SG ETSV Ruhrtal II im Derby gegen TuS Bommern wieder vorn
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Minden. Irres Derby findet in SG ETSV Ruhrtal II verdienten Sieger. TuS Bommern startet desaströs, kämpft sich aber noch heran. Bericht mit vielen Fotos.
Vermutlich müssen solche Derbys genau so sein. Umkämpft, bisweilen ziemlich zerfahren, bis in die Schlussphase spannend und hier und da mit einem recht ungewöhnlichen Spielverlauf. Das Verbandsliga-Duell zwischen der SG ETSV Ruhrtal II und dem TuS Bommern hatte all’ das zu bieten - nach 60 intensiven Minuten setzte sich die SG-Reserve im Rückspiel mit 26:23 (15:4) erneut durch.
„Für die ersten 15 Minuten“, so TuS-Trainer Rolf Albus nach dem Abpfiff, „habe ich keine Erklärung.“ Da nämlich lagen seine Bommeranerinnen schon beinahe aussichtslos mit 1:10 im Hintertreffen, präsentierten sich ausgerechnet in diesem prestigeträchtigen Duell ziemlich desolat. Eine Vielzahl an technischen Fehlern, dazu immer wieder brotlose Einzelaktionen und in der Defensive ein heilloses Durcheinander. Die SG ETSV Ruhrtal II machte vieles richtig, hatte einen klaren Plan und dazu in Sarah Richter eine starke Torfrau im Rücken - das waren die Zutaten zu dieser beeindruckenden Startphase.
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Als die Seiten gewechselt wurden, hieß es 15:4 für den Tabellenletzten, der zuvor nur eine einzige Partie gewonnen hatte - eben die in Bommern. „Es nützt ja nichts, in der Kabine laut zu werden. Wir haben die Situation sachlich besprochen, einiges an der Taktiktafel aufgezeichnet. So konnte es ja nicht weitergehen“, so Rolf Albus zu seiner Vorgehensweise in der Pause. Doch zunächst blieb das SG-Team von Trainerin Steffi Werner tonangebend, wich nicht von seiner Linie ab. Ärgerlich: Bei ihrem vierten Treffer kugelte sich Lena Haag den kleinen Finger der rechten Hand aus, musste ins Krankenhaus.
Kurz darauf hieß es 21:9 (42.) für die SG-Reserve - die Messe schien längst gelesen. Doch plötzlich lahmte das Angriffsspiel der Gastgeberinnen, gleichermaßen steigerte sich der TuS Bommern, kam zu fünf Treffern in Serie und war wenig später bei Lisa Espelmanns 18:23 (52.) nur noch fünf Treffer entfernt. Das schien noch mal Kräfte freizusetzen bei den nun resoluter verteidigenden Gästen und hemmte die Aktionen der Werner-Sieben. „Das Spiel war irgendwie symptomatisch für unsere gesamte Saison. Wir können so eine Partie einfach nicht konsequent zu Ende bringen“, so die Interims-Trainerin.
TuS Bommern im Abstiegskampf nun kaum mehr zu retten
Noch einmal drei TuS-Tore in Folge bedeuteten beim 25:22 (58.) nur noch drei Tore Differenz. Mit Glück und Geschick brachte das Liga-Schlusslicht die Partie aber nach Hause, Mara Achterbergs Siebenmeter-Nachwurf bedeutete den Endstand, Bommerns Aufholjagd kam einfach viel zu spät. „Wir haben das Spiel zu Beginn einfach nicht angenommen, hatten zu viele Defizite. Sicher auch ein Resultat des Trainings mit nur wenigen Leuten“, so Albus. Der nur noch wenig Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg hat: „Es sind jetzt schon acht Punkte Rückstand auf Platz acht - da darf man sich keinen Illusionen hingeben.“
Die SG ETSV Ruhrtal II gewinnt das Wittener Keller-Derby
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SG-Trainerin Steffi Werner, deren Team am Dienstag (20.15 Uhr) im Nachholspiel bei der DJK Westfalia Hörde schon wieder ‘ran muss, sah ihrerseits „einen wichtigen Sieg für die Moral. Leider ist am Ende völlig unnötig eine solche Unruhe aufgekommen. Die Chancenverwertung war bei uns dann einfach nicht mehr gut. Aber das kennen wir leider schon.“
SG: Mühlhaus, Richter; Hemmelmann (1), Kobek, A. Löffler (3), Haag (4), Jasinska (2), Kaminski (2), Weniger, Dominik (2), Schürmann, Müller (4) Achterberg (6/6), V. Löffler (n. e.), Goetjes (2).
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