Witten. C-Kreisligist FSV Witten kegelt BW Grümerbaum aus dem Wettbewerb, trifft nun auf den TuS Heven. Auf den Ausgleich gibt’s die perfekte Antwort.

So schön kann Fußball mit all’ seinen Emotionen sein. Zwei richtig gute Teams begegneten sich im Achtelfinale des Kreispokals am Samstagabend mit offenem Visier und ohne längere Verschnaufpausen. Am Ende jubelte einmal mehr der Außenseiter in Blau und Weiß: Der FSV Witten kegelte mit dem 2:1 (1:0) auch BW Grümerbaum aus dem Wettbewerb und trifft nun auf Bezirksligist TuS Heven 09.

„Ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs, das war eine unfassbare Leistung gegen einen richtig starken Gegner, der immerhin vier Leute in der Mannschaft hat, die zumindest schon Bezirksliga gespielt haben“, gab FSV-Coach Kaniwar Shikho, der zuvor im gesamten Match an der Seitenlinie kaum zu bremsen war, ganz ruhig und sachlich zu Protokoll, nach dem er seine Kicker ausgiebig geherzt hatte.

FSV Witten geht schon nach wenigen Minuten in Führung

Um 20.21 Uhr brachen auf dem Kunstrasenplatz am Wullenstadion endgültig alle Dämme, mit der „Humba“ feierte der C-Ligist seinen nächsten Pokalcoup. Dass in der Wittener Truppe Potenzial steckt, das zeigte sich auch in diesem mitreißenden Duell, das sich auch Hevens Coach Max Wagener von draußen anschaute und ziemlich beeindruckt vom kommenden Viertelfinal-Gegner war. Man darf gespannt sein, wohin der Weg des FSV in der nahen Zukunft noch führen wird - der angepeilte Aufstieg in die B-Liga dürfte für diese junge, hungrige Truppe noch längst nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Gegen Grümerbaum waren gerade mal fünf Minuten gespielt, da nutzte Selver Memoviv gleich die erste FSV-Chance, zog aus zehn Metern trocken ab ins linke Eck - 1:0. Jetzt wussten die Bochumer vor rund 150 Zuschauern, dass sie schon alles würden zeigen müssen, um sich hier nicht von den Pokalträumen verabschieden zu müssen.

Nach dem 1:1 schlägt der FSV prompt zurück

Zunächst aber gab’s noch eine prima Chance für die Shikho-Elf, doch der Kopfball von Memoviv strich knapp vorbei (14.). Nach und nach aber übernahm BW Grümerbaum die Kontrolle. Dass dabei aber kaum nennenswerte Gelegenheiten heraussprangen, lag vor allem an der starken Defensivarbeit des FSV, der in Kapitän Kaspar Huntebrinker einen Ruhepol in seinem Zentrum hatte, der mit viel Übersicht und schnörkellos agierte.

Der nach dem Spiel aber auch feststellte, dass sein Team in Abschnitt zwei nicht gut aus der Kabine kam: „Da haben wir unserem Gegner zu viel Raum gelassen.“ Für den 1:1-Ausgleich benötigte Grümerbaum aber eine Standardsituation. Einen 22-Meter-Freistoß zirkelte Juljan Celanji kunstvoll ins linke Eck - nichts zu halten für FSV-Keeper Matthias Kluczny (59.).

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Doch sein Team ließ sich nicht einschüchtern, schlug umgehend zurück. In der 62. Minute war der aufgerückte Huntebrinker nach einem Freistoß zur Stelle, traf flach ins linke Eck - 2:1. „Das war die perfekte Antwort auf den Ausgleich“, so der Wittener Kapitän. Der beinahe noch das dritte Tor nachlegte, mit einem Freistoß von halbrechts aber knapp scheiterte (84.). Ihm war’s egal - nach 97 (!) Minuten tauchte auch er in der FSV-Jubeltraube erstmal ab, tanzte und feierte ausgelassen mit seinen Teamkollegen.

FSV Witten: Kluczny; Bonte (67. Bulbui), Soumaya, Huntebrinker, Issa, Meyer, Fojcik, Daum, Kaplan (79. Tabakovic), Memoviv (78. Yoldas), Abdellatif (87. Imeri).

Torfolge: 1:0 Memoviv (5.), 1:1 (59.), 2:1 Huntebrinker (62.).

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