Herne. Ein packendes Oberliga-Duell mit vielen Wendungen entscheidet der TuS Bommern in Herne kämpferisch für sich. Was letztlich den Ausschlag gab.
Schon den dritten Auswärtserfolg in der laufenden Oberliga-Saison feierten die Oberliga-Handballer des TuS Bommern am Samstagabend mit dem 32:30 (15:13) bei Aufsteiger HC Westfalia Herne. Dabei legten die Wittener einen furiosen Start hin, machten dann aber eine ganz schwierige Phase durch, um am Ende noch entscheidend durchzustarten.
„Ich habe immer vollstes Vertrauen in meine Mannschaft“, sagte ein glücklich dreinschauender TuS-Trainer Nils Krefter im Anschluss an das enorm intensive Revierduell. Selbst, als den Wittenern eine Viertelstunde vor dem Abpfiff die Partie aus den Händen zu gleiten schien, glaubte Krefter weiter an einen möglichen Erfolg und wurde mit einem furiosen Endspurt bestätigt.
TuS Bommern startet beeindruckend mit 10:4-Führung
Eine ganze Wagenladung voller Vorschusslorbeeren hatte Bommerns Trainer respektvoll in Richtung des Gastgebers gekarrt, lobte im Vorfeld gerade die offensiven Qualitäten des Teams von Coach Stephan Krebietke. Nur ein Trick von Krefter, um den Rivalen in Sicherheit zu wiegen? Jedenfalls waren es die Grün-Weißen, die in der Anfangsphase klar den Ton angaben. Etwas mehr als sechs Minuten waren vorüber, da lag der TuS Bommern schon mit 5:1 in Front, ließ die Herner verdutzt zurück.
„Wir haben sie mit unseren Angriffsvarianten überrascht“, so Krefter. Immer wieder suchte sein Team den Weg über den Kreis, wo Lukas Burbaum ein glänzendes Spiel machte, insgesamt sieben Tore erzielte. Als er nach gut 15 Minuten das 10:4 nach Traumpass von Alexander Lindner markierte, nahm Hernes genervter Trainer schnell eine Auszeit.
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Zunächst gelang es dem Aufsteiger aber nicht, den Spielfluss der Bommeraner zu bremsen. So hieß es nach 22 Minuten 14:7 für die Gäste – erstmals gelang ein Sieben-Tore-Vorsprung. Dann aber kam irgendwie ein Bruch ins Spiel der Wittener. Westfalia-Trainer Krebietke sprach nachher von „ein paar Umstellungen“, die zum zeitweiligen Erfolg für sein Team, dem drei wichtige Spieler gefehlt hätten, führten. In erster Linie aber patzte die Krefter-Sieben nun im Abschluss zu oft, leistete sich zudem technische Fehler, die Herne auf 13:15 herankommen ließen, ehe zur Pause gepfiffen wurde.
„Einige falsche Entscheidungen“ habe sein Team getroffen, zudem spielten etliche Zeitstrafen eine Rolle, wie der TuS-Coach befand. So schaffte es Herne, die Begegnung anfangs der zweiten Hälfte vollends zu seinen Gunsten zu kippen. Erst der 15:15-Ausgleich durch den herausragenden Oskar Kostuj (32.), dann nach etwas mehr als 40 Minuten gar eine 21:17-Führung für die Westfalia. „Da hat sich meine Mannschaft nicht an den Plan gehalten“, begründete Krefter, warum er zur Auszeit griff.
Philipp Lemke glänzt mit zehn Treffern
Allmählich fand sein Team den roten Faden wieder, blieb in dieser Phase durch Treffer des gut aufgelegten Philipp Lemke (zehn Tore) und von Alexander Lindner dran, glich nach 52 Minuten durch Felix Groß zum 26:26 aus. Das Momentum war nun aufseiten der Gäste, die nachlegten bis zum 29:26 durch Max Büchel (55.). Herne aber fand durch Unachtsamkeiten der TuS-Akteure noch mal zurück, traf zum 29:29 (58.), riss das Publikum mit.
Doch den Bommeranern (ohne Kai Ferber, Markus Schmitz, Felix Eigenbrodt und Kai Reuter) war anzumerken, dass das Team nun unbedingt gewinnen wollte. Felix Groß fing einen Pass ab, konterte zum 30:29. Nach dem neuerlichen Ausgleich durch Hernes Rechtsaußen Joshua Dudda schaffte dann Ole Vesper durch ein beherztes Solo das 31:30 in der Schlussminute. Und als der TuS dann den letzten Herner Versuch abblockte, versenkte Philipp Lemke den Ball zum 32:30-Endstand. Ein letztlich verdienter Sieg für die Wittener, nachdem Coach Nils Krefter das „tolle Kollektiv“ der Grün-Weißen lobte.
TuS Bommern: Stumpf, Uphues; Mallach, Groß (4), Matthies, Kremer, Burbaum (7), Lindner (3), Lemke (10/3), Cokelc, Büchel (3), Vesper (5).
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