Köllerbach. Etwas mehr hatte sich Samet Dülger vom Auftritt seines KSV Witten in Köllerbach versprochen. Warum es dennoch eine glatte Niederlage setzte.

Ein desaströses Resultat wie im Viertelfinale vor rund einem Jahr war es zwar nicht, eine glatte Niederlage aber bezog Ringer-Bundesligist KSV Witten 07 auch diesmal beim KSV Köllerbach. Mit 9:19 unterlag das Team um den neuen Trainer Samet Dülger im Saarland, konnte in einigen Gewichtsklassen noch nicht das komplette Potenzial abrufen.

„Ich hätte gedacht, dass der eine oder andere Kampf besser für uns läuft, aber das war jetzt der Start der Saison. Die Jungs müssen erst wieder ihren Rhythmus finden und auf Touren kommen. Es war aber gut, dass wir uns jetzt alle mal getroffen haben. Das wird nächste Woche schon deutlich besser aussehen gegen Urloffen. Da stellen wir ein Team zusammen, das sicher gewinnen kann“, so Dülgers Ausblick auf die Heimpremiere am 1. Oktober (19.30 Uhr).

Wittens Neuzugang Knystautas gewinnt beim Einstand

Um rund 200 Gramm hatte Wittens Eren Arslan (57 F) sein Gewicht nicht geschafft – so waren die ersten vier Punkte schon mal direkt weg. Im Kampf gegen Hakan Murat Cankaya schlug sich der Wittener Ringer dann passabel, verlor nur mit 2:6. Gleich bei seinem Debüt im KSV-Trikot holte dann der Litauer Mantas Knystautas (130 G), unlängst Bronzemedaillen-Gewinner bei der Weltmeisterschaft, einen Mannschaftszähler mit dem 3:1 gegen Peter Öhler. „Mantas war total übermüdet. Sein Flieger war viel früher gekommen, er hatte letzte Nacht kaum Schlaf. Den Kampf hat er dennoch total sicher beherrscht“, so Dülger.

Auch interessant

Seinen ersten Bundesliga-Sieg überhaupt landete Noah Englich (KSV Witten 07; unten) in Köllerbach.
Seinen ersten Bundesliga-Sieg überhaupt landete Noah Englich (KSV Witten 07; unten) in Köllerbach. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Der dann die deftige 0:15-Pleite von Kuran Izadi (61 G) gegen Zaur Nuriyev (Aserbaidschan) miterleben musste. „Da fiel die Entscheidung im Boden. Nuriyev hat Kuran einige Male gedreht – da gab’s dann keine Chance mehr, dem zu entkommen.“ Vier Punkte buchte dann Kiril Kildau (98 F) aufs Wittener Konto, weil sich sein Gegner, Köllerbachs WM-Fünfter Ahmed Bataev, bei einer 6:4-Führung den Ellenbogen auskugelte. „Bis dahin hatte Kiril schon einen prima Kampf gemacht“, so das Lob des Trainers.

Gegner vom KSV-Ringer Kildau verletzt sich schwer

Nach Andrei Perpelitas 1:8-Niederlage gegen Valentin Seimetz (66 F) hieß es dann 5:10 zur Pause. Eigentlich war da noch alles drin für die Ruhrstädter. Für die dann im ersten Duell nach der Unterbrechung Neuzugang Mihail Bradu (86 G) drei Zähler für seinen 9:0-Erfolg gegen Kevin Gremm erhielt. Die Aufholjagd erhielt dann aber einen Dämpfer, weil Saeid Esmaeili Fini (71 G; 0:15) und Youngster Gregor Eigenbrodt (80 F; 0:11) ihre Begegnungen klar verloren. Auch Wittens Beachwrestling-Weltmeister Levan Kelekhsashvili (75 F) unterlag danach gegen Köllerbachs „Oldie“ Andriy Shyyka mit 1:6, kam gegen den raffiniert blockierenden Dauerbrenner aus dem Saarland einfach nicht zu eigenen Aktionen.

Auch interessant

Positiv aus KSV-Sicht: Zum Abschluss punktete Noah Englich im 75-kg-Duell (gr.röm.) gegen Marc-Antonio von Tugginer mit einem 5:4, holte seinen ersten Bundesliga-Erfolg überhaupt. „Noah hat sich hervorragend an die Marschroute gehalten, hat seine Linie durchgezogen. Das ist nicht mehr der Noah Englich aus der letzten Saison, er hat sich toll entwickelt“, lobte Dülger.

Heimauftakt gegen ASV Urloffen am 1. Oktober

Der Trainer blickt nach der Auftaktniederlage dennoch recht zuversichtlich in die Zukunft. „Einige werden bald ihre gewohnte Form erreichen. Andrei Perpelita zum Beispiel war zuletzt noch krank, ging nicht zu 100 Prozent fit auf die Matte. Er hat längere Zeit nicht gerungen – seine Zeit wird aber bald noch kommen“, erklärte Dülger. Am nächsten Samstag geht’s gegen den ASV Urloffen, der seinen ersten Kampf gegen den ASV Mainz 88 mit 9:18 ebenso glatt verlor.

Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.