Witten. Im Alter von 98 Jahren verstarb Dieter Attern, einer der besten Fußballer, den Witten bisher erlebte. Beim VfL Bochum wurde er Deutscher Meister.

Er war vielleicht der beste Fußballer, den die Ruhrstadt je hervorgebracht hat. Dieter Attern, der einst u. a. mit dem VfL Bochum in der Oberliga West für Furore sorgte, verstarb bereits am 22. Dezember 2021 im Alter von 98 Jahren.

Einer mit seinen Fähigkeiten würde vermutlich im heutigen Geschäft Fußball ein Vermögen verdienen. Pfeilschnell war der Rechtsaußen, der von 1947 bis 1955 in der Oberliga, damals Deutschlands höchste Spielklasse, 108 Partien für seinen Stammverein VfL Witten 07 sowie für den VfL Bochum und den STV Horst-Emscher absolvierte, dabei 27 Treffer erzielte. Seine aktive Karriere endete am 1. Mai 1955, als er im Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf durch ein rüdes Foul schwer verletzt wurde.

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Deutscher A-Jugendmeister als Trainer des VfL Bochum

Dem runden Leder aber blieb Attern treu, als Trainer erwarb er später die A-Lizenz, coachte u. a. die Torhüter des VfL Bochum sowie danach Fichte Hagen, seinen VfL Witten und den FC Witten 92, mit dem er 1962 in die Bezirksklasse aufstieg. Sein größter Erfolg aber gelang ihm 1969 mit den A-Jugendlichen des VfL Bochum, mit denen er die damals erstmalig ausgetragene Deutsche Meisterschaft gewann. Vor 5000 Zuschauern im Saarbrücker Ludwigspark-Stadion bezwangen Dieter Atterns Junioren den Gastgeber 1. FC Saarbrücken nach 0:3-Rückstand und furioser Aufholjagd noch mit 5:3.

Zwei, die Wittens Fußball auf höchstem Niveau repräsentierten und im Jahr 2021 verstarben: Rainer Hallwas (li.) und Dieter Attern, die beide u. a. für den VfL Bochum spielten.
Zwei, die Wittens Fußball auf höchstem Niveau repräsentierten und im Jahr 2021 verstarben: Rainer Hallwas (li.) und Dieter Attern, die beide u. a. für den VfL Bochum spielten. © A.M.

Im Nachruf des heutigen Bundesligisten heißt es: „Der VfL trauert um einen Bochumer Jungen und spricht den Angehörigen von Dieter Attern tief empfundenes Mitgefühl aus.“ Dieter Attern, so haben es seine ehemaligen Spieler gesagt, sei als Trainer der Kategorie „hart, aber herzlich“ zuzuordnen gewesen, dabei ein großartiger Motivator.

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Mit dem Titelgewinn als A-Jugend-Trainer allerdings beendete der einst so gefürchtete Offensivspieler seine Tätigkeit an der Seitenlinie, wollte fortan mehr Zeit für seine Familie, seine Gattin Gerda und seinen Sohn Uwe, haben. Zur 100-Jahr-Feier des FSV Witten 07/32 war Dieter Attern Ehrengast, seine Sportplatz-Anekdoten waren für jeden Zuhörer stets ein Genuss.