Witten. Über die Corona-Regeln kann man streiten. Wie eine Wittener Fußballmannschaft protestiert, geht aber zu weit und ist falsch. Ein Kommentar.
Die Infektionszahlen sind hoch wie nie, die Intensivstationen geraten an ihre Grenzen. Dass Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie getroffen werden, war zu erwarten und ist nichts Neues. Was man davon hält, oder auch nicht, darüber lässt sich diskutieren. Nicht darüber diskutieren kann man dagegen, ob der Ausschluss von Ungeimpften „Diskriminierung“ ist. Ist es nicht.
Der Verband hat als Reaktion auf die 2G-/3G-Regel entschieden, dass Spiele der A- und B-Jugend ausgetragen werden können, aber nicht müssen – zumindest bis zum Frühjahr, wenn alle genug Zeit hatten, sich zweimal impfen zu lassen. Nun werfen Ex-FSV-Jugendleiter Johannes Gabriel, sowie auch die A-Junioren des Vereins dem Verband Diskriminierung der Ungeimpften vor. Damit liegen sie falsch.
Corona-Beschränkungen: Ungeimpfte werden nicht „diskriminiert“
Der Vergleich passt nicht: Auf der einen Seite Menschen, die nur aufgrund der Hautfarbe, der Religion oder der Herkunft Probleme haben, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, Jobs zu finden oder gleich behandelt zu werden. Auf der anderen Seite Menschen, die aus freien Stücken entscheiden, sich nicht impfen zu lassen und die Bekämpfung der Pandemie damit bewusst erschweren. Wer das gleichsetzt, hat nicht verstanden, was Diskriminierung wirklich bedeutet.
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Als wäre das nicht genug, verbreitet Gabriel in seiner Rücktrittsbekundung eine Unwahrheit, indem er sagt, die Stiko habe lange gerungen, die Impfung für Jugendliche zu empfehlen. Ganz im Gegenteil: Die Stiko hat eine klare Impfempfehlung für zwölf- bis 17-Jährige ausgesprochen, sobald ihr die erforderlichen Daten vorlagen.
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Der Rücktrittsbrief von Johannes Gabriel und das Transparent verharmlosen nicht nur Diskriminierung. Sie bringen auch ihren Verein in Erklärungsnot und fügen dem Ansehen des FSV Schaden zu.