Witten. Als Tabellenführer geht’s für die Damen der DJK BW Annen am Samstag zum TV Jahn Dortmund. Julia Diedrichsmeier lobt großartigen Zusammenhalt.
„Das ist jetzt nicht wirklich unser Lieblings-Gegner“, sagt Julia Diedrichsmeier vom Volleyball-Landesligisten DJK Blau-Weiß Annen vor dem Gastspiel beim TV Jahn Dortmund (Samstag, 15 Uhr). Zu oft schon habe man sich diesem Kontrahenten beugen müssen. In dieser Saison allerdings hat’s in der Hinrunde ganz gut geklappt gegen die Jahn-Damen - da gelang ein 3:1-Erfolg. Wie überhaupt es in der Spielzeit 2021/22 kaum besser für den Spitzenreiter laufen könnte.
„Es überrascht uns schon ein wenig, dass wir im Moment da oben stehen“, so Diedrichsmeier, die mit ihren 33 Jahren quasi die Seniorin ihres Teams ist, neben Lena Russak und Jennifer Lesch die meiste Erfahrung mit aufs Feld bringt. Warum sich die Blau-Weißen von Trainer Thomas Urban inzwischen zu einem Titelkandidaten emporgeschwungen haben, der von den bisherigen sechs Punktspielen fünf für sich entschied, dazu erst ganze vier Sätze abgegeben hat? „Was uns auszeichnet, ist auf jeden Fall unser Teamgeist. Wir haben alle unheimlich viel Spaß an unserem Sport“, sagt Julia Diedrichsmeier, die seinerzeit ihre ersten Schritte auf dem Volleyballfeld bei BW Annen machte, später dann mal zur SG FdG Herne und zum TB Höntrop (jeweils Landesliga) wechselte, ehe sie wieder in Witten landete.
Bislang erst vier Sätze abgegeben
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Weil die BWA-Damen eine so verschworene Gemeinschaft guter Freundinnen sind, schmerzte es sie auch so, als sie wegen Corona von November 2020 bis Mai 2021 ganz auf ihren Sport verzichten mussten. „Das war sicher eine harte Zeit. Aber danach waren wir voller Tatendrang, unser Trainer Thomas Urban hat uns dann langsam wieder an den Ball gewöhnt“, sagt die Allrounderin, die vor allem als Außenangreiferin und in der Annahme eingesetzt wird. „Ich habe aber fast alle Positionen schon gespielt - bis auf den Mittelblock. Dafür fehlt es mir dann wohl doch an der Länge“, sagt Diedrichsmeier.
Ohnehin glänzen die Annenerinnen nicht gerade durch ihre hünenhafte Erscheinung. „Wir gehören sicher nicht zu den Größten der Liga“, so die 33-Jährige. Mit ihrem immensen Kämpferherzen haben sie diesen Nachteil bislang aber vortrefflich kompensiert.
Das Gros des Kaders kommt aus den eigenen Reihen
„Viele aus unserer Mannschaft haben das Volleyballspielen bei Blau-Weiß Annen erlernt. Und immer wieder rücken junge Spielerinnen in die erste Mannschaft nach, so wie zuletzt Hannah Böde.“ Vor der laufenden Saison stieß dann noch Paula Marr zum Team, die es des Studiums wegen nach Witten verschlug. „Sie ist eine echte Bereicherung für uns“, lobt Diedrichsmeier ihre Teamkollegin. Ein weiterer Erfolgsfaktor der Blau-Weißen ist, dass die Zusammenarbeit mit Coach Thomas Urban seit vielen Jahren so gut funktioniert. „Wir wissen beide, was wir aneinander haben und schätzen uns gegenseitig. Er macht Training mit Sinn und Verstand, lässt auch immer wieder die Basics üben - und das zeigt Wirkung“, sagt die erfahrene Akteurin.
Urbans Saisonziel „Nichtabstieg plus x“ unterschreibt auch Diedrichsmeier. „Mal sehen, wohin uns unsere Reise noch führt. Die Situation ist wegen Corona ja noch mit Vorsicht zu genießen - auch wenn sich bei uns niemand wünscht, dass die Saison wieder abgebrochen wird. Aber klar wäre es schön, noch mal eine Liga höher zu spielen“, würde sich aus dem BWA-Team, das drei Trainingseinheiten pro Woche absolviert, niemand gegen einen möglichen Aufstieg wehren. Bis dahin aber sind noch einige Partien zu bestreiten - und zu gewinnen. Die erste am besten schon am Samstagnachmittag beim TV Jahn Dortmund.