Witten. Im Topspiel der Zweiten Liga hat es BW Annen nur mit drei Uentroperinnen zu tun. Einige Partien werden zu regelrechten Tischtennis-Krimis.

Der Titelfavorit und Aufstiegskandidat Nummer eins hat sich den Spitzenplatz in der 2. Bundesliga zurückgeholt. Daran konnten auch die Damen der DJK Blau-Weiß Annen nicht rütteln, denn sie unterlagen am Samstag dem TuS Uentrop mit 2:6.

Dabei waren die Gäste aus Hamm wie in der zuvor schon die Reserve des SV DJK Kolbermoor nur mit drei Spielerinnen angereist. Im Zuge der Corona-Pandemie war auch der Uentroper Kader betroffen, Yuki Tsutsui musste passen - und ein Ersatz war laut TuS-Trainer Alexander Daun nicht aufzutreiben. „Ich habe noch am Freitag drei Stunden am Telefon gehangen, aber es war nichts zu machen“, ließ er wissen. Keine befriedigende Situation auch für die Annener, denn die hätten ihren Zuschauern gerne mal wieder ein „komplettes“ Match präsentiert.

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Drei Partien gehen erst im fünften Satz an Uentrop

Dennoch: Es entwickelte sich vom Start weg eine sehenswerte Begegnung auf Top-Niveau. Schon das Doppel zwischen Oxana Fadeeva/Elena Shapovalova und Solomiya Brateyko/Nadine Sillus hatte einiges zu bieten - am Ende siegten die Uentroperinnen hauchzart dank eines Netzrollers mit 12:10 im fünften und letzten Satz. Im Spitzenpaarkreuz zeigten die Gäste aus Hamm dann ihre Qualitäten: Die Ex-Annenerin Elena Kuzmina besiegte Fadeeva in vier Sätzen, Brateyko ließ Nadine Bollmeier beim 3:0 keine Chance.

Dann aber folgten wieder zwei ganz enge Partien, die durchaus auch zugunsten der BWA-Damen hätten ausgehen können. „Ich habe alles gegeben und war mit meinem Spiel auch wirklich zufrieden“, sagte Abwehrspezialistin Sarah Rau, die Nadine Sillus bis in den fünften Satz zwang. Dort fehlte der 16-Jährigen aber das entscheidende Quäntchen Glück - mit 12:10 ging dieser Durchgang an Sillus.

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Nadine Bollmeier deutet schon wieder ihre Klasse an

Vier mitreißende Sätze zwischen Nadine Bollmeier und Elena Kuzmina begeisterten dann die Zuschauer. Beide Akteurinnen holten sich zwei Durchgänge, in ihrem erst zweiten Einsatz nach der Babypause deutete Bollmeier gegen die russische Top-Spielerin schon wieder ihre Klasse an. Erst im finalen Satz ging ihr die Puste aus - mit 1:11 war sie dort chancenlos. Das abschließende Duell verlor dann Fadeeva glatt gegen die mit ihrem enorm druckvollen Offensivspiel dominierende Ukrainerin Brateyko. Als Tabellenvierter der zweiten Liga stehen die Wittenerinnen aber nach wie vor glänzend da.

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BWA: (Doppel) Fadeeva/Shapovalova 0:1, Bollmeier/Rau 1:0; (Einzel) Nadine Bollmeier 0:2, Oxana Fadeeva 0:2, Elena Shapovalova 1:0, Sarah Rau 0:1.