Witten. Der neue VfB-Coach geht am Sonntag gegen Bommern schon in sein zweites Derby. Silberbach gibt sich kämpferisch. TuS Heven muss auf Herner Asche.
Es wird ein Duell der Spitzenteams-Besieger: Das Derby zwischen dem VfB Annen 19 und den SV Bommern 05 steht am Sonntag allerdings unter ganz anderen Vorzeichen als bei den Überraschungserfolgen der Kontrahenten in den letzten Wochen. Der TuS Heven 09 muss derweil bei der SG Herne 70 gegen eine starke Mannschaft auf Asche antreten.
VfB Annen 19 - SV Bommern 05 (So., 15 Uhr, Westfalenstr.). Sowohl Annens Coach Paul Lämmer als auch sein Bommeraner Gegenüber Jörg Silberbach sind sich einig, dass die Siege in Altenbochum beziehungsweise beim CFK Bochum keine Relevanz mehr für dieses Wochenende haben. Lämmer ist überzeugt: „Es wird gegen Bommern deutlich schwieriger, weil wir wohl das Spiel machen müssen. Jörg Silberbach wird seine Mannschaft schon dementsprechend einstellen.“
Der neue VfB-Trainer sieht bei seiner Mannschaft schon Ansätze, dass sie das „System Lämmer“ umsetzt: „Wir brauchen dafür aber noch einige Zeit. In Sachen Verteidigung und Einsatz haben wir am letzten Sonntag aber schon vieles richtig gemacht.“ Lämmer bleibt weiter vorsichtig und hat auch immer noch die Abstiegsränge im Blick: „Die drei Punkte aus Altenbochum haben uns zwar Luft verschafft, aber das dürfen wir nun nicht wieder verspielen.“
SV Bommern mit personellem Engpass vor dem Lokalduell
Jörg Silberbach hat nun auch seine eher defensive Haltung in Sachen Klassenerhalt aufgegeben. Während er sonst immer die Entwicklung des Teams in den Vordergrund stellte, sagt er nun: „Wir spielen wieder gegen den Abstieg. Das ist am Sonntag deutlich wichtiger als der Derby-Charakter.“
Allerdings sieht es bei den Gästen personell nicht so gut aus wie beim VfB. Silberbach muss weiter auf seine Langzeitverletzten verzichten: „Gegen Annen fehlen auch noch Valentin Zeko und Wieland Hofmann. Es werden also wieder einige A-Junioren zu unserem Kader stoßen.“ Paul Lämmer fehlt nur der verletzte Marc Meier: „Da die Corona-Genesenen wieder ordentlich trainieren können, habe ich eine große Auswahl.“
SG Herne 70 - TuS Heven (So., 15 Uhr). Die Herner spielen bekanntlich auf Asche, doch nicht nur das bereitet Hevens Trainer Max Wagener Kopfzerbrechen: „Die Herner sind auf keinen Fall eine typische Aschemannschaft. Die können auch wirklich sehr guten Fußball spielen.“ Da denkt er vor allen Dingen an die starke Offensive, aus der der quirlige Omar Keita mit zwölf Treffern hervorsticht: „Es reicht aber nicht, nur ihn auszuschalten. Wir werden in der Defensive gut stehen müssen.“
Allerdings gibt es genügend Gründe, optimistisch in die Partie zu gehen. Nach der etwas zu laschen Einstellung im Testspiel gegen den TuS Ruhrtal hat Wagener Besserung erkannt: „Anschließend hat die gesamte Mannschaft im Training einen Zahn zugelegt.“ Außerdem hat er personell gerade die volle Auswahl: „Das ist auf der einen Seite schön, macht mir die Aufstellung aber auf der anderen Seite schon schwer. Ich werde wohl einige unliebsame Entscheidungen treffen müssen.“