Witten. Matthias Jabsen hat das Traineramt wieder übernommen beim VfB Annen. Vor dem Spiel gegen Mengede sind einige Akteure vorerst kein Thema mehr.
Es sieht ganz so aus, als bekomme der kriselnde VfB Annen 19 so gerade eben doch noch die Kurve. Ganz ohne Nebengeräusche läuft das allerdings beim Fußball-Bezirksligisten, bei dem die Emotionen in den zurückliegenden Wochen hochkochten, nicht ab. Die Partie am Sonntag (15 Uhr, Nebenplatz Wullenstadion) gegen die Dortmunder Spitzenmannschaft von Mengede 08/20 findet auf jeden Fall statt, die Regie bei den Wittenern hat wieder Matthias Jabsen übernommen.
„Wir sind froh, dass wir kurzfristig diese Lösung gefunden haben und dass sich Matthias Jabsen bereiterklärt hat, uns zu helfen - vorerst mal bis zur Winterpause“, sagt Herbert Schremmer (75), der Vorsitzende des VfB Annen, den das ganze Hickhack auch rund um den Rücktritt des bisherigen Trainers Paul Lämmer in der vorigen Woche ziemlich mitgenommen habe.
Annens Trainer Jabsen will Wogen glätten
Was clubintern passiert sei, das habe ihn lange beschäftigt. „Ich habe selbst in meinem Urlaub stundenlang am Telefon gehangen“, so Schremmer. Was ihn besonders erzürnt habe, daraus macht er keinen Hehl: „Es gab Teile der Mannschaft, die wollten uns vorschreiben, wer hier beim VfB neuer Trainer wird. Ich lasse mich doch nicht erpressen. Unter meiner Regie wird es sowas auf keinen Fall geben“, machte Schremmer gegenüber dieser Zeitung unmissverständlich klar.
Auch innerhalb des geschäftsführenden VfB-Vorstandes wurde nicht immer an einem Strang gezogen, was zusätzlich zu Schwierigkeiten führte. „Der eine spricht dann mit dem, der andere wieder mit einem anderen - so funktioniert das nicht“, fordert Schremmer eine klare Linie. Dass es diese jetzt zumindest auf dem Platz wieder gibt, dafür soll Matthias Jabsen (58) sorgen. Der A-Lizenz-Inhaber, der im Januar wegen eines Zerwürfnisses mit Teilen der Mannschaft seinen Posten aufgegeben hatte, hat am Mittwoch wieder das Training geleitet und ist bereit, sich der fraglos schwierigen Aufgabe zu stellen.
Gegen starke Dortmunder „kein Harakiri“ spielen
„Ich weiß, dass Mengede 08/20, die Mannschaft des früheren Annener Trainers Thomas Gerner, ein starker Gegner ist - aber ich sehe uns da nicht chancenlos. Wir bekommen für Sonntag eine ordentliche erste Elf zusammen, auch Spieler der zweiten Mannschaft haben sich bereiterklärt, zu helfen“, ließ Jabsen am Freitag wissen.
Seit feststehe, dass er wieder das Traineramt übernimmt, habe er zahlreiche Gespräche geführt. Auch, um die Wogen etwas zu glätten. „Ich arbeite daran, die für den Verein jetzt wichtigsten Spieler unbedingt zu halten“, so der VfB-Coach. Es müsse allen klar sein, dass es vor allem um den Verein gehe, nicht um persönliche Dinge eines Einzelnen.
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Jabsen machte aber auch klar, dass es offensichtlich zu keiner Einigung mit einigen Akteuren gekommen ist, die bislang zum Stamm zählten. So werden unter seiner Ägide nun der bisherige Kapitän Marc Meier, Philipp Schliewe, Danny Hustert, Vincent Holthaus und Christian Buth keine Rolle mehr spielen - auch wenn er ihnen im Gespräch die Hand reichte und alles versuchte, sie zum Bleiben zu bewegen. Doch ihr Entschluss, sich abzumelden, stand offenbar fest.
„Sie stehen am Sonntag nicht zur Verfügung“, ließ Jabsen wissen, der sogar selbst wieder die Schuhe schnüren und sich zumindest als Alternative auf die Bank setzen will. „Wir werden gegen Mengede sicherlich kein Harakiri spielen, so viel steht fest“, erklärt der alte und neue Coach des VfB, der bislang ohne Pluspunkt auf Rang 16 geführt wird.
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