Bommern. Die höchste Niederlage der Aufstiegsrunde kassiert der TuS Bommern daheim gegen die SF Loxten. Der Aderlass im Kader setzt sich nahtlos fort.
Die letzte große Demütigung blieb den Oberliga-Handballern des TuS Bommern am Freitagabend erspart. Treffer Nummer 40 bekamen die Sportfreunde Loxten nicht mehr hin. Dennoch: Auch der 39:28 (17:12)-Erfolg der Ostwestfalen war letztlich auch in dieser Höhe vollauf verdient. Vor allem nach der Pause war es ein Klassenunterschied zwischen den beiden Teams.
„Das war sicher nicht das, was wir uns für heute vorgestellt hatte. Insgesamt haben wir 22 Fehlwürfe notiert - und da waren einige glasklare Chancen dabei. Das sagt ja schon alles“, gab TuS-Trainer Nils Krefter nach dem Abpfiff zu Protokoll. Dabei hatte er sich vor diesem zweitletzten Heimspiel der Saison so kämpferisch gezeigt. Seine Mannschaft allerdings bekam genau das aber nur eine Viertelstunde lang aufs Feld, war den beeindruckend dynamischen, in ihren Offensiv-Aktionen pfeilschnellen Gästen einfach nicht recht gewachsen.
TuS Bommern in erster Viertelstunde auf Augenhöhe
Die Startphase der Wittener, die fraglos personell zum Ende der Serie hin enorm gebeutelt sind, war ordentlich. Mit 3:1 führten die Grün-Weißen, dann auch noch mal mit 5:4 (9.) und mit 8:7 (16.) - das war’s dann aber auch mit der Bommeraner Herrlichkeit. Vielleicht, so viel muss man sich aufseiten der Krefter-Sieben wohl eingestehen, ist in der aktuellen Verfassung gegen ein Spitzenteam der Oberliga - Loxten hat u. a. Spitzenreiter VfL Gladbeck ein 29:29 abgetrotzt - nicht mehr drin.
Als Spielmacher werkelte Felix Eigenbrodt, versuchte eine Halbzeit lang sein Bestes - dann musste auch er mit Schulterproblemen die Segel streichen. Bis zum 10:11 waren die Wittener noch dran, „dann haben wir aber einfach zu leichte Tore kassiert. Zur Pause hätten wir nicht schon mit fünf Treffern hinten liegen dürfen - das war zu hoch“, so der TuS-Coach mit seiner Betrachtung des 12:17-Zwischenstandes.
Zehn Treffer von Linkshänder Philipp Lemke
In der Pause war der Wille im Team bei Krefters Ansprache gewiss noch vorhanden, doch weil Loxten auch zu Beginn des zweiten Abschnitts mächtig aufs Tempo drückte, war der Glaube an eine Überraschung bald dahin. Einzig Philipp Lemke (zehn Treffer) war in der Lage, die Gäste hier und da zu beeindrucken. Ansonsten zerbröselte gerade die TuS-Abwehr im Minutentakt, wurde immer wieder gewitzt ausgewackelt. „Irgendwann waren es dann acht Tore Rückstand - da hat uns Loxten kalt erwischt“, so Krefter. Bommern kassierte nach dem 16:21 von Lemke (37.) fünf Treffer in Serie, damit war der Widerstand gebrochen.
Während Loxten weiter munter das Gaspedal bis zum Anschlag durchdrückte, reihte sich beim Bommern Fehler an Fehler. Positiv: Die aus der „Zweiten“ als Ergänzung hochgezogenen Michael Frank und Paul Körner zeigten ihr Engagement, Letzterer machte mit drei Toren auf sich aufmerksam, verdiente sich einen anerkennenden Schulterklopfer des Trainers. Was diese Partie deutlich untermauerte, war exakt das, was Krefter nun schon mehrfach angemahnt hat. Dem Kader fehlt es offenkundig an Tiefe - ein Top-Gegner wie die SF Loxten fördert dies schonungslos zutage.
TuS Bommern: Goldkuhle, Uphues; Leicht, Mallach (2), Burbaum (2), Lindner (2), Lemke (10/4), Büchel (5), Vesper (1), Faeseke (2), Körner (3), Frank, Eigenbrodt (1).
„Spielfilm“: 1:0, 3:1 (4.), 5:4 (9.), 5:7 (13.), 8:8, 10:13 (23.), 12:13, 12:17 (HZ); 14:20, 16:21 (36.), 16:26, 18:30 (48.), 23:32, 24:37 (56.), 28:39.
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