann mich da einfach nur bei euch entschuldigen“, sagte stellvertretend Hevens Routinier Besim Kasumi fassungslos in Richtung von Weitmar Björn Sprathoff, der im Vorjahr noch für den TuS gespielt hatte.
TuS-Trainer Sobotzki wird nun die Wogen glätten müssen
Was Kasumi gar nicht nachvollziehen konnte, war die Tatsache, dass offenbar in besagter Szene ein Hevener Mitspieler Herrmann noch „mach’ es“ zugerufen und ihn damit zu diesem Solo ermutigt habe, welches im Erfolgsfall wohl endgültig für chaotische Zustände hätte sorgen können.
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Auch Hevens Trainer Sobotzki, der es versäumte, den Übeltäter kurz danach gleich vom Feld und damit aus der Schusslinie zu nehmen, war regelrecht sprachlos, dass sich sein bester Torschütze zu einer solchen Gedankenlosigkeit hinreißen ließ. Auf dem Weg zur Auswechselbank nach dem Abpfiff bekam Herrmann von Co-Trainer Andreas Golm noch einen gepfefferten Spruch mit. „Darüber wird auch noch zu reden sein“, so Golm kurz darauf.
Marcel Herrmann aber war kaum zu beruhigen, erwiderte nur: „Ja und? Ich will hier schließlich gewinnen.“ Dass man dies eher auf anderem Weg versuchen sollte, wird man dem bislang 15-fachen Torschützen unter der Woche im Training wohl klarzumachen versuchen. Als wenn der TuS Heven angesichts seiner sportlichen Talfahrt (Platz zehn, neun Punkte Rückstand auf Rang eins) nicht schon genug Baustellen hätte, die es in nächster Zeit abzuarbeiten gilt.
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