Herbede. Der Tabellenzweite ist eine Nummer zu groß für den SV Herbede. Warum die Wittener gegen den spielstarken CFK Bochum überhaupt kein Land sehen.
Der sportliche Tiefflug für den Bezirksliga-Neuling SV Herbede geht weiter. Nach dem furiosen Auftakt mit vier Siegen ist inzwischen der triste Alltag an der Kemnade eingekehrt. An der 0:2 (0:1)-Niederlage gegen Titelkandidat CFK Bochum gab’s am Sonntag jedenfalls nichts zu deuteln.
„Das war spielerisch bislang die beste Mannschaft, gegen die wir gespielt haben“, sagte Herbedes Trainer Jan Kastel anerkennend nach dem Schlusspfiff. Obwohl es seine Mannschaft vor allem in der ersten Hälfte redlich versuchte, gegen die kompakten Bochumer zum Erfolg zu kommen, verteidigten diese ganz eloquent die wenigen halbwegs brenzligen Situationen weg. Beinahe jede Situation löste der Tabellenzweite, der in den ersten neun Partien nur neun Gegentreffer zuließ, mit spielerischen Mitteln. Kaum einmal gab’s da einen weiten, klärenden Schlag. „Ich habe nicht falsch mit meiner Einschätzung gelegen, dass sie elf Hopes auf dem Platz haben“, zog Jan Kastel den Quervergleich zu seinem besten Techniker, Gavin Hope, der im Topspiel ausfiel.
SV Herbede nur zu Beginn mit Chancen bei Standards
Die besten Gelegenheiten boten sich dem SV Herbede in der Anfangsphase nach zwei Standardsituationen. Jeweils nach Eckbällen von Michael Kraus verpassten aber zunächst Leonard Putz (4.) und dann Patrick Bräuer (7.) die mögliche Führung für die Platzherren bei traumhaftem Herbstwetter.
In der Folge kamen die Bochumer, denen Jan Kastel später „einen sehr fairen Auftritt“ attestierte, immer mehr in Fahrt, doch zweimal zeichnete sich SVH-Keeper Gian Luca Rexhäuser mit famosen Paraden aus. In der 24. Minute rettete er mit dem Fuß gegen Mohamad Hosin, wenig später machte er eine Riesenchance von CFK-Topstürmer Jwan Mohammad aus zehn Metern zunichte (31.). Beim Schussversuch von Abdalaziz Mohamad (40.) fehlte nur ein knapper Meter. Kurz vor dem Seitenwechsel aber rappelte es dann doch im Herbeder Kasten. Diesmal ließ sich Jwan Mohammad mit einem satten 15-Meter-Schuss die Gelegenheit nicht entgehen - das längst fällige 0:1.
Auch interessant
Doppelpack von Goalgetter Mohammad entscheidet
Abschnitt zwei war dann „sehr ernüchternd für uns“, wie es SVH-Coach Jan Kastel später zusammenfasste. Nicht eine einzige nennenswerte Torchance brachten die Wittener zustande, scheiterten immer schon frühzeitig an eigenen Unzulänglichkeiten oder an der konsequenten, aber immer sauberen Zweikampfführung des CFK.
Der nahm dem Aufsteiger in der 75. Minute den letzten Rest an Herbstwind aus den Segeln, als er einen schulmäßigen Konter über die linke Außenbahn in die Wege leitete. Den präzisen Pass ins Zentrum verwertete wieder Jwan Mohammad zum 2:0 - schon sein siebtes Saisontor. Adi Babral versuchte noch zu klären, rutschte aber mitsamt dem Ball über die Torlinie. „Das ist eine Top-Mannschaft, da gab’s heute nichts zu holen für uns, die Niederlage ist völlig verdient“, so Jan Kastel.
SVH: Rexhäuser; Colak, Babral, Lau (67. Peters), Sisman (58. Schwarz), Engelbrecht, Putz, Bräuer, Marmulla, Kraus, Igel (58. Pache).
Torfolge: 0:1, 0:2 Jwan Mohammad (43., 76.).
Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.