Heven. Die Pokalreise des TuS Heven endet auf Westfalenebene im Achtelfinale. Warum die Sobotzki-Elf gegen körperlich starke Gäste kein Mittel findet.

Die bislang so eindrucksvolle Pokalreise des TuS Heven 09 auf Verbandsebene nahm am Montag ein abruptes Ende. Durchaus verdient mussten sich die Wittener dem ostwestfälischen Bezirksliga-Spitzenreiter SV Kutenhausen-Todtenhausen mit 1:2 (0:0) beugen, weil es den Gastgebern über weite Strecken überhaupt nicht gelang, torgefährliche Situationen zu kreieren. Erst in den Schlussminuten wurde es ein offener Schlagabtausch.

„Das war heute eine völlig verdiente Niederlage. Vor allem in der ersten Halbzeit war das viel zu wenig. Wir haben die Situationen nicht spielerisch lösen wollen, sondern nur lange Bälle gespielt - damit haben wir uns selbst unsere Stärke genommen“, stellte ein ernüchterter Hevener Trainer Björn Sobotzki nach dem Schlusspfiff fest.

TuS Heven überlässt dem Gegner das Mittelfeld

Gegenüber der Partie gegen Mengede 08/20 hatte er seine Startelf nur auf einer Position verändert. Im defensiven Mittelfeld erhielt Kai Vogel eine Chance, Emre Karakurt blieb zunächst draußen. Wie sich im Verlauf der Partie zeigen sollte, war genau diese Position beim TuS Heven in der Achtelfinal-Partie unterbesetzt, denn weder Vogel noch sein Nebenmann Nikolai Nehlson waren ein wirklicher Faktor, bekamen gegen die giftig anlaufenden, zweikampfstarken Ostwestfalen kaum einen Stich. „Das war das erste Mal“, so Sobotzkis Fazit, „dass eine Mannschaft uns auch läuferisch Paroli bieten konnte.“ Allerdings reagierte er darauf viel zu spät, die Hereinnahme von Emre Karakurt zur zweiten Hälfte (für den unauffälligen Vogel) verpuffte völlig, da auch dem feinen Techniker die geforderte Robustheit gegen die Mindener Vorstädter fehlte.

Noch einer der Besten im weißen Dress des TuS Heven: Innenverteidiger Maik Bollmann (li.) räumte vor allem in der Luft fast alles weg, das auf seine Abwehrreihe zugeflogen kam.
Noch einer der Besten im weißen Dress des TuS Heven: Innenverteidiger Maik Bollmann (li.) räumte vor allem in der Luft fast alles weg, das auf seine Abwehrreihe zugeflogen kam. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Die sonst in der Liga so präsente Offensive des TuS Heven lag in Abschnitt eins total brach, keine einzige nennenswerte Torchance erspielte die Sobotzki-Elf. Die Platzherren konnten sich bei Keeper Kevin Wirges bedanken, dass es zur Pause noch beim 0:0 blieb. Mit einer gekonnten Fußabwehr vereitelte er nach 23 Minuten den Rückstand, dann rettete er mit beherztem Herauslaufen gegen Mohamed Kante (28.). Auch den 22-Meter-Flachschuss von Kevin Dickhof wehrte der Torhüter sicher ab (42.).

Zweiter Treffer der Gäste entspringt einem Fehler von Adi Witt

Eigentlich war es nur noch eine Frage der Zeit, wann Kutenhausen-Todtenhausen - begleitet von gut 50 Anhängern - in Führung gehen würde. Kurz nach der Pause rappelte es am Hevener Gebälk, als Luca Bruse fulminant aus 17 Metern nur die Querlatte traf (51.). Sieben Minuten später aber trafen die Gäste doch, wurden für ihren Aufwand belohnt. Ein 16-Meter-Flachschuss von Dickhof ins untere linke Eck war auch für Wirges nicht mehr abzuwehren - das 0:1 (58.).

Hevens Reaktion folgte dann vor allem ob der Hereinnahme von Wirbelwind Jasim Sobrero Boutayeb für Nehlson. Jetzt brannte es hier und da auch im Strafraum der Ostwestfalen. So wie in der 65. Minute, als nach einer Flanke von Adi Witt im Zentrum Tim Dosedal per Kopf - leicht abgefälscht - nur die Latte traf. Allerdings blieben auch die Gäste gefährlich. In der 78. Minute ließ sich Adi Witt am Strafraumeck düpieren, brachte seinen Widersacher Jannis Springer zu Fall - ein klarer Elfmeter. SVKT-Akteur Kevin Dickhof verwandelte sicher zum 2:0.

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Kutenhausen-Todtenhausen jetzt gegen Oberligist ASC Dortmund

Fünf Minuten später aber war dann auch der TuS Heven an der Reihe: Nach einem Eckball von Karakurt schraubte sich der bis dahin abgemeldete Marcel Herrmann hoch, köpfte zum 1:2 (83.). Die Wittener warfen nun alles nach vorne, taten sich gegen die kompakt verteidigenden Mindener aber schwer, die fast per Konter durch Mohamed Kante (86.) noch das dritte Tor erzielt hätten. Es blieb bei der knappen Hevener Niederlage - Kutenhausen-Todtenhausen trifft nun im Viertelfinale auf den Oberligisten ASC 09 Dortmund.

TuS Heven: Wirges; Witt, Bollmann, Kasumi (61. Schöppner), Osma, Nehlson (61. Sobrero Boutayeb), Vogel (46. Karakurt), Dosedal, Kellner, Zippel (79. Najdanovic), Herrmann.

SV Kutenhausen-Todtenhausen: Mönig; L. Springer, J, Springer, Rekling (72. Rolfes), Beims, Zouabi, Dickhof (80. Horstmann), Radomski, Liecker, Kante (88. Brakemann), Bruse.

Tore: 0:1, 0:2 Dickhof (58.; 78., FE), 1:2 Herrmann (83.).

Zuschauer: 324.

Schiedsrichter: Maximilian Koch (Hagen).

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