Langenlonsheim/Neuss. Viel Vorbereitung hatte Noah Englich (KSV Witten) nicht. Dennoch gab’s eine DM-Medaille - ebenso wie für seine Schwester. Wer zudem überzeugte.

Die Ausbeute der Ringer vom KSV Witten 07 bei der Deutschen Meisterschaft der Junioren und Juniorinnen konnte sich sehen lassen. Jeweils mit einer Medaille fuhren die Geschwister Noah (Bronze) und Lotta Englich (Silber) zurück an die Ruhr. Sogar ganz oben auf dem Podest landete KSV-Bundesliga-Kämpfer Kiril Kildau. Der einzige DM-Starter der SU Annen allerdings scheiterte schon vorzeitig.

Für den jungen Kölner Kiril Kildau, der sein Einzelstartrecht beim KSK Konkordia Neuss hat, gab es beim Freistil-Turnier in Langenlonsheim (Rheinland-Pfalz) eigentlich keinen wirklich adäquaten Gegner. In der 92-kg-Klasse musste Kildau vier Kämpfe bestreiten, 100 Prozent Leistung benötigte er aber keineswegs. Technisch überlegen gewann er Duell Nummer eins, danach folgte ein flotter Schultersieg, ehe er gegen den Nürnberger Erdogan Güzey beim 10:3 zumindest ein bisschen mehr aufs Gas drücken musste.

„Dabei habe ich mich ein wenig am Knöchel verletzt“, so Kildau, der trotz Handicap den finalen Kampf gegen Selim Hungaev (Köln) vorzeitig mit 12:0 gewann. „Ich war vorab schon davon ausgegangen, dass ich ganz weit vorne landen kann“, so Kildau. Kurzfristig hatten sich drei Ringer aus der 86-kg-Klasse noch hochschreiben lassen fürs 92-kg-Limit. So entstand zumindest ein kleiner Wettbewerb, zumal eingangs neben Kildau nur ein weiterer Ringer für diese Gewichtsklasse gemeldet war. Der neue deutsche Juniorenmeister wird in der übernächsten Woche auch bei der Männer-DM antreten, bereitet sich ansonsten schon intensiv auf die Junioren-EM Ende Juni in Rom vor.

KSV Witten in mehreren Bronzeduellen vertreten

Die Silbermedaille bei den Titelkämpfen der Juniorinnen holte Lotta Englich in der 76-kg-Klasse. Sie bestritt zwei Kämpfe gegen die Berlinerin Laura Kühn, verlor mit 2:8 und 2:5. „Der Bundestrainer wollte Lotta noch mal kämpfen sehen“, so KSV-Jugendtrainer Mirko Englich über die Auftritte seiner 15-jährigen Tochter gegen die fünf Jahre ältere Kontrahentin. Möglich, dass die Wittenerin bald für die U-17-EM nominiert wird.

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Die Silbermedaille bei der Juniorinnen-DM gab’s für Lotta Englich (li.) vom KSV Witten, die zweimal gegen die fünf Jahre ältere Laura Kühn aus Berlin verlor.
Die Silbermedaille bei der Juniorinnen-DM gab’s für Lotta Englich (li.) vom KSV Witten, die zweimal gegen die fünf Jahre ältere Laura Kühn aus Berlin verlor. © KSV Witten | KSV Witten

Ihr Bruder Noah Englich belegte bei der Greco-DM in Neuss Rang drei in der 77-kg-Klasse. Dabei war zunächst gar nicht klar, ob er das Turnier überhaupt würde bestreiten können. „Noah hat erst drei Wochen wieder voll trainiert - daher war ich ziemlich überrascht, wie gut es gelaufen ist“, so Mirko Englich. Seine ersten beiden Duelle gewann er glatt, gegen den Neusser Iwan Tagner verlor der Wittener auf Schultern beim Stande von 0:9. Tagner nutzte seine körperlichen Vorteile, hatte in diesem Vergleich einfach mehr Substanz. Englich aber holte im Anschluss gegen Elias Allgaier (Hofstetten) mit einem 8:0-Triumph hochverdient DM-Bronze.

Kein Losglück für Annens Maxim Skrypka

Für die KSV-Freistilringer Justus Eigenbrodt und Vatan Ülger gab’s in Langenlonsheim den neunten bzw. fünften Rang. Eigenbrodt verlor im 61-kg-Limit zum Auftakt gegen den Nackenheimer Burak Demir klar nach Punkten, Ülger (70 kg) landete einen Sieg, verlor zwei Duelle. Auch Eren Arslan, in der Bundesliga für die Wittener auf der Matte, startete bei den Freistilern, wurde guter Fünfter im 57-kg-Limit.

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KSV-Ringer Gregor Eigenbrodt, aufgerückt ins 79-kg-Limit, startete trotz unglücklicher Auslosung mit zwei furiosen Siegen, verlor dann aber mit 7:8 gegen Alan Golmohammadi (Potsdam) und unterlag auch im Bronze-Duell dem Berliner Ansgar Reinke (3:7) - so sprang für ihn letztlich nur Rang fünf heraus.

Enttäuschend verlief die DM für Maxim Skrypka (SU Annen), der im Greco-Turnier der 55-kg-Klasse nur Sechster wurde. Er hatte Pech mit der Auslosung, verlor gleich seinen ersten Kampf recht deutlich und musste sich dann auch dem späteren Deutschen Meister Georgios Scarpello (Schorndorf) beugen.

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