Bommern. Die erste Chance auf den vorzeitigen Klassenerhalt lässt der TuS Bommern ungenutzt. Warum es gegen Villigst/Ergste nicht zu einem Remis reichte.
So nah liegen Freud’ und Leid im Sport manchmal beieinander. Ein einziges Tor, das sie nicht selbst erzielt hatten, fehlte den Verbandsliga-Handballerinnen des TuS Bommern am Donnerstagabend zum durchaus möglichen vorzeitigen Klassenerhalt. Mit 23:24 (12:13) verloren die Grün-Weißen gegen die HVE Villigst/Ergste und müssen nun zwingend ihren zweiten „Matchball“ am Sonntag (15 Uhr) daheim im abschließenden Duell gegen den HSC Haltern-Sythen nutzen.
Eine gute erste Viertelstunde gelang den Wittenerinnen, für die es in diesem vorletzten Punktspiel um so immens viel ging. 2:0 führten sie gleich nach vier Minuten - das sah nicht wirklich nach übergroßer Nervosität des Teams von Maurice Abstins und Günter Biniasch aus. Natürlich fehlten mit der verletzten Franziska Nievel sowie mit Lisa Espelmann, Yvonne Grabe und Rabea Striebeck wichtige Spielerinnen - „aber wir haben auch in den letzten Wochen schon gezeigt, dass es auch mit dem kleinen Kader ganz gut geht“, so TuS-Interimscoach Abstins nach der Partie.
TuS Bommern nach gutem Start mit 8:5 in Front
Auch er lobte diese konzentrierte Anfangsphase, in der es den TuS-Damen gelang, ihre Chancen zu nutzen - beim 8:5 (17.) waren es zum ersten, aber auch zum einzigen Mal an diesem Abend drei Treffer Vorsprung. Vor allem Nina Hillebrecht tat sich mit einigen tollen Würfen hervor, sie war letztlich mit acht Toren beste TuS-Schützin.
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Villigst/Ergste, für das es angesichts der Tabellenposition eigentlich um nichts mehr ging in diesem Duell, fand zunehmend besser in die Partie und lag beim 11:10 (25.) erstmals selbst in Front, führte auch zur Pause hauchzart (13:12).
Zahlreiche Gegenstoß-Pässe fliegen ins Niemandsland
An fehlender Unterstützung von den Rängen lag es jedenfalls am Ende nicht. Die TuS-Anhänger machten ordentlich Stimmung - allerdings rauften sie sich auch die Haare, als die Bommeranerinnen in Abschnitt zwei einen Patzer nach dem anderen einstreuten. „Die Fehlerquote war heute viel zu hoch“, ärgerte sich Günter Biniasch. Schlimm war vor allem das halbe Dutzend planlos ins Niemandsland geworfene Gegenstoß-Pässe nach abgefangenen Angriffen. Das 16:15 von Linkshänderin Lena Berger (37.), die sich kurz danach einmal mehr eine Risswunde am Kinn zuzog und erst kurz vor Schluss wieder mitwirken konnte, war die letzte Führung der Gastgeberinnen.
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Die sich öfter wegen Meckerns unnötige Zeitstrafen einhandelten. Bommern blieb zwar dran, bis in die Endphase - 21:22 (54.) - war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dann legte Villigst/Ergste zwei Treffer zum 24:21 nach, Nina Hillebrecht konnte drei Sekunden vor dem Abpfiff nur noch zum 23:24 verkürzen.
Am Sonntag entscheidende Partie gegen Haltern/Sythen
„Immer, wenn Villigst/Ergste mal unclever agiert hat, waren wir danach noch einen Tick uncleverer“, formulierte es Maurice Abstins. Dennoch: „Wir stecken den Kopf nicht in den Sand und geben auch am Sonntag gegen Haltern noch mal alles.“ Auch am Sonntag (15 Uhr, SuFz am Bommerfelder Ring) würde dann ein Remis zum Ligaerhalt reichen - doch die Seestädterinnen sind Tabellendritter und ein noch ganz anderes Kaliber als Villigst/Ergste. Und das Hinspiel verlor Bommern mit 21:37. Die Aufgabe könnte schwieriger kaum sein.
TuS Bommern: Biniasch, Bonna; Limberger (1), Jedhoff (2), Bernstein (4/2), Albus (1), Köstler (2), Becker, Berger (2), Jörges (3), Hillebrecht (8), Tuzlali.
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