Witten. Der Fußball-Vorstand der DJK TuS Ruhrtal fällt aus allen Wolken, als Trainer Maik Knapp am Donnerstag zurücktritt. Verpasste Ziele im Vordergrund
Von dieser Nachricht wurde A-Ligist DJK TuS Ruhrtal am Donnerstag förmlich überrumpelt. Maik Knapp, der seit 2017 am Husemannplatz das Zepter schwang, erklärte seinen sofortigen Rücktritt. Eine Interimslösung fand der Club in den eigenen Reihen.
„Wir waren wie vor den Kopf gestoßen, als Maik uns von seinem Entschluss in Kenntnis setzte“, so DJK-Geschäftsführer Thomas Franzuschak. „Das kam für uns völlig überraschend, vor allem mit dem Zeitpunkt hatte niemand gerechnet. Wir müssen das jetzt aber so hinnehmen, mit Maik Knapp waren das schöne fast fünf Jahre“, erklärte das Vorstandsmitglied.
Ex-Ruhrtal-Trainer hadert mit verpasstem sportlichen Erfolg
Vorerst werde der bisherige Co-Trainer Mark Heinrich das Amt beim A-Liga-Team ausüben. „Wir haben vollstes Vertrauen zu ihm. Demnächst setzen wir uns noch mal in Ruhe zusammen und sprechen darüber, ob daraus nicht auch eine langfristige Zusammenarbeit werden kann.“
Auf Nachfrage erklärte Maik Knapp, dass er sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht habe. „Das sind alles gute Leute in der Clubführung vom TuS Ruhrtal, ich gehe sicher nicht im Groll“, ließ er wissen. Für ihn sei vor allem das zurückliegende halbe Jahr sehr kraftraubend gewesen. „Wir haben dann auch unsere Ziele aus den Augen verloren. Im vorigen Winter haben wir unsere Arbeit nicht gemacht, die Baustellen nicht abarbeiten können. Mein Ziel war immer der Aufstieg - das haben wir nicht erreicht“, so Knapp. Eine Kurzschluss-Reaktion sei sein Rücktritt nicht, „den Gedanken hatte ich schon länger verfolgt.“
Unzufriedenheit über die Transferpolitik
Es sei für ihn eine „rein sportliche Entscheidung“ gewesen, und er habe nicht aufgehört, „um morgen schon bei einem anderen Club anzufangen“, wies er mögliche Kontakte zu neuen Arbeitgebern zurück. Was ihn als Coach der DJK TuS Ruhrtal über einen längeren Zeitraum schon frustrierte: „Wir haben immer unsere besten Spieler abgeben müssen. Ob das jetzt ein Hari Coric war, ein Christian Buth oder auch ein Florian Schwarz“, haderte Knapp damit, dass der Club nicht die entsprechenden Mittel bereitstellen konnte, um sportlich mit der Konkurrenz auf Augenhöhe zu agieren.
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Im Sommer kam es zu einem kleinen internen Disput, weil Knapp gerne Offensivmann Fitim Peci verpflichtet hätte. Das aber ließ sich nicht realisieren, Peci schloss sich daraufhin dem VfB Annen an. Mit den Annenern hatte Maik Knapp nach dem dortigen Rücktritt von Coach Paul Lämmer auch ein kurzes Gespräch geführt, zu einer Übereinkunft aber kam es nicht.
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