Bommern. Resolute Spielweise der Gäste aus Bergkamen lässt TuS Bommern verzweifeln. Nach 25:32-Pleite spricht Trainer Krefter von blutleerem Auftritt.

Den Start ins neue Handballjahr haben die Oberliga-Männer des TuS Bommern gehörig in den Sand gesetzt. Wieder einmal erwies sich der HC TuRa Bergkamen als zu unbequemer Gegner für den Tabellenvierten. Mit 25:32 (11:16) bezog das Team von Trainer Nils Krefter eine völlig verdiente Niederlage, wird sich nun gehörig steigern müssen, um wieder in die Spur zu finden und den Platz in der Spitzengruppe zu verteidigen.

„Für uns als Trainerteam war das heute ziemlich ernüchternd“, sagte Nils Krefter im Anschluss an die Partie. Die einen ähnlichen Verlauf nahm wie das Duell in der Hinrunde. Eigentlich kamen die Wittener recht gut aus den Startlöchern, legten eine 4:2-Führung (8.) vor und hatten auch beim 7:5 (13.) noch ein kleines Polster herausgespielt. „Aber dann haben wir auf einmal wieder den Faden verloren“, so der TuS-Coach, der von der Seitenlinie miterleben musste, wie seine Bommeraner eine gute Gelegenheit nach der anderen wegwarfen, dadurch Bergkamen wieder stark machten. So wurde aus einem 8:6 für die Gastgeber binnen sechs Minuten ein 8:11 (22.). Auch die Auszeit, die Krefter nahm, brachte seine Mannschaft nicht mehr auf Kurs. Bis zum Pausenpfiff blieb vor allem das Angriffsspiel der Wittener zerfahren und wenig durchdacht.

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Auch Rote Karte gegen TuRa-Akteur Terbeck hilft Bommern nicht

Beinahe von allen Positionen scheiterten die Hausherren am TuRa-Keeper, auf der anderen Seite bekamen die Bommeraner ihrerseits keinen wirklichen Zugriff auf die Bergkamener. Auch Torhüter Clemens Uphues, der stark begann, war nun kein Faktor mehr für seine Farben, ließ zu viele Würfe des Gegners passieren. Selbst der Feldverweis für TuRa-Rückraumspieler Pascal Terbeck, der Max Büchel rüde gefoult hatte (27.) brachte keine Wende mehr. Mit einem Rückstand von stattlichen fünf Treffern ging es für Bommern in die Kabine (11:16).

Trainer Nils Krefter (M.) versuchte seinen TuS Bommern mit einer Auszeit in Halbzeit eins wieder in die Spur zu bringen - doch auch das zeigte keine Wirkung gegen die robuste, konsequente Spielweise des Gegners aus Bergkamen.
Trainer Nils Krefter (M.) versuchte seinen TuS Bommern mit einer Auszeit in Halbzeit eins wieder in die Spur zu bringen - doch auch das zeigte keine Wirkung gegen die robuste, konsequente Spielweise des Gegners aus Bergkamen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Wir haben alles noch einmal angesprochen, worauf wir eigentlich vor der Partie schon hingewiesen hatte, aber es wurde nicht besser. Hier wäre heute wesentlich mehr Intensität erforderlich gewesen - Bergkamen aber hat uns einmal mehr den Schneid abgekauft“, so Nils Krefter. Der vermutlich hoffte, dass sein Team zu Beginn der zweiten Hälfte eine Reaktion zeigen würde, auch mit Hilfe des Publikums das Defizit zu verringern. Doch binnen weniger Minuten zog Bergkamen sogar noch deutlicher davon, zwei der ersten vier Treffer bis zum 20:11 (36.) steuerte der Ex-Bommeraner Niklas Domanski bei, der mit acht Toren wie schon im Hinspiel ein entscheidender Faktor im TuRa-Dress war. Zudem scheiterten die Wittener immer wieder am resoluten Innenblock der Gäste.

Faeseke trifft nach Einwechselung in kurzer Folge vier Mal

Eine Viertelstunde vor dem Ende brachte der TuS-Coach mit Thomas Faeseke einen neuen Spieler für den rechten Rückraum, wo Philipp Lemke diesmal enttäuschte. Der Routinier fand gleich gut ins Spiel, warf vier blitzsaubere Tore und brachte sein Team zumindest noch einmal auf 20:26 (50.) heran. Letztlich aber blieb auch das eher ein Strohfeuer, denn die Bergkamener ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, schaukelten den Sieg sicher nach Hause.

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„Leider haben wir wieder den Kampfgeist vermissen lassen. Selbst die kleinen Umstellungen haben nicht gezündet. Das war ein kollektiver Ausfall, eine blutleere Vorstellung. Wir müssen jetzt ganz schnell den Schalter umlegen. Gegen Hemer am nächsten Sonntag erwarte ich eine Reaktion“, so Krefter.

TuS: Goldkuhle, Uphues; Leicht (1), Lemke (2), Vesper (3), Burbaum (2), Büchel (5/1), Groß (5/1), Lindner (2), Ludwig, Eigenbrodt (1), M. Jung, Faeseke (4).

„Spielfilm“: 1:0, 4:2 (8.), 7:5 (13.), 8:7, 8:11 (22.), 10:14 (28.), 11:16 (HZ); 11:20 (36.), 15:24 (44.), 19:25, 21:27 (52.), 22:30 (58.), 25:32.