Stockum. Mit einer massierten Defensive wollte der TuS Stockum gegen Mengede punkten, ging sogar in Führung. Dann aber zeigten sich bekannte Schwächen.

Wieder mal setzte es einen bitteren Nackenschlag in der Schlussphase für den TuS Stockum, der im Nachholspiel daheim gegen Mengede 08/20 eine ärgerliche 1:2 (0:0)-Niederlage einstecken musste. Glücklich waren die Wittener in Führung gegangen, schnupperten ein Weilchen an einer Überraschung, doch die letzten Minuten der Partie waren gewissermaßen ein Spiegelbild der jüngsten Auftritte der Rot-Weißen, die weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz stehen.

Eine so schwierige Phase wie aktuell hat der ehemalige Landesligist aus der Ruhrstadt lange nicht mitgemacht. Reihenweise fielen zuletzt Stammkräfte, auch am Donnerstag konnte Marco Held nur mit Mühe wieder eine einigermaßen wettbewerbsfähige erste Elf aufbieten. Vor allem in Sachen Offensive ist nach den Ausfällen u. a. von Justin Gruß und Majid El-Chakif momentan guter Rat teuer. Zuletzt hatten sich die Stockumer schon mit Akteuren aus der „Zweiten“ beholfen.

TuS Stockum geht durch Aharchi mit Glück in Führung

Also lag auch gegen Mengede 08/20 - ein Team, das viele zum Kreis des Titelkandidaten zählen - der Fokus vor allem auf einer stabilen Abwehrreihe. Die es über weite Strecken in Abschnitt eins ganz gut machte, den Dortmunder nicht viele gefährliche Abschlüsse gestattete. Eine mehrminütige Drangphase der Gäste überstand der TuS Stockum unbeschadet. Selbst konnten die Platzherren nur auf gelegentliche Konter hoffen - so wie mit Leander Dreßel, der in der 27. Minute bei seinem Solo aber vergebens auf einer Anspielstation wartete.

Die bis dahin beste Torgelegenheit bot sich der Held-Elf nach 54 Minuten, als Dreßel eine scharfe Hereingabe von rechts über den Kasten jagte. Einen raffinierten Freistoß von Christopher Sychold, der erstmals wieder mitwirkte nach langer Pause, verpasste Danny Kranz nur knapp (63.). Als dann die Mengeder den Druck wieder erhöhten, durch ihren Kapitän Robin Dieckmann fast das erste Tor gemacht hätten (66.), glückte dem TuS Stockum aus heiterem Himmel die 1:0-Führung. Nach Hereingabe von Ugnius Motiejunas traf Neuzugang Jasin Aharchi (32) mit ein wenig Glück aus kurzer Distanz.

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Fahrlässige Abwehr der Wittener eröffnet Mengede alle Chancen

Über die Zeit retten konnten die Stockumer diesen hauchzarten Vorsprung aber nicht. Eine Unachtsamkeit der Wittener nach einem Freistoß von der linken Seite nutzte Aaron Vasiliou zum 1:1 (77.). Sechs Minuten später war die TuS-Abwehr nach einem weiten Einwurf nicht im Bilde, ließ die letzte Konsequenz vermissen - prompt bedankte sich Mengedes Mike Galant mit dem 2:1-Siegtreffer (83.).

Auch Stockums Danny Kranz (li.) enttäuschte gegen Mengede, konnte auf seiner rechten Seite keine Akzente setzen.
Auch Stockums Danny Kranz (li.) enttäuschte gegen Mengede, konnte auf seiner rechten Seite keine Akzente setzen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Nach der knappen Niederlage gegen das Dortmunder Top-Team aus Mengede war Stockums Trainer Marco Held verständlicherweise geknickt: „Ich kann den Jungs ja kämpferisch keinen Vorwurf machen, sie versuchen alles, werfen sich in jeden Zweikampf. Aber fußballerisch ist das einfach desaströs, was wir derzeit abliefern.“

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Vor allem die sich zuletzt immer wiederholenden Szenarien beschäftigen den erfahrenen Trainer: „Wir haben beim CFK Bochum kurz vor Schluss das 0:1 gefangen, machen in Linden spät das 1:1, kassieren dann aber doch noch ein zweites Tor. Und heute war’s ähnlich. Das kann ja alles kein Zufall sein“, so Marco Held.

Nächstes Heimspiel gegen SC Weitmar 45 vor der Tür

Am Sonntag (15 Uhr, BSA Stockum) geht es mit einem weiteren Heimspiel für die Rot-Weißen weiter. Dann kommt der Tabellensiebte SC Weitmar 45 an die Pferdebachstraße. Die personelle Situation wird bei den Stockumern dann vermutlich die gleiche sein wie beim Mengede-Spiel. Wieder wird der TuS sehr defensiv agieren müssen.

TuS Stockum: Wagner; Kramer, Dettlaf, Demirel, Kuhn, Kranz, Friedrich, Sychold, Motiejunas, Aharchi, L. Dreßel.

Torfolge: 1:0 Aharchi (68.), 1:1 (77.), 1:2 (83.).

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