KSV Witten feiert sein Sommerfest mit prominenten Gästen
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Witten. Das war ein voller Erfolg: Der KSV Witten 07 durfte bei seinem Sommerfest große Prominenz begrüßen. So liefen die Kämpfe in der Ostermannhalle.
Da hatten sie sich wohl genau den richtigen Termin ausgesucht, die Verantwortlichen des KSV Witten 07. Eine Woche, ehe es zumindest für die Oberliga-Ringer des Vereins mit der neuen Saison losgeht, lud man zum Sommerfest an und in die Ostermannhalle ein. Trotz der drückenden Temperaturen kamen vor allem auch die Freundschaftskämpfe der Jugend- und Seniorenabteilung sehr gut an - immerhin hatte man namhafte Akteure auf der Matte.
„Wann gibt’s das schon mal, dass man EM- und WM-Medaillengewinner hier beim Sommerfest begrüßen kann“, so KSV-Hallensprecher Stefan Ernst, der durch das sportliche Geschehen führte. Insgesamt wurden 17 Ringkämpfe veranstaltet - dabei durften auch die Jüngsten im Dress des Bundesliga-Clubs ihr Können vor Eltern und Großeltern präsentieren.
KSV Witten: Aus Not erfolgt ein Familienduell
Höhepunkte der Veranstaltung waren allerdings die Auftritte von zwei Aktiven, die unlängst auf internationalem Terrain ihre Klasse unter Beweis gestellt hatten. Für Lotta Englich, Bronze-Gewinnerin bei der U-17-Weltmeisterschaft in Italien, war zunächst keine geeignete Gegnerin aufzutreiben. KSV-Jugendtrainer Klaus Eigenbrodt hatte dann die pfiffige Idee, es mal mit einem Familienduell zu versuchen.
Großes Sommerfest bei den Ringern des KSV Witten 07
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Immerhin war Nina Kahriman, Lottas Tante, ehemals selbst eine sehr erfolgreiche Ringerin, holte u. a. zwei EM-Titel in die Ruhrstadt. „Eigentlich hab’ ich ja nicht mal Luft für zwei Minuten“, flachste die 46-Jährige, die bei den Wittenern im Jugendtraining tätig ist. Auf der Matte aber zeigte sie im freundschaftlichen Vergleich, dass sie durchaus nicht viel verlernt hat. Mit 12:12 endete die Begegnung - und natürlich ging es dabei nicht ganz bierernst zur Sache.
Volles Haus in Wittener Ostermannhalle erlebt spannende Duelle
Noch eine Spur spektakulärer waren die Kämpfe mit Beteiligung zweier Wittener Bundesliga-Ringer. Freistil-Ass und DRB-Kaderathlet Gregor Eigenbrodt (DM-Dritter) duellierte sich mit dem Freiburger Tobias Miller, der des Studiums wegen im Revier lebt - beim 24:22 für den KSV-Sportler gab’s waghalsige Würfe zuhauf. Ebenso bei der Auseinandersetzung zweier guter Freude, als sich Noah Englich und der frischgebackene U-17-Vizeweltmeister Darius Kiefer (Hausen-Zell), der eine Woche lang bei seinem Wittener Kumpel zu Gast war, gegenüberstanden.
Über den Tag hinweg schauten gut 250 Besucher beim Sommerfest des KSV Witten vorbei. Darunter war auch Bürgermeister Lars König, der sich u. a. über die aktuell noch unklare Situation bezüglich des bald zu wählenden neuen Vorstandes des Bundesligisten beim Vorsitzenden Thomas Altstadt, der sein Amt künftig nicht fortführend wird, informierte. Am kommenden Sonntag (21. August) wird die KSV-Führung im „Café Treff“ ab 11 Uhr eine Informations-Veranstaltung abhalten, sich dann abermals mit Interessenten für künftige Vorstandsposten austauschen.
Wittener Jugend blüht wieder auf
Der frühere Wittener Bundesliga-Ringer und -Trainer Jörg Helmdach, inzwischen Vorsitzender des NRW-Landesverbandes, war ebenfalls Gast des Sommerfestes, schaut auch sehr interessiert auf die Situation des siebenmaligen Deutschen Mannschaftsmeisters. „Momentan ist der KSV ja so etwas wie unser Sorgenkind. Ich hoffe, dass man bald ein geeignetes Team finden wird und sich darüber einigt, wohin die Reise gehen soll“, so der 57-Jährige. Immerhin haben die Wittener derzeit wieder eine funktionierende Jugendarbeit, die es fortzusetzen gelte.
Den Gewinn der WM-Bronzemedaille von Lotta Englich hat auch Helmdach erfreut zur Kenntnis genommen. „Ich habe daheim am Laptop mitgefiebert. Nachdem sie schon bei der EM eine Medaille geholt hatte, fuhr sie ja nicht chancenlos nach Italien. Für uns in NRW ist das natürlich ein Riesen-Erfolg“, stellte Helmdach, der die Nachfolge von Jens Nettekoven übernommen hatte, der inzwischen an der Spitze des nationalen Verbandes (DRB) steht, fest. „Als ich Lotta habe ringen sehen, kam in mir irgendwie immer der Gedanke hoch, da steht ihre Mutter Yvonne auf der Matte“, gedachte Helmdach auch der so früh verstorbenen Yvonne Englich, deren ringerische Fähigkeiten nun auch bei ihrer 15-jährigen Tochter mit großem Erfolg durchschlagen.
„Noch einige Baustellen“ vor Saisonbeginn des KSV Witten
Den NRW-Verband sieht der gebürtige Dortmunder derzeit gut aufgestellt, „auch wenn es sicherlich noch einige Baustellen gibt. Unser Kerngeschäft bleibt das Ringen, da muss es laufen“, schaut Helmdach gerade auch auf die sportliche Perspektive. Mit der Verpflichtung von Cengiz Cakici habe man „einen guten Griff getan“. Künftig gelte es, auch im Griechisch-Römisch-Bereich einen gewissen Umbruch einzuleiten, wenn die junge, starke Neusser Garde dem Juniorenalter endgültig entwachsen sei.
Der KSV Witten 07 startet am kommenden Samstag (19.30 Uhr, Ostermannhalle) mit dem Oberliga-Kampf der zweiten Mannschaft gegen den Titelanwärter VfK Lünen-Süd in die neue Saison. Die Bundesliga wird dann am 24. September mit einem Wittener Gastspiel beim KSV Köllerbach beginnen. Den ersten Heimkampf für die Staffel um den neuen Trainer Samet Dülger gibt’s am 1. Oktober in der Husemann-Sporthalle gegen den ASV Urloffen.
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