Witten. Wenige Tage vor dem Wiederbeginn der Meisterschaft tritt Matthias Jabsen als Trainer des VfB Annen zurück. Sein Nachfolger steigt früher ein.
Das ging nun doch wesentlich schneller als gedacht: Am Mittwoch teilte Matthias Jabsen, bislang Trainer des Fußball-Bezirksligisten VfB Annen 19, den Entschluss über seinen sofortigen Rücktritt mit. „Das geht mir alles sehr nahe und fällt mir wirklich schwer“, erklärte der 57-Jährige.
Mitte Januar hatte der Verein verlauten lassen, dass sich die Wege im Sommer trennen würden. „Ich hatte mir vorgenommen, die Sache hier bis zum Ende weiterzumachen und die Saison mit einem Platz unter den besten Fünf abzuschließen“, so Jabsen im WAZ-Gespräch. „Aber man muss auch das Gespür dafür haben, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, zurückzutreten“, so der A-Lizenz-Inhaber, der u. a. schon im höherklassigen Jugendbereich beim MSV Duisburg, beim ETB SW Essen und dem TSC Eintracht Dortmund gearbeitet hat.
Fehlender Rückhalt bei Teilen der Mannschaft als Hauptgrund
In seiner Erklärung führte er zudem aus, dass er „einen Spannungsabfall und fehlende Kommunikation“ in der alltäglichen Arbeit mit seiner Mannschaft gespürt habe. Für Jabsen stand fest, dass er nicht mehr beim gesamten Kader den nötigen Rückhalt für seine Arbeit gehabt habe. Der ehrgeizige Trainer merkte dann auch gesundheitliche Beeinträchtigungen und zog folgerichtig für sich die Reißleine. „Ich habe den Vorsitzenden Herbert Schremmer, zu dem ich immer ein sehr gutes Verhältnis hatte, umgehend informiert“, so Jabsen, für den am kommenden Sonntag mit dem Derby gegen den TuS Heven gleich ein Kracher zum Wiedereinstieg auf dem Programm gestanden hätte.
Sportlich habe er sich nichts vorzuwerfen, führte der 57-Jährige weiter aus. In der Bezirksliga-Tabelle belegt Annen Rang zehn, ist damit aktuell die beste Wittener Fußball-Mannschaft. „Ich wollte mit meiner Entscheidung dem Team auch das Alibi nehmen, dass es nachher vielleicht heißt, es läge am Trainer, wenn es mal nicht so läuft.“
Lämmer im Zusammenspiel mit Paulkowski jetzt am Ruder
VfB-Geschäftsführer Thomas Keil teilte am Mittwochnachmittag mit, dass man umgehend reagiert habe und den künftigen Trainer Paul Lämmer schon jetzt mit in die Arbeit einbinden werde. „Er wird zwar nicht jeden Tag da sein können, aber er nimmt das zusammen mit Co-Trainer Hendrik Paulkowski in die Hand“, so Keil. Ähnlich wie Jabsen sei der VfB-Vorstand zur Erkenntnis gekommen, dass man sich besser gleich trenne, „um die Rückserie nicht zu gefährden. Denn unser Auftaktprogramm hat es gleich wieder ganz schön in sich“, so Annens Geschäftsführer. „Die Ereignisse in den letzten Tagen haben sich überschlagen. Mein Telefon stand kaum noch still“, sagt Keil.