Bad Wildungen. Im Halbfinale der Dreiband-DM scheitert Ronny Lindemann überraschend an einem Berliner. Wittens Simon Blondeel schafft es unter die besten Zehn.

Den erhofften Finalplatz bei den Deutschen Meisterschaften im Dreiband-Billard hat Ronny Lindemann vom BCC Witten zwar verpasst, zumindest aber nahm er die Bronzemedaille als kleines Trostpflaster mit nach Hause. Der zweite BCC-Starter bei den Titelkämpfen, Simon Blondeel, schaffte es auf Rang neun.

So richtig zufrieden mit sich und seiner Platzierung war der 22-jährige Bochumer allerdings nicht. „Mein Ziel war eigentlich ein Platz auf dem Podium“, so der NRW-Landesmeister selbstbewusst. Doch dazu war die Konkurrenz im 21-köpfigen Starterfeld zu stark. Blondeel legte gut los, hatte in der ersten Runde mit Hakan Celik (Berlin) auch einen schlagbaren Gegner zugelost bekommen. „Das Material, gerade die etwas rutschigen Tische, waren bei der DM zwar nicht einfach, aber ich konnte mich darauf ganz gut einstellen“, so der BCC-Akteur, der nach 30 Aufnahmen mit 30:23 gewann. In Runde zwei allerdings war Blondeel chancenlos, der spätere Deutsche Meister Martin Horn (Berlin) deklassierte ihn mit 30:5 nach 19 Aufnahmen. „Da wollte er wohl gleich von Beginn an mal zeigen, was Sache ist, hat mir keine Chance gelassen.“

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Über die Hoffnungsrunde schaffte es der Bundesligaspieler dann aber doch noch zurück ins Achtelfinale, weil er sich gegen Ali Ibraimov (Duisburg) glatt mit 30:17 (25) durchsetzte. „Da habe ich die Partie klar dominiert und auch richtig gut gespielt“, befand Blondeel. Der sich dann aber dem erfahrenen Karsten Witte (Berlin) in der Runde der letzten 16 mit 33:40 geschlagen geben musste. „Er hat einfach für alles eine Lösung gefunden. Schon zur Pause habe ich mit 4:22 hinten gelegen - das ist dann kaum noch aufzuholen“, so der 22-Jährige.

Mit ganz anderen Ansprüchen war Ronny Lindemann ins Turnier gestartet. Der Deutsche Meister von 2016, der zuvor einige gute Resultate erzielt hatte (u. a. in der französischen Liga), wollte nach seinem nächsten Titel greifen, es Serienmeister und Nationalkader-Kollege Martin Horn so schwer wie möglich machen. Zum Vergleich der beiden Dreiband-Künstler aber kam es in Hessen diesmal nicht.

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Lindemann gewann sein Auftaktmatch gegen Dirk Harwardt (Xanten) mit 30:10 in 33 Aufnahmen, war aber mit dem eigenen Auftritt nicht restlos zufrieden. Auch das Achtelfinale gegen Dieter Großjung (Hilden), welches er mit 40:39 für sich entschied, war nicht wirklich souverän. Erst im Viertelfinale gegen den Berliner Lukas Stamm kam der 40-Jährige erstmals an sein gewohntes Leistungsniveau heran, siegte mit 40:35 (26) und spielte einen Durchschnitt von guten 1,538 Punkten.

Im Halbfinale gegen Cengiz Karaca (Berlin) enttäuschte der BCC-Akteur dann aber, unterlag glatt mit 29:40 in 34 Aufnahmen und beendete das DM-Turnier auf dem Bronzerang. Den Titel schnappte sich einmal mehr der Weltranglisten-13. Martin Horn, der Karaca im Berliner Duell mit 40:34 (23 Aufnahmen) bezwang.