Witten. Für die Judo-Frauen der SU Annen geht es ab Mai in der 2. Liga um Punkte. Der Kader wurde erweitert - die nächsten Ziele sind klar umrissen.

Ein wenig Zeit ist noch, bis dahin darf noch reichlich geworfen und gehebelt werden. Anfang Mai geht es für die Judo-Frauen der Sport-Union Annen wieder um Ippons und Punkte in der 2. Bundesliga. Nach den starken Ergebnissen in den vergangenen Jahren macht es am Kälberweg gar keinen Sinn, zu tief zu stapeln.

„Ich denke schon, dass wir mit unserer Mannschaft in der Lage sein sollten, wieder ganz vorne mitzumischen - unter den ersten Dreien auf jeden Fall“, sagt Hannah Schorlemmer, die weiterhin als Trainerin und Organisatorin im Damen-Bereich bei der SUA fungiert. Für Schorlemmer, die nach ihrer Babypause nun bald auch selbst wieder das Training aufnehmen und dann noch einmal für ihr Team auf die Matte gehen möchte, ist eines ganz klar: „Irgendwann wollen wir schon wieder zurück in die Bundesliga.“ Nur in diesem Jahr muss das nicht zwingend schon das ganz große Ziel sein.

Es hört sich schon ein wenig nach Understatement an, wenn die Annener Trainerin auf ihren Kader für die Kampfzeit 2022 angesprochen erwidert: „Ja, ich glaube, wir sind ganz gut besetzt.“ Immerhin gab es nach der vergangenen Saison bei der SUA lediglich einen Abgang zu verzeichnen. Die Schleswig-Holsteiner DM-Zweite in der U 21, Lilli Wojta, wird sich vor allem auch aus beruflichen Gründen künftig die ganz weiten Wege sparen, geht daher fortan für ein Hamburger Team auf die Matte. Ansonsten allerdings ist der Vorjahres-Zweitligameister, der sich gegen die Aufstiegschance aussprach, komplett geblieben.

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Nachwuchstalent Erin Drzysga erhält eine Bewährungschance

Hinzu kommen dann gleich vier neue Kämpferinnen, auf die Hannah Schorlemmer in den fünf Liga-Vergleichen gegen den Post SV Düsseldorf, den JC 66 Bottrop II, das Judo-Team Rheinland sowie die beiden Wiesbadener Clubs JC und Kim-Chi bauen kann. „Eigentlich sogar noch eine mehr, denn Sarah Hapke hat inzwischen ihr Baby bekommen und wird auch wieder für uns kämpfen“, freut sich die Trainerin auf der Comeback der Ex-Leverkusenerin. Neu im SUA-Aufgebot sind Sarah-Elena Sachse (DJK Adler Bottrop) und Mareike Reddig (Düsseldorf), die beide zu Hause sind in der Klasse bis 63 Kilogramm. Von der DJK Adler Bottrop zurückgekehrt an den Kälberweg ist zudem Michelle Bazynski (-70 kg). Darüber hinaus haben die SUA-Verantwortlichen mit Erin Drzysga eine Nachwuchs-Kämpferin aus der eigenen Jugend ins Damen-Team befördert. Auch sie kämpft in der Klasse bis 70 Kilogramm.

Nach ihrer Babypause wieder im Kader der SU Annen ist Sarah Hapke (li., hier noch im Dress der DJK Adler 07 Bottrop).
Nach ihrer Babypause wieder im Kader der SU Annen ist Sarah Hapke (li., hier noch im Dress der DJK Adler 07 Bottrop). © FUNKE FotoServices | Heinrich Jung

„Ich hoffe nur, dass bald alles wieder in normalen Bahnen für uns läuft“, drückt Hannah Schorlemmer das aus, was aufgrund der Corona-Pandemie so viele Kampfsportler beschäftigt. Auch Judo-Turniere sind äußerst rar geworden, laufen jetzt erst langsam wieder an. Gleiches gilt für den Ligabetrieb. In den beiden zurückliegenden Jahren war das Geschehen nur schwerlich mit normalen Maßstäben zu werten, 2020 trat nur ein Bruchteil der Mannschaften überhaupt zum Meisterschafts-Turnier an.

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Diskussion über Kampftage in der Zweiten Liga

Der erste Kampftag in der 2. Bundesliga West findet am 2. April noch ohne Beteiligung der SU Annen statt. Die wird erstmals am 14. Mai in Aktion treten, wenn es in Bad Homburg gegen die Bottroper Reserve und gegen Kim-Chi Wiesbaden geht. Eine Woche später haben die Damen der Sport-Union dann am 21. Mai Heimrecht. Vorgesehen ist dann das Duell mit dem Post SV Düsseldorf. „Es kann allerdings sein, dass wir an diesem Tag gleich vier Mannschaften bei uns empfangen“, sagt Schorlemmer. Da nämlich am 24. September, auf den der dritte Kampftag gelegt wurde, parallel Deutsche Meisterschaften stattfinden sollen, hat man beim Deutschen Judo-Bund (DJB) beantragt, das Liga-Geschehen zu straffen und die Begegnungen aus dem September nach vorne zu verlegen.

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Für Hannah Schorlemmer sind Ex-Bundesligist JC Wiesbaden und der JC 66 Bottrop II die ärgsten Titel-Konkurrenten. Umso besser, dass man im Mai in eigener Halle antreten und da den Weg zu einem möglichen Erfolg ebnen kann.