Witten. Zur Motivation ihres Teams hatten sich die Wittener Oberliga-Trainer etwas besonderes ausgedacht. Es fruchtete: Gegen Werne trumpfte die SG auf.
Die von ihren Trainern eingeforderte Schuld hat die SG Witten Baskets am Samstagabend eingelöst. Mit dem 68:56 (38:28) über die zweite Mannschaft der Lippe Baskets Werne holte sich der Oberligist aus der Ruhrstadt die beiden Punkte zurück, die er unlängst beim Tabellenletzten Lippstadt liegen gelassen hatte.
Tim Richter und Ulf Winkelmann griffen vor dem Spiel in die psychologische Trickkiste. Richter erklärte: „Ulf und ich sind vor dem Spiel nicht in die Kabine gegangen. Die Jungs sollten selbst unter sich klar machen, wie sie mit den Leistungen der letzten Wochen umgehen.“ Das hat gewirkt, denn die Wittener legten einen furiosen Start hin. Sie ließen den Gästen, die immerhin den BC Langendreer mit 30 Punkten Differenz bezwungen hatten, mit einer tollen Defensive nicht die Luft zum Atmen. Auf der anderen Seite traf die SG wie wild. Schon nach vier Minuten führte man mit 10:0. Daniel Rath und Serkan Tanyel versenkten dann noch zwei Dreier - es waren die ersten von insgesamt acht, sodass nach fünf Minuten ein 16:0 auf der Anzeigetafel stand.
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Trainer-Sonderlob für König-Bewacher Tanyel
Eine besonders tolle Partie zeigte Serhat Tanyel. Tim Richter freute sich: „Seine vier Punkte sind Nebensache. Viel wichtiger war, dass er mit Jan König den besten Werner aus dem Spiel nahm, der uns im Hinspiel sehr wehgetan hatte.“ Das 25:9 nach dem ersten Viertel war schon eine solide Grundlage für den späteren Sieg. Denn es war klar, dass man den Tabellensechsten nicht über 40 Minuten so in Schach halten könne. Im zweiten Viertel lief es für die Gastgeber spielerisch nicht so besonders gut, und daher war es wichtig, dass die SG die Freiwürfe traf. Fünf von sechs Versuchen landeten im Korb, sodass Witten noch ein 38:28 mit in die Kabine nahm.
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Meist ist das dritte Viertel die Phase, in der die Baskets abbauen, und auch am Samstag sah es wieder danach aus. Bis zur 25. Minute waren die Gäste auf 40:44 herangekommen. Doch dann gelang Stefan Stojkovic ein Dreier, und Kubilay Cicem legte zwei Distanztreffer zum 53:42 (28.) nach. Somit hatte sich sich die Situation nach 30 Minuten (54:44) wieder halbwegs beruhigt.
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Die Werner hatten sich noch lange nicht aufgegeben. Da die Wittener die Distanzschützen aus dem Spiel genommen hatten, versuchten es die Gäste nun über die langen Positionen unter dem Korb. Doch auch darauf hatten die Gastgeber eine richtige Antwort parat. Coach Tim Richter hatte Landesliga-Center Sebastian Schüler mit in den Kader genommen: „Der hat mit seiner wuchtigen Statur so richtig aufgeräumt.“
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Dennoch wurde es nach Wernes Dreier zum 53:59 in der 36. Minute noch einmal eng. Witten behielt aber die Nerven. Stojkovic traf zwei Freiwürfe und Cicem einen Dreier zum 64:53. Stojkovic wurde dann bei einem Dreierversuch gefoult, traf anschließend aber dreimal von der Linie zum 67:53 und sorgte damit für die endgültige Entscheidung.
SG: Serhat Tanyel (4), De la Cruz (o. E.), Serkan Tanyel (13/1), Rath (5/1), Schmidt (o. E.), Cicem (12/4), Richter (7), Dachrodt (6), Schüler, Zejnelovic (1), Stojkovic (16/2), Omidi (4).