Rüdinghausen. Starke Nerven bewahrte der SV Herbede im Halbfinale der Stadtmeisterschaft. Im Finale wartet am Samstag der favorisierte künftige Ligarivale.

Der Titelverteidiger (noch aus dem Jahr 2019) hat im Halbfinale der Stadtmeisterschafts-Auflage 2022 den Kürzeren gezogen. Im Elfmeterschießen musste sich der SV Bommern 05 dem SV Herbede mit 4:5 (1:0; 2:2) beugen. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit hatten die SVB-Akteure noch diesen Krimi vom „Punkt“ gegen den Bezirksligisten erzwungen. Im Endspiel am Samstag (17 Uhr, Brunebecker Straße) bekommen es die Herbeder mit dem TuS Heven zu tun, der sich mühelos gegen die DJK TuS Ruhrtal behauptete.

SV Herbede - SV Bommern 05 5:4 n. E. (0:1; 2:2)

Dabei waren die Bommeraner in Durchgang eins über weite Strecken spielbestimmend, hätten nach einem Torwartfehler schon nach fünf Minuten führen können, doch Jonas Müller schloss nicht konsequent genug ab. Besser machte es nach 23 Minuten Leander Denz bei seinem Debüt für den SVB, als er per Abstauber aus kurzer Distanz vollstreckte - 1:0. Die Herbeder hatten ihre beste Gelegenheit durch Patrick Bräuer nach Freistoß von Michael Kraus, doch Torhüter Nick Gantowski rettete (13.).

„Wenn man mit dem Fernglas deckt, kann man kein Spiel gewinnen“, moserte SVH-Coach Jan Kastel, faltete sein Team zur Pause mal so richtig zusammen. Wie verwandelt kam der Favorit aus der Kabine, kam folgerichtig früh durch Yannik Igel zum 1:1 (49.), Patrick Bräuer sorgte nur fünf Minuten später für das 2:1 (54.). In der Folge übten sich beide Teams im Auslassen bester Gelegenheiten, bei Bommern patzte Jonas Müller aussichtsreich (58.), auf der Gegenseite machte es Max Peters nicht viel besser (81.).

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Als man sich beinahe schon für den Abpfiff einrichtete, traf Sven Mathea aus 16 Metern sehenswert zum 2:2 (89.). Riesiger Jubel beim zahlenmäßig reichlich vertretenen Bommeraner Anhang unter den gut 450 Zuschauern in Rüdinghausen, die für eine stimmungsvolle Kulisse sorgten.

Richtig gut besucht waren die Halbfinalpartien der Stadtmeisterschaft auf dem Sportplatz an der Brunebecker Straße. Vor allem beim ersten Duell zwischen dem SV Herbede und dem SV Bommern war mächtig was los.
Richtig gut besucht waren die Halbfinalpartien der Stadtmeisterschaft auf dem Sportplatz an der Brunebecker Straße. Vor allem beim ersten Duell zwischen dem SV Herbede und dem SV Bommern war mächtig was los. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

So musste das Elfmeterschießen entscheiden, in dem der SVH ein 2:0 vorlegte. Dann parierte Gantowski zweimal bärenstark, der SVB glich aus, war wieder im Spiel. Doch der Keeper selbst war dann der Pechvogel der Partie, setzte Schuss Nummer neun deutlich über die Latte, so dass im folgenden Versuch Patrick Bräuer seine Herbeder glücklich ins Endspiel schoss.

Torfolge: 0:1 Denz (23.), 1:1 Igel (49.), 2:1 Bräuer (54.), 2:2 S. Mathea (89.).

TuS Heven 09 - DJK TuS Ruhrtal 6:1 (2:1)

Wie angekündigt, gönnte Hevens Trainer Björn Sobotzki dem Großteil seiner Mannschaft, die im Westfalenpokal die Sportfreunde Wanne-Eickel bezwungen hatte, im Semifinale gegen die Ruhrtaler eine schöpferische Pause. Gleich sieben Veränderungen nahm der TuS-Coach in der Startelf vor.

Dennoch war der favorisierte Bezirksligist gleich von Beginn an hellwach, nach einem langen Ball in die Spitze überwand Marcel Herrmann DJK-Keeper Timo Kessler, traf zum 1:0 (3.). Die Feldvorteile blieben aufseiten der Hevener, die sich danach aber zunächst schwer taten, weitere klare Chancen zu erspielen. Beim 2:0 von Yannik Kellner war es wieder ein Pass in die Tiefe, der den Erfolg brachte (30.). Doch die Ruhrtaler ließen das nicht auf sich sitzen, kamen kurz darauf durch Eyad Alabbar zum 1:2-Pausenstand (34.).

Mann des Spiels im ersten Halbfinale: Patrick Bräuer (2. von li.) vom SV Herbede erzielte nicht nur in der regulären Spielzeit das 2:1 für seine Mannschaft, sondern verwandelte später auch noch den entscheidenden letzten Elfmeter zum 5:4-Erfolg.
Mann des Spiels im ersten Halbfinale: Patrick Bräuer (2. von li.) vom SV Herbede erzielte nicht nur in der regulären Spielzeit das 2:1 für seine Mannschaft, sondern verwandelte später auch noch den entscheidenden letzten Elfmeter zum 5:4-Erfolg. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Gleich vier Wechsel nahm Hevens Trainer Sobotzki in der Halbzeit vor, während Ruhrtals Coach Maik Knapp nur eine Veränderung vornahm. Die Defensive des A-Ligisten hielt den Versuchen des Favoriten noch bis zur 60. Minute Stand, dann aber brachte ein Doppelschlag die Vorentscheidung. Zunächst traf Marcel Herrmann nach einem Freistoß per Kopf (60.), zwei Minuten später erhöhte Emre Karakurt nach einem schulmäßigen Angriff und uneigennütziger Vorarbeit von Tim Dosedal auf 4:1 (62.). In der Schlussphase legte der TuS Heven durch Hakan Osma (79.) und ein fulminantes Solo von Adi Witt (80.) zum 6:1-Endstand nach.

Torfolge: 1:0 Herrmann (3.), 2:0 Kellner (30.), 2:1 Alabbar (34.), 3:1 Herrmann (60.), 4:1 Karakurt (62.), 5:1 Osma (79.), 6:1 Witt (80.).

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Somit kommt es am Samstag an der Brunebecker Straße zum Spiel um Platz drei zwischen dem SV Bommern 05 und der DJK TuS Ruhrtal (Beginn: 15 Uhr), im Anschluss ermitteln dann die beiden Bezirksliga-Teams SV Herbede und TuS Heven 09 ab 17 Uhr den neuen Stadtmeister und erstmaligen Gewinner des „ITSR-Cups“.

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