Mit vielen Bildern: TuS Heven nach 13-Tore-Spektakel Zweiter
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Heven. 90 Minuten geht es im Pokalfinale rauf und runter in höchstem Tempo. Wie Concordia Wiemelhausen den starken TuS Heven so gerade in Schach hält.
Mit seinen Worten bei der Siegerehrung nach dem Kreispokalfinale der Herren traf Axel Zimmermann, der neue Vorsitzende des Fußballkreises Bochum, den Nagel auf den Kopf: „Glückwunsch an beide Mannschaften! Sie haben hier für ein tolles Endspiel gesorgt.“ Den Titel trug nach spektakulären 90 Minuten wie zuletzt 2018 Favorit Concordia Wiemelhausen davon, das sich mit 8:5 (2:2) gegen den TuS Heven 09 durchsetzte.
Wer von den am Finaltag rund 1000 Zuschauern auf der Anlage am Haldenweg zwischendurch mal ein Bier, ein Bratwurst oder ein Mettbrötchen holen ging und dabei etwas zu sehr trödelte, lief während dieser furiosen Partie Gefahr, das eine oder andere Tor zu verpassen. Offensive war Trumpf im Vergleich zwischen Bezirks- und Westfalenligist - und das auf beiden Seiten. „Irgendwann haben wir mit 2:0 geführt, und ich wusste überhaupt nicht, warum“, brachte es Wiemelhausens Trainer Jens Grembowietz nach der Partie auf den Punkt. Die größeren Spielanteile in Halbzeit eins hatte fraglos der forsch nach vorne spielende TuS Heven - von einem Zwei-Klassen-Unterschied war weit und breit keine Spur.
TuS Heven kämpft sich nach 0:2-Rückstand famos zurück
Der erste Treffer der Bochumer war allerdings fein herausgespielt über deren linke Seite, in der Mitte überwand Ilker Berberoglu TuS-Keeper Kevin Wirges (14.). Heven zeigte sich keineswegs geschockt, erspielte sich u. a. durch Pascal Zippel, Marcel Herrmann und Tim Dosedal einen ganzen Batzen guter Möglichkeiten - in Sachen Effektivität konnten sie sich an diesem Tag aber eine Scheibe abschneiden von ihrem Gegner. Pech hatte Herrmann nach 28 Minuten mit einem satten Schuss an den Pfosten.
So gab’s den nächsten Dämpfer, als die Elf von Max Wagener im Angriff den Ball vertändelte. Wenige Sekunde später sezierte ein perfekter Concordia-Konter die TuS-Defensive - das 0:2 (38.). Die letzten Minuten aber gehörten einer jetzt gereizt wirkenden Hevener Elf. Nikolai Nehlson köpfte an die Latte (42.), kurz darauf stand Dosedal im Sturmzentrum richtig - 1:2 (43.). Und weil es gerade so gut lief, vollendete Yannik Kellner eine Zippel-Vorlage zum gefeierten 2:2 (45.).
Wiemelhausen besticht im Angriff mit Effektivität
„Schade, dass wir dann zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht ganz auf dem Posten waren. Aber eine Mannschaft von der Qualität Wiemelhausens nutzt nun mal ihre Chancen“, so TuS-Coach Wagener, der wohl lieber gesehen hätte, wenn Emre Karakurts feiner Schlenzer den Weg ins Tor gefunden hätte (47.) - da parierte aber der Keeper der Bochumer. Stattdessen schlug die Concordia-Offensive wieder zu: Der Ex-Hevener Kaan Cosgun (49.) und Moritz Amediek per Konter (51.) erstickten die aufkommende TuS-Euphorie quasi im Keim.
Immer wieder waren es präzise herausgespielte Gegenangriffe in höchstem Tempo, die nun den Unterschied machten. „Wir wussten, dass Heven nicht über 90 Minuten so ein Tempo gehen kann. Irgendwann würden so Räume für uns entstehen“, so Wiemelhausens Coach Grembowietz. So setzte es dann auch in rascher Folge die Gegentore Nummer fünf, sechs und sieben (69., 74., 79.) - es bahnte sich eine ganz bittere Pleite an, die tapfere Hevener in dieser Höhe wohl kaum verdient gehabt hätten.
Die Wagener-Elf bewies aber Moral, spannte noch einmal die Muskeln an und verkürzte auf 4:7 durch die Kopfbälle von Tim Dosedal (81.) und Marcel Herrmann (86.). Selbst auf Wiemelhausens achtes Tor (88.) hatte man durch Mercan Türkyilmaz noch eine sehenswerte Antwort - das 5:8 (90.) war dann aber der Schlusspunkt. Durchatmen nach der wilden Hatz für Spieler, Trainer und Zuschauer.
Kreispokal- TuS Heven 09 gegen SC Concordia Wiemelhausen
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Dritter Platz geht an Bezirksligist CSV SF Linden
„Ganz ehrlich, so ein Spiel hab’ ich noch nicht erlebt. Das war vor allem für die Zuschauer absolut Klasse. Kompliment an Heven, das ist sicherlich keine normale Bezirksliga-Mannschaft, sie haben tolle Einzelspieler. Die würden auch in der Landesliga gut mitmischen“, lobte Concordia-Coach Grembowietz, der aber darauf hinwies, dass jetzt das wichtige Punktspiel am Sonntag gegen Hohenlimburg im Fokus stehe - „deshalb sind wir oft wohl nicht mit voller Intensität in die Zweikämpfe gegangen.“
Hevens Trainer Max Wagener ergänzte: „Ich find’s Klasse, wie meine Jungs sich hier präsentiert haben. Zwei Klassen Unterschied habe ich auf keinen Fall gesehen, über 60 Minuten waren wir hier ebenbürtig. Concordia hatte doch auch insgesamt nur neun Torschüsse. Ich bin stolz auf die Mannschaft, was sie hier wieder abgerissen hat“, meinte Wagener, der in der kommenden Saison als Co-Trainer beim designierten Landesliga-Aufsteiger SF Wanne-Eickel arbeiten wird, wie er nach dem Finale verriet.
Den dritten Rang am Donnerstag riss sich wie erwartet der CSV SF Linden unter den Nagel, der beim 8:0 (4:0) gegen den SV Höntrop kaum gefordert wurde. Ben Brekau und Nikolas Wiebel trafen jeweils doppelt für die Bezirksliga-Elf.
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